Christopher Nkunku und Randal Kolo Muani im direkten Duell
Wenn am Samstag um 15.30 Uhr RB Leipzig auf Eintracht Frankfurt trifft, ist es auch das Duell zwischen Christopher Nkunku und Randal Kolo Muani. Die beiden Franzosen glänzen mit Top-Werten und machen ihr Team durch ihre individuelle Klasse stärker. Wir blicken auf die Eigenschaften der beiden Ausnahmestürmer.
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Christopher Nkunku und Randal Kolo Muani zählen aktuell zu den besten Franzosen der Bundesliga. Am 5. Spieltag spielten die beiden erstmals auf deutschem Boden gegeneinander, aber das Hinspiel zwischen RB Leipzig und Eintracht Frankfurt war nicht das erste Aufeinandertreffen der beiden Offensivakteure. In der Ligue 1 hatten es beide (wenn auch nur sehr kurz) schon mal miteinander zu tun. Im April 2019 kam der damals 20-jährige Kolo Muani beim 3:2-Überraschungserfolg des FC Nantes gegen PSG als Joker in der Nachspielzeit zum Einsatz. Auf der Gegenseite stand damals unter Thomas Tuchel nicht nur Christopher Nkunku, sondern unter anderem auch Moussa Diaby und Eric Maxim Choupo-Moting auf dem Platz. Und auch in zwei Vorbereitungsspielen auf die WM 2022 spielten Kolo Muani und Nkunku für die Equipe Tricolore schon zusammen im selben Team.
Besonders das große Turnier in Katar hätte für die beiden Kontrahenten kaum unterschiedlicher werden können. Im Trainingslager der Franzosen zog sich Nkunku einen Außenbandriss im linken Knie zu, was die frühzeitige Heimreise und einen dreimonatigen Ausfall bedeutete. Für ihn durfte dann Randal Kolo Muani mit zur WM und spielte sich auf internationaler Bühne in den Vordergrund. In Katar kam er dreimal zum Einsatz, traf im Halbfinale gegen Marokko als Joker zum 2:0-Endstand und vergab im Finale gegen Argentinien in der Nachspielzeit der Verlängerung die große Chance zum Siegtreffer (zuvor hatte er den Strafstoß zum 1:2-Anschlusstreffer herausgeholt). Im Elfmeterschießen war der Frankfurter neben Kylian Mbappe der einzige erfolgreiche französische Schütze.
RB Leipzig gegen Eintracht Frankfurt: Die Schlüsselduelle
Nkunku ist zurück
Pünktlich vor dem wichtigen Verfolgerduell steht Christopher Nkunku wieder auf dem Platz. Am 21. Spieltag in Wolfsburg stand er erstmals 2023 im Kader und meldete sich nach seiner Einwechslung mit einer Torvorlage zurück. Vor seiner Verletzung war Nkunku der beste Torschütze dieser Bundesliga-Saison (zwölf Tore nach 15 Spieltagen), nun liegt er knapp hinter Bremens Niclas Füllkrug (13). Der 25-Jährige markierte zudem bis zur Winterpause 40 Prozent aller RB-Treffer in der Bundesliga und galt als unersetzlich. Seine 25 Bundesliga-Treffer im Kalenderjahr 2022 waren der Bundesliga-Bestwert und zudem ein neuer RB-Jahresrekord. Gegen Frankfurt traf Nkunku in acht Pflichtspielen noch nie, was sich nun ändern könnte.
Der Franzose kann in der Offensive auf allen Positionen spielen und füllt jede Rolle mit Leben aus. Wie wichtig seine Rückkehr für die Sachsen ist, zeigt ein Blick auf die Statistik: Er gab bei RB die meisten Torschüsse ab (46) und bereitete die zweitmeisten vor (27). Seine Vorlage gegen Wolfsburg war seine erste in der laufenden Bundesliga-Saison. 2021/22 hatte der Franzose noch 13 Tore vorgelegt, kam da aber auch deutlich öfter im Mittelfeld zum Einsatz.
