Leipzig, Gladbach, Bayern - die Erfolgsgeheimnisse der Top-3-Clubs
In einem turbulenten Herbstfinale sicherte sich RB Leipzig den Platz an der Sonne: Die Sachsen wurden mit 37 Punkten erstmals Herbstmeister. Nur zwei Zähler dahinter: Borussia Mönchengladbach. In Lauerstellung ist der FC Bayern München mit 33 Punkten. bundesliga.de zeigt, warum die Top-3 so gut sind.
1) RB Leipzig
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Erstmals in der Bundesliga-Geschichte wurde RB Leipzig Herbstmeister. Das darf als ein gutes Omen für das Team von Trainer Julian Nagelsmann verstanden werden, denn in 38 der bislang 56 Spielzeiten holte sich der Herbstmeister am Saisonende auch die Meisterschale. Vor allem die Offensive ist bei Leipzig Trumpf: Mit 48 Toren stellen die Sachsen den Topwert der Bundesliga in dieser Kategorie. Auch die 20 Gegentreffer können sich sehen lassen: Nur Borussia Mönchengladbach und der VfL Wolfsburg haben in dieser Saison weniger Tore kassiert (18).
Lewy, Werner und Co.: Die Top-Stürmer der Hinrunde 2019/20
Egal wen Nagelsmann in der Offensive aufstellt, alle Akteure scheinen in dieser Saison in einer guten Verfassung zu sein: Patrik Schick überzeugt immer mehr als Sturmpartner von Timo Werner, kommt in sieben Bundesliga-Spielen auf vier Tore und eine Vorlage. Ein weiterer Neuzugang, Christopher Nkunku, bringt es auf zehn Torbeteiligungen (drei Treffer, sieben Assists) in 16 Einsätzen. Auch Marcel Sabitzer, der in allen Partien der Hinrunde in der Startelf stand, bringt es auf zehn Torbeteiligungen (sechs Treffer, vier Vorlagen). Zudem legte keiner bei RB mehr Torschüsse auf als der Österreicher (39).
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Timo Werner als Faustpfand
Der Offensivstar des Leipziger Tempo-Kollektivs ist und bleibt aber Timo Werner. Der deutsche Nationalspieler erzielte in der Hinrunde 18 Treffer, zudem legte er seinen Mitspielern sechs Tore auf. Mit 24 Torbeteiligungen ist Werner damit der Topscorer der Bundesliga. "Viele Mannschaften wissen noch gar nicht, was in uns steckt. Wir können noch viel mehr", sagt der Stürmer, der sich 2019/20 gute Chancen auf die Meisterschaft ausrechnet. Wenn die Leipziger zeigen, zu was sie zu leisten imstande sind "können wir da, wo wir jetzt stehen, vielleicht auch am Ende stehen."
Timo Werner ist in der Form seines Lebens
Eine junge, hungrige Mannschaft in einem Kader, der so breit wie nie zuvor aufgestellt ist und in dem noch massig Potenzial schlummert. Dazu noch ein Trainer, der dem blitzschnellen Umschaltfußball noch zahlreiche Lösung im Ballbesitz- und Positionsspiel hinzugefügt hat: Das sind die Erfolggeheimnisse von RB Leipzig.
2) Borussia Mönchengladbach
Nur zwei Punkte hinter den Leipzigern lauert Borussia Mönchengladbach. Das Team, das seit vergangenem Sommer von Marco Rose gecoacht wird, spielte mit 35 Punkten die beste Hinrunde seit 43 Jahren. Nur in der Saison 1976/77 waren die "Fohlen" besser, kamen auf umgerechnet 39 Zähler in der Hinrunde. In jener Saison wurde Gladbach übrigens letztmals Deutscher Meister! Nur Leipzig hat wie Mönchengladbach bereits elf Siege in dieser Saison feiern können, zwölf Siege gelangen der Borussia nur 1969/70 (am Ende Meister) und in der starken Saison 1976/77.
Müller, Sancho und Co.: Die Assistkönige der Hinrunde
Der Borussia-Park wird mehr und mehr zu einer uneinnehmbaren Festung: Die Elf vom Niederrhein holte in dieser Saison bereits 22 Punkte zu Hause, liegt in der Heim-Tabelle vor den Bayern (19), Dortmund (18) und Herbstmeister Leipzig (17). Die 33 erzielten Treffer in dieser Saison sind der viertbeste Wert der Bundesliga, die 18 Gegentore sind zusammen mit dem VfL Wolfsburg die wenigsten nach der Hinrunde.
