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Bundesliga-Match-Facts-Analyse: RB Leipzig und FC Bayern im Vergleich

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Am 27. Spieltag kommt es im Titelrennen zum Topspiel: Tabellenführer FC Bayern München ist zu Gast beim Verfolger RB Leipzig, der den Kampf um die Meisterschaft noch einmal richtig spannend machen könnte. Was spricht im direkten Duell für die Sachsen? Was spricht für den FCB? bundesliga. de macht den Bundesliga-Match-Facts-Vergleich beider Meisterschaftskandidaten!

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Der Tabellenzweite empfängt den Spitzenreiter, die beste Offensive der Bundesliga ist zu Gast bei der besten Defensive, Leipziger Top-Stars wie Marcel Sabitzer, Angelino oder Dayot Upamecano treffen auf ihre bayerischen Pendants Thomas MüllerJoshua Kimmich oder Leroy Sane: Mehr Topspiel als RB Leipzig gegen den FC Bayern geht in dieser Spielzeit einfach nicht. Im Hinspiel trennten sich beide Titelkandidaten in einem spektakulären Schlagabtausch 3:3.

Doch wer wird am 27. Spieltag im direkten Duell, das den Saisonendspurt einläutet, die Nase vorn haben? Eine Tendenz über den Spielverlauf können die Bundesliga Match Facts powered by AWS geben, wenn man sich die Werte beider Teams für xGoals, Angriffszonen und Most Pressed Player einmal genauer anschaut. Sowohl Leipzig als auch der FC Bayern verfügen bei einem Blick auf die Statistiken über genügend Waffen, um das Spitzenspiel am Samstagabend für sich zu entscheiden.

xGoals: Beste Abwehr trifft auf besten Angriff

21 Gegentore in 26 Spielen: Die Bilanz der Leipziger Defensive kann sich wahrlich sehen lassen. Vor dem VfL Wolfsburg, der einen Treffer mehr schlucken musste, stellen die Sachsen die beste Abwehrreihe der bisherigen Bundesliga-Saison. Und das im Unterschied zum direkten Verfolger nicht aufgrund der Tatsache, dass das Team von Trainer Julian Nagelsmann bei den xGoals-Werten überperformt. Das Modell der Expected Goals - also der Wahrscheinlichkeit der Torerzielung jedes Torschusses - zeigt deutlich: Die Defensive der Leipziger um Torwart Peter Gulacsi ist wahrlich ein Abwehrbollwerk, ließ bislang theoretisch nur 21,4 Treffer zu (Wolfsburg 28,2). Zum Vergleich: Der FC Bayern hat bei einem xGoalsAgainst-Wert von 31,4 bisher 35 Tore kassiert.

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Genau andersherum sieht es allerdings aus, wenn die Angriffsreihen der Kontrahenten untersucht werden: Die Offensive des FC Bayern überperformt in dieser Spielzeit enorm, erzielt aus einem xGoals-Wert von 55,4 satte 78 Treffer. Diese Differenz von 22,6 sucht ebenso ihresgleichen wie die Gesamtanzahl der Tore: Die Münchener um Weltfußballer Lewandowski sind auf dem Weg nach vorn kaum zu stoppen. Die Zahlen zeigen, wie weh den Gästen der Ausfall des Torjägers im Spitzenspiel tun wird: Der polnische FCB-Torjäger steht natürlich auch hier an der Spitze der Wertung, erzielte bereits 35 Saisontore bei statistisch errechneten 21,7 xGoals. Gänzlich anders sieht das bei den Gastgebern aus: RB Leipzig erzielte aus 48,9 xGoals 47 eigene Treffer (dazu ein Eigentor) - mit der Differenz von -1,9 stehen die Sachsen im Ligavergleich in der unteren Tabellenhälfte.

Angriffszonen: Leipzig zentrumslastiger als Bayern

Nicht so gravierend wie bei den xGoals-Werten, aber durchaus vernehmbar sind die Unterschiede in Sachen Angriffszonen, dem Eintrittsbereich in das letzte Drittel des Spielfelds, zwischen den Gastgebern und dem Rekordmeister. Die Sachsen legten dabei im Saisonverlauf viel Wert, ihre linke Seite um den starken Außenverteidiger Angelino in Stellung zu bringen. 34 Prozent aller Angriffe gingen über die linke Außenbahn nach vorn, weitere 22 Prozent sind über die halblinke Zone angeschoben worden. Auch auffällig im Vergleich zum Gegner im Topspiel: Das Nagelsmann-Team versucht es deutlich öfters als der FC Bayern durchs Zentrum (41 zu 28 Prozent).

