RB Leipzig: Hält die beste Defensive der Bundesliga dem FC Bayern München stand?
Wird das Topspiel des 27. Spieltags von der Offensive entschieden, oder kommt es nicht vielmehr auf eine starke Defensive an? Die Anhänger von RB Leipzig werden für Letzteres argumentieren, schließlich kassierte kein Team in dieser Saison weniger Gegentore als die Elf von Trainer Julian Nagelsmann. Gegen den starken Angriff des FC Bayern München kommt viel Arbeit auf Peter Gulacsi, Dayot Upamecano und Co. zu.
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Wenn am 27. Spieltag, am Samstagabend um 18.30 Uhr RB Leipzig den FC Bayern München empfängt, dann trifft dort die Mannschaft, die wenigsten Gegentore kassiert hat (21), auf die Mannschaft, die die mit Abstand meisten Treffer erzielt hat (78). Wenn es nun also einem Verein zuzutrauen ist, die auch ohne Top-Torjäger Robert Lewandowski starke Offensive des Rekordmeisters in Schach zu halten, dann sind es die Leipziger.
Die Mannschaft von Julian Nagelsmann hat 14 Tore weniger kassiert als der FC Bayern und ließ als einziges Bundesliga-Team der Spielzeit 2020/21 noch keine 200 gegnerischen Torschüsse zu (193). Das zweitstärkste Team in diesem Ranking – Bayer 04 Leverkusen – ließ fast 60 gegnerische Torschüsse mehr zu (252) als RB, die Bayern sogar fast 80 (271).
Zudem wird Leipzig so gut wie nie ausgekontert. Wie sonst nur Hertha BSC kassierten die Sachsen in der laufenden Saison erst ein einziges Kontergegentor.
Dass Leipzig so wenige Gegentore kassiert, ist zuvorderst einer starken Mannschaftsleistung zu verdanken. RBL führte ligaweit die viertmeisten Zweikämpfe (5725) und gewann davon 53 Prozent - Bundesliga-Bestwert!
Doch einige Spieler stechen aus der Mannschaft heraus. Zunächst wäre da natürlich der Schlussmann zu nennen: Peter Gulacsi. Der 30-jährige Ungar wehrte 69 Prozent der Torschüsse auf sein Tor ab. Unter den Stammtorhütern der Bundesliga ist das der fünftbeste Wert. Noch beeindruckender: Die 21 Leipziger Gegentore verteilen sich auf 13 Bundesliga-Spiele. In den restlichen 13 Spielen blieb Gulacsi ohne Gegentor – Bundesliga-Bestwert!
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Doch auch vor Gulacsi tummeln sich mehrere hochklassige Spieler. In Person von Abwehrchef Dayot Upamecano hat Leipzig einen der stärksten Zweikämpfer der Bundesliga im Kader. Die 65 Prozent gewonnenen Duelle des Franzosen werden ligaweit nur vom Dortmunder Mats Hummels überboten. Kein Wunder, dass sich die Bayern Upamecanos Dienste ab der kommenden Saison gesichert haben. "Dayot wird ein sehr wichtiger Baustein für unsere Mannschaft in den kommenden Jahren sein, davon sind wir überzeugt", hatte Bayerns Sportvorstand Hasan Salihamidzic gesagt, als er im Februar die Verpflichtung des Franzosen bis 2026 verkündet hatte. Upamecano, der zuletzt mit einer Muskelverletzung ausgefallen war, steht bereits wieder auf dem Trainingsplatz und arbeitet auf das Comeback gegen seinen zukünftigen Arbeitgeber hin.
Auch Upamecanos Nebenmann Willi Orban gehört mit seiner Zweikampfquote von 62 Prozent zu den zehn besten Zweikämpfern der Bundesliga. Zusammen mit Upamecano und Co. will er die starke Bayern-Offensive im Top-Spiel um die Meisterschaft nicht zur Entfaltung kommen lassen. Dass das gelingen könnte, zeigt die Geschichte: Hansi Flick saß bislang 76-Mal in Pflichtspielen auf der Bayern-Bank und in 75 dieser Partien schossen die Münchner mindestens einen Treffer. Einzig RB Leipzig schaffte es in der Ära des Erfolgstrainers, hinten die Null zu halten: Am 9. Februar 2020 gelang in München ein 0:0-Unentschieden.
Selbst Robert Lewandowski, der aufgrund einer Knieverletzung im Topspiel fehlen wird, war bei der Leipziger Abwehr in den direkten Duellen gut aufgehoben. Zwar traf er in seinen neun Bundesliga-Partien gegen Leipzig insgesamt fünfmal. In den letzten sechs Partien gegen die Sachsen war der Superknipser aber nur einmal erfolgreich (beim 1:1 in Leipzig in der vergangenen Saison).
Das Team von Coach Nagelsmann zeigte also immer wieder, dass man selbst einen Lewandowski stoppen kann. Die Leipziger sind der einzige Gegner, gegen den der Pole 2020/21 in der Bundesliga noch nicht traf. Ein Treffer gegen Leipzig hätte Lewandowski zu einem historischen Unikat gemacht. Mindestens ein Tor gegen alle 17 Kontrahenten in einer Spielzeit gelang in der Bundesliga-Historie noch nie einem Spieler - doch um diesen Rekord muss sich die Defensivreihe der Sachsen diesmal keinen Kopf machen.
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