Neue Spieler, neuer Trainer, neuer Erfolg
Die Neuzugänge der Borussia haben in dieser Saison gehörig eingeschlagen: Marcus Thuram und Breel Embolo trafen jeweils bereits sechs Mal, sind die besten Torschützen der "Fohlen". Mit seinen fünf Vorlagen und damit insgesamt elf Torbeteiligungen ist Thuram der Topscorer der Gladbacher. Auch die beiden neuen Außenverteidiger, Stefan Lainer und Ramy Bensebaini, wussten zu überzeugen: Lainer gab die meisten Torschussvorlagen aller Borussen, Bensebaini hat in seinen acht Einsätzen bereits drei Tore erzielt, zwei davon beim Sieg gegen den FC Bayern.
Der Winterfahrplan der Bundesliga: So bereiten sich die Clubs auf die Rückrunde vor
Eben jenes Spiel gegen den Rekordmeister drehte die "Fohlenelf" noch trotz Rückstand. Dies gelang der Borussia unter Coach Rose bereits drei Mal in dieser Saison - kein anderes Team der Bundesliga schaffte das öfter. Trainer Rose gewann 65 Prozent (elf von 17) seiner Bundesliga-Spiele. Nur Pep Guardiola, Carlo Ancelotti und aktuell Hansi Flick haben in der Bundesliga-Geschichte eine noch bessere Siegquote.
Gladbach ist stark wie seit den 1970ern nicht mehr, stellt die stärkste Defensive und die beste Heim-Bilanz der Bundesliga und bietet unter Marco Rose einen tollen Pressing-Fußball: Das sind die Erfolggeheimnisse von Borussia Mönchengladbach.
3) FC Bayern München
Der FC Bayern München liegt aktuell mit 33 Zählern vier hinter Herbstmeister RB Leipzig - vergangene Saison holte der Rekordmeister nach der Hinrunde allerdings noch einen Sechs-Punkte-Rückstand auf Borussia Dortmund auf und schnappte sich den 29. Meistertitel. Im Kalenderjahr 2019 holte zudem kein Team mehr Zähler als der FCB (75), Leipzig kam auf 72 Zähler, der BVB auf 64. Zudem gewannen die Bayern als einziges Team im Jahr 2019 23 Spiele.
Highlights des Jahrzehnts: Die Dekade des FC Bayern München
Durch eine makellose englische Woche kletterten die Münchner vor Weihnachten noch auf den dritten Platz. Ein gutes Omen: Das letzte Team, das nach Abschluss der Hinrunde Tabellendritter (oder schlechter) war und dann noch Deutscher Meister wurde, waren ebenfalls die Roten von der Isar. Die Bayern haben unter ihrem neuen Cheftrainer Hansi Flick fünf ihrer ersten sieben Partien gewonnen. Eine bessere Siegquote unter allen Cheftrainern der Bundesliga haben lediglich die ehemaligen Bayern-Coaches Pep Guardiola (80 Prozent) und Carlo Ancelotti (73 Prozent) vorzuweisen.
Robert Lewandowski in Topform
In der Offensive sind die Bayern weiterhin sehr stark: Mit 46 Toren stellen sie nach Leipzig die zweitstärkste Angriffsabteilung. Zuletzt erzielten die Münchner unter Guardiola in der Saison 2015/16 so viele Treffer in einer Hinrunde. Kein Team gab 2019/20 so viele Torschüsse ab wie der FCB: 316. Außerdem ließ der Rekordmeister mit 167 die wenigsten Torschüsse zu. Zudem hat kein Club so viele Ballbesitzphasen (63 Prozent) vorzuweisen und Zweikämpfe gewonnen (54 Prozent).
Das Duell der Dekade: FC Bayern München gegen Borussia Dortmund
Hinzu kommt noch der aktuell wohl beste, weil kompletteste Stürmer der Welt: Robert Lewandowski. Der Pole erzielte 19 Treffer, verpasste den ewigen Hinrunden-Rekord von Gerd Müller (20) nur knapp. Mit 221 Toren ist der 31 Jahre alte Angreifer der drittbeste Torjäger der Bundesliga-Geschichte. Nur "Bomber" Müller und Klaus Fischer liegen noch vor ihm.
Die Bayern können Rückstände nach einer Halbserie aufholen, sie sind nach Punkten das erfolgreichste Team des Jahres 2019, sie schießen am häufigsten auf des Gegners Tor, haben den meisten Ballbesitz und gewinnen die meisten Zweikämpfe. In Thomas Müller haben sie übrigens auch noch den besten Vorlagengeber (elf Assists) der Bundesliga und unter Hansi Flick wieder zu ihrem starken, hohen Gegenpressing gefunden: Das sind die Erfolggeheimnisse des FC Bayern München.
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