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Klar: Die starken Flügelspieler sind im Verlauf der Spielzeit immer mehr zum Trumpf für die Münchner geworden. Kingsley Coman, Serge Gnabry und Leroy Sane sind mit ihren Qualitäten im Eins-gegen-Eins und ihrer Torgefährlichkeit eines der Erfolgsrezepte des Rekordmeisters, um zumeist defensiv agierende Gegner zu knacken. Mit 37 Prozent über die linke Außenbahn und 35 Prozent über rechts gehen fast drei Viertel aller Angriffe beim FC Bayern über die Flügel. Von dort aus sind dann Lewandowski oder Thomas Müller die Zielspieler, wenn nicht selbst abgeschlossen wird. Neben dem Kampf um die Vorherrschaft im Zentrum des Platzes scheint es im Topspiel also auch um die entscheidenden Räume an der Seitenlinie zu gehen.

Video: Ralf Rangnick über das Topspiel

Sprinter hinten, Sprinter vorn

Ein wichtiges Thema im Spitzenspiel dürfte das Tempo werden, sowohl Leipzig als auch der FC Bayern setzen auf die notwendige Geschwindigkeit, um zum Erfolg zu kommen. Bei den Top-Sprintern auf beiden Seiten sind aber Unterschiede auszumachen: Bei den Sachsen sind es vornehmlich Abwehrspieler, die Spitzenwerte aufweisen können. Dayot Upamecano ist in der bisherigen Saison mit 35,4 km/h der schnellste Spieler des Nagelsmann-Teams, dicht gefolgt von Verteidigerkollege Lukas Klostermann (35,2 km/h). Erst dann folgt Justin Kluivert mit 35,1 km/h der erste Offensivakteur der Sachsen.

Auch bei den Gästen ist ein Defensivspieler der schnellste Mann: Alphonso Davies hält derzeit mit 35,95 km/h den Bestwert beim FC Bayern - und in der gesamten Bundesliga. Danach kommen in der teaminternen Rangliste der Münchener allerdings zwei Angreifer: Kingsley Coman (35,7 km/h) und Leroy Sane (35,2 km/h) sorgen auf den offensiven Außenbahnen des Rekordmeisters für das notwendige Tempo. Kaum verwunderlich also, dass die Mannschaft von Trainer Hansi Flick häufig den Weg über die Flügel sucht - bei solch beeindruckenden Sprintern, die auch die entsprechende Qualität im Spiel mit dem Ball mitbringen.

Video: Die zehn unwahrscheinlichsten Tore bei RBL-FCB

Es wird also offenbar ein Spitzenspiel, in dem Nuancen entscheidend sein dürften. Im Kollektiv wie individuell. Wie ersetzt der FC Bayern Tormaschine Lewandowski gegen das Abwehrbollwerk der Leipziger, wie entziehen sich Spielgestalter wie Kimmich oder Müller (beide die Most Pressed Player - also die Spieler, die in Ballbesitz am meisten unter Druck gesetzt werden bei den Münchnern) dem aggressiven Pressing der Sachsen? Kann das Nagelsmann-Team seine Chancenverwertung in der Offensive verbessern? Und setzen Einzelkönner wie Sabitzer, Dani Olmo oder Emil Forsberg die dringend gebrauchten Akzente, um für einen Heimsieg zu sorgen?

Wer die besseren Antworten auf die Fragen des Gegners hat, der wird am Ende jubeln dürfen. Mit einem Erfolg im direkten Aufeinandertreffen könnte Leipzig dem FC Bayern auf die Pelle rücken, läge nur noch einen Punkt hinter dem Spitzenreiter. Allerdings liegt der Druck auch nahezu gänzlich auf den Gastgebern, die bei einer Niederlage den Titeltraum wohl endgültig begraben müssten. Ein Blick in die Statistik zeigt: Die letzten vier Bundesliga-Duelle zwischen den beiden Meisterschaftsrivalen endeten mit einem Unentschieden. Ein Ergebnis, das angesichts der vier Punkte Vorsprung vor allem den Gästen schmecken dürfte. Aber: Die Bundesliga-Match-Facts beweisen, dass es wohl eine Begegnung auf Augenhöhe wird.

Thomas Reinscheid