Harry Kane beendet die Saison 2023/24 als bester Torschütze der Bundesliga - © Sebastian Widmann/Bundesliga

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Torschützenkönig! Harry Kane legt starke Premierensaison hin

18.05.2024

Harry Kane hat eine überragende Debütsaison in der Bundesliga gespielt und 36 Tore erzielt. Zum 41-Tore-Rekord von Robert Lewandowski hat es nicht gereicht. Trotzdem war der Brite ein Volltreffer für den FC Bayern München.

Das Ende der Saison brachte leider nicht den furiosen Endspurt, den sich Harry Kane sicher gewünscht hätte. Die letzten beiden Spieltage verpasste der Engländer verletzt. Am 41-Tore-Rekord von Robert Lewandowski aus der Saison 2020/21 konnte Kane so nicht mehr kratzen, trotzdem kann er auf das Endergebnis sehr stolz sein: 36 Tore in seiner Premierensaison in der Bundesliga. Damit ist der Angreifer des FC Bayern München ganz klar der beste Torschütze der Saison 2024/25.

Kane ist erst der dritte Spieler, der in einer Bundesliga-Saison mehr als 35 Tore erzielte. Zuvor gelang das nur Gerd Müller (dreimal) und eben Lewandowski 2020/21. Den bisherigen Torrekord für die erste Bundesliga-Saison eines Spielers hat er deutlich übertroffen. Uwe Seeler hatte den früheren Bestwert aufgestellt, direkt in der Bundesliga-Premierensaison 1963/64 (30 Tore). Zugleich bedeuten 36 Tore einen persönlichen Tor-Rekord für den Kapitän der englischen Nationalmannschaft: Mehr als 30 Treffer hatte er zuvor nicht in einer Liga-Saison geschossen. 2017/18 und 2022/23 netzte er jeweils 30 Mal für seinen Ex-Club Tottenham ein.

Analyse: Was macht Harry Kane so stark?

"King Kane" hat das Spiel mit der Abseitslinie perfektioniert. Er hat sowohl den Ball als auch den Gegner immer im Blick und setzt seine Geschwindigkeit genau im richtigen Moment ein. Zudem erkennt er stets den freien Raum und strahlt dadurch eine enorme Torgefahr aus, weil er sich immer wieder dorthin bewegt, wo der Ball schließlich hinfällt. Seine Abschluss-Effizienz liegt bei +4,9 - das heißt, er hat rund fünf Tore mehr erzielt, als anhand der Qualität seiner Chancen zu erwarten gewesen wäre.

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In seinen 45 Pflichtspielen für Bayern in dieser Saison erzielte Harry Kane 44 Tore - auch das ist ein neuer persönlicher Saisonrekord (bisher 41 Tore 2017/18 für Tottenham Hotspur). Und ganz nebenbei jagt er bereits jetzt Jadon Sancho als englischen Rekordtorschützen der Bundesliga-Geschichte. Sancho traf am 31. Spieltag in Leipzig zum 40. Mal in der Bundesliga und ist seitdem alleiniger englischer Rekordhalter (Tony Woodcock überholt). Er brauchte allerdings 116 Bundesliga-Spiele, um diese Marke zu knacken - Kane könnte das schon früh in seiner zweiten Saison schaffen.

Kane braucht nur wenige Ballkontakte

Der englische Topstürmer ist per Fuß und per Kopf enorm gefährlich. Sind die Bayern über außen durch, dann ist Kane ihr Fixpunkt. Denn sie wissen um seine Physis und darum, wie schwer es ist, ihn bei der Manndeckung unter Kontrolle zu bekommen.

Kanes Erfolgsgeheimnis? Der beste Finisher der Bundesliga braucht selten mehr als drei Ballkontakte. Annahme, Kontrolle, Abschluss - das ganze passiert in nicht einmal zwei Sekunden. Ein typischer Kane bedeutet also, an der Abseitslinie zu tanzen, Freiräume zu erkennen und den ersten Kontakt so zu nutzen, dass er danach zügig abschließen kann.

Kane schnürte in der Bundesliga neun Mehrfachpacks, darunter viermal einen Dreierpack (gegen Bochum, Darmstadt, Dortmund und Mainz). Er ist der erste Spieler der Bundesliga-Geschichte, dem in seiner Debütsaison gleich vier Dreierpacks gelangen. Mehr Dreierpacks in einer kompletten Bundesliga-Saison gelangen einzig Gerd Müller 1971/72 (sechs), Robert Lewandowski 2020/21 und Mario Gomez 2010/11 (jeweils fünf).

Kane glänzt auch als Vorbereiter

Bei allem Lob für seine eigene Torgefahr kommt beim Bayern-Stürmer häufig zu kurz, wie sehr er sich auch für seine Teamkollegen stark macht. Neben seinen 36 eigenen Treffern hat Kane nämlich acht Torvorlagen gegeben, war damit fast an der Hälfte der Bayern-Tore direkt beteiligt. Die Kombination aus 44 direkten Torbeteiligungen macht ihn zum Topscorer der Bundesliga.

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Den Top-Scorer der Vorsaison, Randal Kolo Muani, hat Kane deutlich übertroffen: Der Franzose kam 2022/23 auf 26 Scorer-Punkte. Alleine fünf Scorer-Punkte sammelte Kane am 5. Spieltag gegen Bochum (drei Tore, zwei Torvorlagen) und am 25. Spieltag gegen Mainz (drei Treffer, zwei Assists). Am 9. Spieltag waren es zudem deren vier gegen Darmstadt (drei Tore, eine Torvorlage).