Mit Doppelpack: Paulinho bewirbt sich als Wirtz-Ersatz
So richtig angekommen war Paulo Henrique Sampaio Filho, besser bekannt als Paulinho, in der Bundesliga bisher noch nicht. Nach dreieinhalb Jahren, einer langen Phase der Akklimatisierung und einer Kreuzband-Verletzung, könnte jetzt aber endlich die Stunde des Brasilianers schlagen. Mit einem Doppelschlag gegen den VfL Wolfsburg entschied er die Partie im Alleingang für die Werkself und bewarb sich damit auch für den Posten des derzeit verletzten Spielmachers Florian Wirtz.
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Neun Minuten reichten, um maximalen Eindruck zu hinterlassen. Erst in der 81. Minute gegen den VfL Wolfsburg eingewechselt, entschied Paulinho mit einem Doppelpack die Partie zugunsten von Bayer 04 Leverkusen. Ein Turnaround nach zuvor drei Pflichtspiel-Niederlagen in Folge für die Werkself.
Nach einem traumhaften Solo über den halben Platz markierte der 21-Jährige den Führungstreffer, nur um dann in der Nachspielzeit noch das 2:0 hinterherzuschieben - per Kopf. "Von seiner Kopfballstärke wussten wir bisher noch nichts", lachte Trainer Gerardo Seoane auf der Pressekonferenz, angesprochen auf seinen "Man of the Match". Paulinho hatte in den Wochen zuvor manchmal etwas glücklos im Abschluss gewirkt. Umso größer war nun die Freude seines Trainers und seiner Mitspieler.
Seoane: "Er zeigt im Training immer seine Qualität"
"Der versucht, der läuft, der macht die Räume für die Mannschaft und letztlich ist seine Ketchup-Flasche geplatzt. Dass ausgerechnet er das Spiel entscheidet, freut mich noch mehr", sagte Kapitän Lukas Hradecky. "Es freut mich für Paulinho so sehr, dass er die zwei Dinger macht", fügte Kerem Demirbay hinzu und auch für Seoane war es eine Befreiung, dass sein Schützling endlich einmal die Lorbeeren einheimsen konnte: "Paulinho zeigt im Training immer seine Qualität und kommt viel zum Abschluss, er hat in der letzten Zeit aber auch einige Chancen durch Ungenauigkeit oder Pech liegen lassen. Wir ermutigen ihn aber immer wieder zur Entschlossenheit, und die hat er jetzt gezeigt."
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Tatsächlich waren die beiden Treffer gegen Wolfsburg Paulinhos erste Tore in dieser Saison - im 16. Einsatz. "Alle haben mir Mut zugesprochen und immer an mich geglaubt. Es tat gut, nach so langer Zeit mal wieder zwei Tore erzielt zu haben. Sie geben mir viel Selbstvertrauen für die nächsten Wochen. Ich werde weiter hart arbeiten und das Bestmögliche aus mir herausholen", sagte der Torschütze während der vergangenen Länderspielpause.
Schwerer Start in Leverkusen
Nicht immer hatte es Paulinho in seiner Zeit bei Leverkusen einfach. Nach seinem Wechsel als gehypter Teenager von Vasco da Gama nach Leverkusen brauchte der damals 18-Jährige zunächst noch eine länger Anpassungsphase. In seinen ersten drei Spielzeiten brachte er es nie auf mehr als 15 Bundesliga-Einsätze. Auch, weil ihn 2020/21 ein Kreuzbandriss fast die gesamte Spielzeit außer Gefecht setzte.
Dass Paulinho aber ein Unterschiedsspieler in der Bundesliga sein kann, hat er bereits unter Trainer Peter Bosz bewiesen. Am 25. Spieltag 2019/20 traf er beim 4:0 gegen Eintracht Frankfurt doppelt und legte einen weiteren Treffer auf. Seine Position war in dieser Partie die Zehn in zentraler Rolle hinter den Spitzen. Jene Position, die inzwischen Florian Wirtz inne hat. Doch der Leverkusener Spielmacher hat nun das gleiche Schicksal erfahren wie Paulinho und fällt mit einem Kreuzbandriss lange aus. Paulinho könnte also in nächster Zeit seine Rolle als Spielmacher übernehmen. Oder er übernimmt eben auf seiner gewohnten Flügelposition für den neuerdings ebenfalls verletzten Amine Adli. Aber egal wo, Paulinho wird im Schlussspurt dieser Saison definitiv gebraucht. Gut, dass er dafür jetzt den nötigen Rückenwind hat.
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