Nach rassistischen Kommentaren: Viel Zuspruch für Moukoko und Ngankam
Nach dem 1:1-Unentschieden der deutschen U21-Nationalmannschaft kam es zu rassistischen Vorfällen in den sozialen Medien gegen Youssoufa Moukoko und Jessic Ngankam. Die Bundesliga solidarisiert sich mit den beiden DFB-Youngstern.
Youssoufa Moukoko zeigte sich nach dem Spiel betroffen von den vielen rassistischen Kommentaren unter seinen Posts auf der Plattform Instagram. „Kommentare, die hässlich sind“, beschrieb er die vielen Nachrichten. „Wenn wir gewinnen, sind wir alle Deutsche, wenn wir verlieren, sind wir die Schwarzen, dann kommen Affen-Kommentare. Solche Dinge gehören einfach nicht zum Fußball. Wir verschießen nicht extra. Das ist ekelhaft.“
Den Äußerungen zuvor gegangen waren verschossene Elfmeter der beiden deutschen Stürmer Moukoko von Borussia Dortmund und Jessic Ngankam von Hertha BSC. “Wir sind alle gleich. Wir bluten das gleiche Blut. Langsam reicht es, so langsam müssen wir ein Zeichen dagegen setzen”, forderte Moukoko.
Trainer und Teamkollegen solidarisieren sich
“Jede Art von Rassismus und Diskriminierung ist unterste Schublade”, verurteilte U21-Coach Antonio di Salvo die Anfeindungen, “ich nehme unsere Jungs zu 1000 Prozent in Schutz, die sehr gerne für Deutschland spielen, die Deutsche sind – die alles für das Land und sich selbst geben. Deswegen bin ich auch persönlich schockiert und enttäuscht.”
Bereits am Dienstag gab es rassistische Äußerungen unter Posts von Innenverteidiger Yann-Aurel Bisseck, nachdem dieser zum Kapitän der deutschen U21-Nationalmannschaft ernannt wurde. Di Salvo wolle mit “den Jungs sprechen”, weil er sich vorstellen kann, “dass das die Mannschaft auch beschäftigt”. Von diesen gibt es Solidaritätsbekundungen.
Mit Christian Früchtl, Nico Mantl, Maximilian Bauer, Marton Dardai, Kilian Fischer, Henning Matriciani, Kenneth Schmidt, Josha Vagnoman, Denis Husenbasic, Tom Krauß und Noah Weißhaupt teilten viele das Statement des DFB, das die Aussagen von U21-Coach di Salvo sowie eine klare Verurteilung der Anfeindungen beinhaltete.
Freiburgs Yannik Keitel postete Moukokos Aussagen mit dem Zusatz “Gegen Rassismus! Ein Team!” SCF-Keeper Noah Atubolu äußerte sich im Interview mit dem kicker ausführlicher: “Ich verstehe nicht, warum man heutzutage immer noch rassistisch ist. Die Jungs können nichts dafür, woher sie kommen. Sie entscheiden sich, für Deutschland zu spielen und geben das Beste für ihr Land.” Zudem berichtete er von eigenen Erfahrungen und wünscht sich: “Ich hoffe, es hört einfach auf!”
Beistand aus der Bundesliga
Umgehend reagierten auch mehrere Vereine aus der Bundesliga und 2. Bundesliga und solidarisierten sich mit Ngankam und Moukoko. “Widerlich und verachtenswert. Kein Platz für Rassismus und Diskriminierung. Wir stehen hinter euch, Jessic und Youssoufa”, hieß es etwas von Hertha BSC. “Die Borussen-Familie steht hinter Dir, Youssoufa!”, stimmte auch Borussia Dortmund zu und verurteilte die rassistischen Kommentare gegen Moukoko und Ngankam.
“Wir stehen hinter euch! Gemeinsam gegen Rassismus!", bekräftigte zudem Borussia Mönchengladbach mit einem Zitat der DFB-Meldung; genauso wie der 1. FSV Mainz 05 mit dem Statement: “#NotoRacism”.
Mit einem weiteren DFB-Statement unter dem Leitsatz "Mehr von uns - keiner von euch." schlossen sich mit dem FC Schalke 04, dem 1. FC Union Berlin, dem VfL Bochum 1848, der SpVgg Greuther Fürth und dem 1. FC Köln fünf weitere Klubs aus der 1. und 2. Bundesliga den Solidaritäts-Bekundungen an.
Rassismus hat keinen Platz im Fußball. Nicht in der Bundesliga, nicht im Amateursport und nicht bei der Nationalmannschaft!
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