Die Bayern und Lewandowski glänzen erneut - © DFL Deutsche Fußball Liga
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Bundesliga-Match-Facts-Analyse: So dominierte der FC Bayern den VfB Stuttgart trotz langer Unterzahl

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Der FC Bayern München hat den VfB Stuttgart am 26. Spieltag 4:0 (4:0) besiegt - und das obwohl er fast 80 Minuten mit nur zehn Akteuren spielte. Wie ist dem Rekordmeister das gelungen? Die Match-Facts-Analyse zeigt es.

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Seit Anfang des letzten Jahres kooperieren die DFL Deutsche Fußball Liga und Amazon Web Services unter anderem im Bereich der Datenanalyse. Im Rahmen der Zusammenarbeit wurde die Liveverarbeitung von Daten zu innovativen Statistiken, den Bundesliga Match Facts powered by AWS, intensiviert: "Angriffszonen", "Realformation: Trends" und "Most Pressed Player" sind die neuesten Match Facts, bereits zuvor wurden "Torwahrscheinlichkeit und xGoals", "Realformation" und "Speed Alarm" eingeführt.

Die Münchner erzielten nach 45 Minuten beinahe drei Tore "zu viel" - DFL Deutsche Fußball Liga

Lewandowskis und Gnabrys Eiseskälte - kollektive Klasse nach dem Platzverweis

Nach xGoals, also den erwarteten Treffern nach der Torerzielungswahrscheinlichkeit jedes Abschlusses, sind Bayern und Stuttgart mit 1,86 zu 0,67 auseinander gegangenen. Entsprechend seiner Chancen hätten die Münchner also "nur" 1,86 Treffer markieren dürfen - ein Wert, den sie mehr als verdoppelten; zur Halbzeit - alle Tore fielen in Durchgang eins - lag dieser sogar nur bei 1,07. Hier zeigte das Team von Trainer Hansi Flick seine Stärke durch die fast schon unglaubliche Effizienz beim Torschuss. Die Torwahrscheinlichkeit der vier einzelnen Treffer betrug übrigens lediglich 17, 24, 22 und 32 Prozent. Dreifachtorschütze Robert Lewandowski und Serge Gnabry überzeugten entsprechend auch individuell.

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Seine kollektive Klasse bewies der FC Bayern sowieso - durch individuelle Ausnahmeleistungen im Verbund. Dabei legte der VfB beim Favoriten gut los, bestimmte gar die ersten Spielminuten. Als Alphonso Davies bereits in der 12. Minute die Rote Karte gesehen hatte, sprach plötzlich einiges für den Außenseiter. Aber der Gastgeber drehte in Unterzahl auf. David Alaba, als defensiver Mittelfeldspieler gestartet, übernahm hinten links und Offensivallrounder Thomas Müller agierte etwas zurückgezogener. Vor allem der nimmermüde Weltmeister sorgte dafür, dass die Flick-Mannschaft ihr Handicap ausglich. Durch Müllers Laufwege und die des etatmäßigen Achters Leon Goretzka konnten im Angriff Lewandowski sowie Serge Gnabry und Leroy Sane weiter aus dem Vollen schöpfen. Müller legte mit 11,2 Kilometern die zweitgrößte Strecke zurück, Goretzka mit 11,4 die größte.

Leroy Sane und Thomas Müller müssen mit Druck umgehen - können das aber auch - DFL Deutsche Fußball Liga

Most Pressed Player Sane und Müller als weitere Trümpfe

Über die Flügel initiierte Bayern dann beinahe gleich viele Offensivaktionen, 31 Prozent im letzten Drittel des Spielfeldes über die links Angriffszone und 33 über die rechte; zur Pause hatten die Werte je 30 Prozent gelautet. Über die linke Außenbahn leiteten die Münchner das 1:0 und 2:0 ein, über die rechte das 3:0 - Gnabry sammelte zwei Scorerpunkte (ein Tor und eine Torvorlage), Sane und Müller je einen Assist. Seinem Doppelpack in den zehn Minuten nach dem Davies-Platzverweis ließ Lewandowski vor dem Halbzeitpfiff nach einem individuellen Fehler der Schwaben gar noch einen Treffer folgen.

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Ein Blick auf den Match Fact "Most Pressed Player" verdeutlicht vor allem nochmal, wie überragend Sane und Müller spielten. Bei Sane - auf den ersten Blick womöglich der unauffälligste Mann des Offensivquartetts - handelte es sich mal wieder um den Spieler, der vom Gegner am meisten unter Druck gesetzt wurde. Dem Nationalakteur folgt in dieser Kategorie Müller, obwohl er in defensiverer Rolle als gewohnt agierte.

Leipzig kann kommen

Etwas mehr als eine Viertelstunde durfte sich der VfB beim Tabellenführer Hoffnung machen, circa fünf Minuten in Überzahl gar große. Dann zeigte der Primus jedoch, warum er ganz oben steht - mit vier Punkten Vorsprung vor Verfolger Leipzig. Mit nur zehn Mann lieferte der FC Bayern wohl eine der bemerkenswertesten Teamleistungen der bisherigen Saison ab, mit individuellen Ausnahmeszenen der Topstars Lewandowski, Gnabry, Sane und Müller.

Nach der Länderspielpause geht es für den Verein von der Säbener Straße mit dem Topspiel in Leipzig weiter. "Warten wir mal ab, was Bayern macht", sagte Julian Nagelsmann hoffnungsvoll, nachdem seine Mannen schon am Freitagabend vorgelegt hatten. Jetzt dürfte der Coach der Sachsen wissen, wie bereit der Rekordmeister für das Gipfeltreffen ist.