Relegations-Rückspiel: Matchball für Kiel - Köln unter Zugzwang
Am Samstagabend kommt es ab 18 Uhr zum großen Entscheidungsspiel zwischen Holstein Kiel und dem 1. FC Köln in der Relegation. Die "Störche“ gewannen das Hinspiel beim FC 1:0 und verschafften sich dadurch eine gute Ausgangslage. Köln wird dennoch versuchen, mit allen Mitteln die Klasse zu halten.
Holstein Kiel hat sich im Hinspiel der Relegation gegen den 1. FC Köln eine gute Ausgangslage verschafft. Mit viel Leidenschaft und Kampf gewann das Team von Ole Werner knapp mit 1:0 im Rhein-Energie-Stadion und ist dem ersten Aufstieg in die Bundesliga so nah wie nie zuvor (2017/18 scheiterten die "Störche" in der Relegation an Wolfsburg).
Der eingewechselte Simon Lorenz köpfte in der 59. Minute das Siegtor für die KSV und wurde zum Matchwinner. Der Torschütze blickt trotz des Matchballs fokussiert auf das bevorstehende Rückspiel: "Es gibt keinen Grund, jetzt euphorisch zu sein. Wir haben nur den ersten Schritt gemacht." Auch die Teamkollegen Hauke Wahl und Fin Bartels sprechen von weiteren "90 harten Minuten“.
Personelle Verstärkung und Zuschauer
Kiel-Trainer Ole Werner hält ebenfalls den Ball flach und betont, dass "erst Halbzeit" sei. Der 33-Jährige kann im Rückspiel personell wieder auf zwei Leistungsträger setzen: Alexander Mühling und Jonas Meffert kehren nach abgelaufenen Gelb-Sperren zurück. Routinier Johannes van den Bergh wird aufgrund seiner fünften Gelben Karte das Rückspiel zwar verpassen, Mikkel Kirkeskov steht nach überstandenem Handbruch für die linke Verteidigerposition aber wieder parat.
Die Kieler gehen nach dem Sieg in Köln mit breiter Brust in Heimspiel. Und dabei werden die "Störche“ erstmals in dieser Saison von Zuschauern angefeuert. Gemeinsam mit Stadt und Land hat der Verein ein Modellprojekt abgestimmt, das es ermöglicht, rund 2350 Menschen ins Holstein-Stadion zu lassen. Ein Motivationsschub, der über 90 Minuten ein wichtiger Faktor werden könnte.
Marius Wolf: "Abgerechnet wird nach dem Rückspiel
Der 1. FC Köln steht dagegen mit dem Rücken zur Wand. Der FC muss im Holstein-Stadion mit mindestens zwei eigenen Toren gewinnen, um die Klasse zu halten. Bei einem 1:0-Erfolg ginge es in die Verlängerung. "Es ist nicht vorbei, wir haben noch ein Spiel und werden alles geben, den Klassenerhalt noch zu schaffen. Es ist nicht unmöglich. Wir haben definitiv mehr Qualität als Kiel", sagte Ondrej Duda nach dem Hinspiel. Auch Marius Wolf gibt sich kämpferisch: "Jeder weiß, worum es geht am Samstag. Da muss jeder hundert Prozent geben, alles reinwerfen, was er hat. Abgerechnet wird nach dem Rückspiel. Wir hatten heute nicht die Durchschlagskraft, das müssen wir am Samstag ändern."
Ohne echten Stürmer tat sich der FC zuletzt in der vordersten Front schwer, teilweise besetzte Jonas Hector die Sturmspitze. Friedhelm Funkel hofft, dass Mittelstürmer Sebastian Andersson rechtzeitig fit wird und von Beginn an auflaufen kann. Im Hinspiel kam der Schwede erst ab der 66. Minute zum Einsatz und wurde von den Kielern gut in Schach gehalten. Seine Präsenz würde den Spielmachern wie Duda und Hector mehr Freiheiten im Aufbauspiel geben.
Die Kölner Hoffnungen liegen auf Kapitän Hector, der in den letzten Wochen zur Lebensversicherung avancierte. Der ehemalige deutsche Nationalspieler ging in den entscheidenden Spielen als Leistungsträger voran und wird in Kiel erneut als Antreiber wichtig sein. Sollte sich Hectors Mentalität auf seine Mitspieler übertragen, könnten die "Geißböcke" an der Kieler Förde noch auf den letzten Drücker die ersehnte Rettung feiern.
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