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Der technisch versierte und schnelle Nkunku ist nur schwer vom Ball zu trennen, er dribbelt gut und ist ballsicher. Zudem ist er im Leipziger Umschaltspiel enorm gefährlich (sieben Kontertore seit Sommer 2021). Der Offensivspieler kann es auch aus der Ferne, verwandelte in dieser Bundesliga-Saison zwei direkte Freistöße.
Trotz des immensen Einsatzes beweist der Franzose einen langen Atem, denn er erzielte bereits vier Tore in der Schlussviertelstunde (nur Bremens Füllkrug liegt mit sechs Treffern vor ihm). Kolo Muani traf zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht. Seine quirlige Spielweise und starke Ballbehandlung ließen schon oft die gegnerischen Verteidiger verzweifeln. Nkunku dann mit Körperlichkeit im Strafraum zu stoppen, ist meist keine gute Idee: Seit Sommer 2021 holte er fünf Strafstöße heraus.
Christopher Nkunku ist zurück bei RB Leipzig
Kolo Muani ist nicht zu stoppen
Frankfurts Angreifer Randal Kolo Muani zählt zu den besten Bundesliga-Neuzugängen des letzten Sommers. Er gab die meisten Torvorlagen aller Spieler (zehn) und traf selbst zehnmal. Damit ist der Stürmer auch der Top-Scorer der Bundesliga, Nkunku folgt auf Rang sieben.
Auch wenn einige nach dem verpatzten WM-Finale die Befürchtung hatten, der Stümer würde in ein Leistungstief fallen, wurden sie eines Besseren belehrt: Alleine in den letzten acht Bundesliga-Spielen traf Kolo Muani siebenmal. Gegen die Hertha (19. Spieltag) schnürte er beim 3:0-Heimsieg seinen ersten Doppelpack im Eintracht-Trikot – derzeit ist er einfach nicht zu stoppen und hat immer einen Anteil am Erfolg der SGE. Dazu zählen auch die meisten direkten Torschussbeteiligungen der Frankfurter (63).
Frankfurt und Randal Kolo Muani zeigen sich wieder in Topform
Nicht nur offensiv ist der 24-Jährige eine Wucht, auch defensiv haut er sich voll rein. Das hat zur Folge, dass Kolo Muani bisher die meisten Zweikämpfe von allen Bundesliga-Spielern führte. Auf die Zweikampfquote von ordentlichen 43 Prozent gewonnenen Duellen (Nkunku liegt bei 48 Prozent) drücken die vielen Fouls am Gegner (31, die meisten aller SGE-Spieler) - allerdings wurde er bei der Eintracht auch am häufigsten gefoult (44-mal).
In Sachen Geschwindigkeit geben sich die beiden Franzosen aus Leipzig und Frankfurt nichts: Kolo Muani erreichte bei der SGE den höchsten Topspeed in dieser Saison (34,9 km/h, wie Lindström) - sehr viel langsamer war Nkunku (34,6 km/h) aber auch nicht.
Entscheidung im Rückspiel
Das Hinspiel zwischen Frankfurt und Leipzig ging nicht nur nach Toren (4:0) an die Eintracht, auch im individuellen Vergleich glänzte Randal Kolo Muani. Der Franzose im Eintracht-Trikot legte die ersten beiden Frankfurter Treffer vor, war an insgesamt fünf der 14 Frankfurter Torschüsse direkt beteiligt (Bestwert der Partie) und führte trotz relativ früher Auswechslung (74. Spielminute) die meisten Zweikämpfe aller Frankfurter.
Nkunku stand die vollen 90 Minuten auf dem Platz, gab nur einen einzigen Torschuss ab (und legte keinen vor), gewann nur acht seiner 20 Zweikämpfe (40 Prozent) und lief in der gesamten Partie nur knapp 100 Meter mehr (8,6 Kilometer) als Kolo Muani in 74 Minuten (8,5 Kilometer). Aber egal, ob er nach seinem erfolgreichen Kurzeinsatz in Wolfsburg wieder erst von der Bank kommt oder in der Startelf steht: Nkunku kann jedem Spiel seinen Stempel aufdrücken.
Wer wird das spannende Verfolgerduell für sich entscheiden? Mit Christopher Nkunku und Randal Kolo Muani treffen zwei Spieler aufeinander, die jederzeit für eine Überraschung sorgen können.
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