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Phil Harres startet durch - jetzt auch in der Bundesliga
Phil Harres startet durch - jetzt auch in der Bundesliga - © DFL/Getty Images/Oliver Hardt
Phil Harres startet durch - jetzt auch in der Bundesliga - © DFL/Getty Images/Oliver Hardt
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Phil Harres: Über Umwege zum Bundesliga-Durchstarter

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Phil Harres zählt zu den größten Shootingstars dieser Bundesliga-Saison, dabei war der Stürmer bei Holstein Kiel zunächst gar nicht für die erste Mannschaft eingeplant. Nun lebt er seinen Traum und zeigt, dass es viele Wege bis an die Spitze gibt.

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"Es fühlt sich alles ein wenig surreal an. Ich hätte niemals gedacht, dass die Dinge so gut für mich laufen würden", resümiert Phil Harres die turbulenten letzten Wochen. Am Anfang der Saison lief er noch in der Regionalliga auf, nun geht er Woche für Woche drei Spielklassen höher auf Torejagd. Und das ziemlich erfolgreich: Zum Start ins neue Jahr führte Harres Holstein Kiel dank eines Treffers und einer Vorlage zum sensationellen 4:2-Erfolg der "Störche" gegen den BVB. "Das ist der Champions-League-Finalist der letzten Saison. Für jeden aus dem Team war es besonders, solch einen Club zu schlagen. Es war unglaublich", erinnert sich der 22-Jährige zurück.

Aus der Regionalliga ins Oberhaus

Der gebürtige Dattelner - einer Kleinstadt in Nordrhein-Westfalen - klapperte während seiner Jugend mehrere Vereine ab. Harres stand unter anderem für Borussia Dortmund, dem VfL Bochum 1848 und SC Preußen Münster auf dem Platz. In der U19 wechselte er dann zu Dynamo Dresden, wo er den Sprung zu den Profis schaffen wollte, aber nur zu einem Drittligaeinsatz kam. Der junge Stürmer wurde in die Regionalliga verliehen - erst zum SSV Ulm 1846, später zu Viktoria Berlin. Bei beiden Stationen konnte er seine Torgefährlichkeit (29 Tore in 75 Einsätzen) unter Beweis stellen und weckte die Begehrlichkeiten eines weiteren Regionalligisten.

Die voraussichtlichen Aufstellungen am 19. Spieltag

Zur Saison 2023/24 wechselte Harres zum FC 08 Homburg. Dort startete er richtig durch, wurde mit 24 Treffern nicht nur Torschützenkönig in der Regionalliga Südwest, sondern zog mit den Saarländern auch bis ins Achtelfinale des DFB-Pokals ein. "Ich habe mir vorgenommen, bis zum Alter von 23 Jahren alles für den Fußball zu geben, um zu sehen, wie weit ich kommen kann. Wenn ich es nicht über die Regionalliga hinaus schaffe, will ich mir nebenbei etwas aufbauen", sagt Harres. Umso erfreulicher ist es, dass er nach seinem Granatenjahr in Homburg - knapp ein Jahr vor seinem 23. Geburtstag - zum Bundesliga-Aufsteiger aus Kiel wechselte.

Phil Harres spielte sich in Homburg in den Kieler Fokus - IMAGO/Fabian Kleer

Senkrechtstarter in Kiel

Bei den "Störchen" lief er zu Saisonbeginn erst noch für die zweite Mannschaft auf - wieder in der Regionalliga. Am 8. Spieltag bei der 1:2-Niederlage in Stuttgart gab er dann sein Bundesliga-Debüt, zwei Wochen später gelang ihm beim Auswärtsspiel in Bremen bereits der erste Treffer. "Es wäre schöner gewesen, mein erstes Bundesliga-Tor zu Hause zu schießen, aber es war ein unbeschreibliches Gefühl, weil das die Momente sind, von denen man als Kind träumt", erzählt der Stürmer. 

Harres spielte sich in den nächsten Wochen als Stammspieler fest und entwickelte sich dank seiner sieben Tore in den ersten elf Partien schnell zu einem der Hoffnungsträger im Kieler Abstiegskampf. Zum Jahresabschluss schnürte er bei der 5:1-Gala gegen Augsburg einen Doppelpack. Nach der Winterpause folgten zwei weitere Treffer gegen Freiburg sowie der Überraschungserfolg gegen Dortmund.

"Ich bekomme mehr Nachrichten"

Seit seinem rasanten Aufstieg steht er im Fokus. Mehr Nachrichten beantworten und Interviews geben stehen nun auf dem Wochenplan. Allzu viel vom Rummel bekommt Harres jedoch gar nicht mit, denn er wohnt außerhalb von Kiel auf dem Land. "Ich bin kein lauter Mensch. Sobald ich auf das Spielfeld gehe, habe ich dieses innere Gefühl, dass ich mich freue und Spaß am Fußballspielen habe. Abseits des Platzes bin ich sehr ruhig, introvertiert und unauffällig", erzählt Harres, der in seiner Freizeit gerne auf dem nahgelegenen See Fischen geht.

Klassenerhalt? Das macht Hoffnung!

Dort wird die Kraft für den Abstiegskampf getankt. Trotz des 17. Tabellenplatzes blicken die Störche selbstbewusst auf die Rückrunde: "Wenn wir von Spiel zu Spiel schauen und weiterhin unsere Leistungen abrufen, dann ist alles möglich und wir haben die Chance, uns vom Tabellenende abzusetzen", gibt sich Harres kämpferisch. Sofern der Stürmer weiter so netzt wie in den letzten Wochen, ist der KSV auch weiterhin alles zuzutrauen.