Harry Kane auf den Spuren von Uwe Seeler, Gerd Müller und Robert Lewandowski
Harry Kane schnürt einen Doppelpack und gewinnt dem FC Bayern München das Spiel. Eine Aussage, die für nahezu jedes Spiel gilt, denn Kane trifft wie am Fließband und stellt reihenweise Rekorde ein.
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Der FC Bayern München hat einen riskanten Schritt unternommen, einen Superstar aus der Premier League zu verpflichten, um die Baustelle im Sturm zu schließen, die der Abgang von Robert Lewandowski 2022 geöffnet hat. Doch Harry Kane macht bei seinen aktuellen Leistungen jegliche Sorgen vergessen. Der Engländer knipst wie am Fließband und stellt am laufenden Band die Rekorde seiner Bundesliga-Vorgänger ein. Wer war nochmal Lewandowski?
Am 15. Spieltag erzielte "King Kane" erneut einen Doppelpack und brachte seinen FCB mit dem ersten und zweiten Tor auf die Gewinnerstraße im Topspiel gegen das Überraschungsteam der Hinrunde, den VfB Stuttgart. Am Ende stand ein ungefährdeter 3:0-Sieg auf der Anzeigentafel - auch weil Kane bereits in der zweiten Minute die Weichen stellte.
Auf den Spuren von Seeler, Lewy und dem "Bomber"
Dabei ist der 30-Jährige beim FC Bayern nicht mehr wegzudenken. Er startete in dieser Saison in jedem Bundesliga-Spiel des Rekordmeisters und spielte dabei fast immer durch. Kane ist die hohe Belastung aus England gewohnt, spielte in der Vorsaison 49 Partien für Tottenham Hotspur. Beim FC Bayern kann er, wenn er weiterhin immer startet, nur noch auf maximal 46 Startelf-Einsätze in Pflichtspielen dieser Saison kommen.
Dabei startete Kane historisch gut in seine Zeit in der Bundesliga: Nach nur 14 Bundesliga-Spielen hat der Superstürmer schon überragende 20 Tore erzielt. Damit pulverisiert er jegliche bisherige Rekorde. Der bisherige Startrekord für 20 Treffer lag bei den ersten 21 Spielen und wurde vom legendären Uwe Seeler gehalten. "Uns Uwe" traf in seiner Debüt-Saison 1963/64 überragende 30 Mal.
Mit seinen 1,43 Toren pro Partie ist "King Kane" hingegen in einer absurden Rekordgeschwindigkeit unterwegs. Rechnerisch würde er damit auf rund 49 Saisontore kommen! Der bisherige Saisonrekord von Robert Lewandowski, der in einem beeindruckenden Lauf Gerd Müller als Rekordhalter mit 40 Toren ablöste und 41 Treffer erzielte, würde ebenfalls deutlich eingestellt werden.
Doch bevor Kane an Saison-Werten rüttelt, soll erstmal der Hinrunden-Rekord fallen: Bisher gab es lediglich zwei Spieler, die schon in den ersten 17 Spielen der Saison die 20er Marke knackten. Das waren fast folgerichtig Gerd Müller (20 Tore, 1968/69) und Lewandowski (22 Tore, 2020/21). Kane hat den "Bomber der Nation" bereits eingeholt, Lewy liegt noch zwei Tore vor ihm. Doch Kane hat auch noch zwei Spiele offen, bis seine Hinrunde zuende ist.
Der FC Bayern behält den Anschluss an die Spitze
Es ist fast schon ein ungewohntes Bild, dass der FC Bayern nicht an der Tabellenspitze überwintern wird. Dabei ist der aktuelle Vier-Punkte-Rückstand jedoch nur theoretischer Natur: Obwohl Bayer 04 Leverkusen eine fantastische Saison spielt, sind die Bayern auch wegen eines Spiels Rückstand so weit hintendran. Die Partie gegen den 1. FC Union Berlin fiel wegen des Schneechaos in München aus, der FCB könnte also am 16. Spieltag auf einen Zähler an die Werkself heranrücken. Mit dem Nachholspiel könnte man sich dann am 24. Januar 2024 nachträglich zum umgangssprachlichen "Herbstmeister" schießen - einen Leverkusener Ausrutscher vorausgesetzt.
In der Bundesliga erzielte der FCB bisher starke 47 Tore und ist damit ebenfalls auf absolutem Rekordkurs. Erst zweimal wurde in einer Saison die 100-Tore-Marke geknackt. Jedes Mal waren es die Bayern, dabei setzten sie 1971/2 den amtierenden Saisonrekord von 101 Vereinstoren. Beim aktuellen Tempo würde der FCB über 34 Spiele auf satte 114 Tore kommen. Dabei war Kane für über der Hälfte aller Tore mitverantwortlich: 20 Treffer erzielte er selbst, fünf weitere legte er auf - ergibt insgesamt überragende 25 direkte Torbeteiligungen.
Ein weiterer von den Bayern gehaltener Bundesliga-Rekord wackelt schon: Beim Spiel gegen Stuttgart erzielte der Rekordmeister im 64. Bundesliga-Heimspiel in Folge mindestens ein Tor, damit wurde der eigene Rekord aus den 70er Jahren eingestellt. Dieser Rekord kann zum verspäteten Hinrunden-Ende am 17. Spieltag im Januar fallen, sollten Kane & Co. auch gegen die TSG Hoffenheim knipsen.
Am Mittwoch (20:30 Uhr) geht es für den FC Bayern und seinen Superstürmer jedoch erstmal beim VfL Wolfsburg weiter auf Punkte- und vielleicht auch Rekorde-Jagd.