Franck Ribery überholt: Jonathan Schmid ist der Rekord-Franzose der Bundesliga
Mit seinem 274. Einsatz in der Bundesliga hat sich Jonathan Schmid in die Geschichtsbücher gespielt. Der Dauerbrenner des SC Freiburg hat dadurch den ehemaligen Bayern-Star Franck Ribery als Rekord-Franzose überholt. Ein Fakt, der den bescheidenen Elsässer "sehr stolz" macht.
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Ein Mann großer Worte war Jonathan Schmid eigentlich nie, eher ein Mann der Tat. Nach seinem 273. Bundesliga-Einsatz stellte sich der Franzose allerdings doch einmal mit breiter Brust vor ein Mikrofon. "Ich freue mich sehr, dass ich das geschafft habe", erklärte der 30 Jahre alte Dauerbrenner des SC Freiburg nach der Partie gegen RB Leipzig (0:3) mit Stolz in der Stimme. Das, das war die Einstellung des Einsatzrekordes eines Franzosen in der Bundesliga: Durch seine Mitwirkung in der Begegnung gegen die Sachsen zog Schmid mit niemand geringerem als Franck Ribery gleich.
Dass er ausgerechnet sein Jugendidol, das von 2007 bis 2019 äußerst erfolgreich für den FC Bayern München kickte, einholen konnte, war für den Flügelspieler der Freiburger das i-Tüpfelchen auf einer speziellen Bestmarke: "Das macht mich sehr stolz. Ich habe als junger Spieler immer zu Ribery aufgeschaut. Als Landsmann habe ich seinen Weg immer verfolgt", schilderte Schmid am Tag nach der Niederlage gegen Leipzig im Interview mit den vereinseigenen Medien, die ihm sogar ein Gratulationsvideo seines Idols organisiert hatten.
Mit den Worten "273 Bundesliga-Spiele. Wahnsinn! Das schaffen nur die Besten", schickte der bisherige Rekordinhaber beste Grüße aus Florenz nach Freiburg. Worte, die Schmid emotional tief bewegten. "Das bedeutet mir sehr viel. Gratulationen von solch einem Spieler zu bekommen, das ist schon etwas ganz Besonderes", erklärte der gebürtige Elsässer. Worte, die Freiburgs Trainer Christian Streich im Vorfeld der Partie ein wenig herausgekitzelt hatte. "Man müsste dem Franck sagen, er soll mal die sozialen Netzwerke für etwas Positives nutzen und dem Johnny mal einen schönen Gruß schicken aus Florenz", sagte Streich auf der Pressekonferenz vor dem Leipzig-Spiel.
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Gesagt, getan. Ein Wesensmerkmal, das auch Jonathan Schmid so wertvoll für die Breisgauer macht. Auf der rechten Seite ist der 30-Jährige ein Mann der Tat - egal ob als Rechtsverteidiger, als Schienenspieler auf der Außenbahn oder gar in offensiver Rolle. Schmid marschiert die Linie unablässig heraus und herunter, ist mit seinen spielerischen wie läuferischen Qualitäten bei den Freiburgern als Dauerbrenner ein unverzichtbarer Bestandteil des erfolgreichen Kollektivs. Und auch wenn er zu den eher stillen Vertretern seiner Zunft gehört: Schmid weiß zu überzeugen.
Überzeugt waren zu Beginn seiner ersten Freiburger Zeit noch wenige. Der in der Jugend von Racing Straßburg ausgebildete Schmid wagte mit 18 Jahren den Sprung nach Deutschland - zum damaligen Sechstligisten Offenburger FV. Dort blieb er aber nur ein halbes Jahr, fiel er doch einem gewissen Christian Streich in einem Testspiel gegen die A-Jugend des SC Freiburg auf. "Er konnte kicken, deshalb haben wir das gemacht", brachte Streich auf seine unnachahmliche Art und Weise die Vorzüge des Elsässers, der damals noch als Stürmer unterwegs war, auf den Punkt.
In Freiburg begann dann Schmids Erfolgsgeschichte: Über die zweite Mannschaft spielte sich der Rechtsaußen in das Bundesliga-Team der Breisgauer - immer flankiert von seinem Förderer Streich. Nach dem Abstieg der Freiburger in die 2. Bundesliga 2015 entschied sich Schmid zum Wechsel zur TSG Hoffenheim, für die er in der Saison 2015/16 23 Bundesliga-Spiele absolvierte. Es folgte nach diesem Jahr der Wechsel zum FC Augsburg, wo der Franzose bis 2019 in 78 Bundesliga-Partien zum Einsatz kam, bevor Schmid 2019 in die alte Heimat zurückkehrte. Dort überzeugt er wieder auf ganzer Linie - und ist durch seinen Einsatz gegen den 1. FSV Mainz 05 am 25. Spieltag endgültig zum Rekord-Franzosen der Bundesliga avanciert.
Thomas Reinscheid
Die Franzosen mit den meisten Bundesliga-Einsätzen
1) Jonathan Schmid (SC Freiburg, TSG Hoffenheim, FC Augsburg), 274 Einsätze
2) Franck Ribery (FC Bayern München), 273 Einsätze
3) Matthieu Delpierre (VfB Stuttgart, TSG Hoffenheim), 185 Einsätze
4) Willy Sagnol (FC Bayern München), 184 Einsätze
5) Bixente Lizarazu (FC Bayern München), 183 Einsätze
6) Josuha Guilavogui (VfL Wolfsburg), 163 Einsätze
7) Anthony Modeste (TSG Hoffenheim, 1. FC Köln), 158 Einsätze
8) Gilbert Gress (VfB Stuttgart), 149 Einsätze
9) Kingsley Coman (FC Bayern München), 128 Einsätze
10) Johan Micoud (SV Werder Bremen), 123 Einsätze
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