RB Leipzig auf dem Weg zum Titelkandidaten?
RB Leipzig hat den stärksten Saisonstart seiner Vereinsgeschichte hingelegt, stellt die beste Defensive der Bundesliga - und wird zusätzlich durch die Neuigkeit beflügelt, dass Jürgen Klopp im Winter als Head of Global Soccer im Red-Bull-Konzern einsteigt. Sind die Sachsen, die bereits zweimal den DFB-Pokal gewonnen haben, bald auch ein echter Titelkandidat in der Bundesliga?
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Sechs Spiele sind in der noch jungen Bundesliga-Saison 2024/25 gespielt und die Tabelle weist zwei Teams aus, die mit 14 Zählern ganz oben stehen: den deutschen Rekordmeister FC Bayern München und RB Leipzig. Einzig die bessere Tordifferenz verhilft derzeit den Bayern zum Spitzenplatz. Verdient hätten es aber auch die Sachsen, den Platz an der Sonne zu belegen, denn die Ausbeute von 14 Punkten aus den ersten sechs Partien sind der beste Wert der noch jungen Leipziger Vereinsgeschichte.
RBL ist neben den Bayern auch das einzige Team, das noch keines der bisherigen Bundesliga-Spiele verloren hat. Einzig in der ersten ihrer inzwischen neun Bundesliga-Spielzeiten blieben die Sachsen ebenso lange ohne Niederlage (2016 sogar die ersten 13 Spieltage). "Wir sind ambitioniert und wissen, dass jedes Ergebnis wichtig für uns ist", sagte Leipzigs Trainer Marco Rose jüngst. Und so gehen seine Jungs die Spiele an.
Leipzig überzeugt mit starker Defensive
Dass Roses Mannschaft in den ersten beiden Champions-League-Partien der Saison gegen die Top-Teams Atlético Madrid (1:2) und Juventus Turin (2:3) trotz guter Leistungen jeweils knappe Niederlagen kassierte, hat sie nicht aus der Bahn geworfen. In der Bundesliga holt sie sich Punkt um Punkt, Sieg um Sieg. Manchmal muss sich der Erfolg auch erarbeitet werden, wie zuletzt beim 1:0 in Heidenheim. "Wir wussten, dass wir in diesem Spiel auch leiden werden müssen. Das haben wir getan", zeigte sich Kapitän Willi Orbán erfreut.
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RBL glänzt in dieser Saison nicht durchgehend mit furiosen Offensivdarbietungen - im Gegenteil! Es ist vor allem die starke Defensive, die in dieser Saison den Erfolg ausmacht. Leipzig stellt die beste Defensive dieser Bundesliga-Saison, die Sachsen kassierten nur zwei Gegentore in sechs Spielen (beide bei Meister Leverkusen) – so gut verteidigte zuletzt Borussia Dortmund vor vier Jahren. In der Geschichte der Bundesliga wurden an den ersten sechs Spieltagen nur drei Teams noch seltener bezwungen: der VfB Stuttgart überstand 2003/04 die ersten sechs Spielen ohne Gegentor, die Bayern 2011/12 und der BVB 2017/18 wurde nur jeweils einmal bezwungen. Zwei Gegentore nach sechs Spielen sind außerdem neuer Leipziger Clubrekord.
Klopp-News sorgt für Aufsehen
Der erfolgreiche Saisonstart lässt die Fans von RBL hoffen, dass sich das Team langsam zu einem echten Titelkandidaten in der Bundesliga entwickelt. Zwei DFB-Pokalsiege (2022 und 2023) stehen bereits in der Vereinschronik, die Meisterschaft würden die Rose-Elf irgendwann auch gerne ins Visier nehmen. Wie groß die Ambitionen im Verein sind, zeigt auch die Meldung, die in der Vorwoche für viel Aufsehen gesorgt hatte. Jürgen Klopp wird zum 1. Januar 2025 "Head of Global Soccer" im Red-Bull-Konzern. Die Aufgabe des langjährigen Trainers von Mainz, Dortmund und Liverpool sei es dabei, "die sportlich Verantwortlichen in den Vereinen bei der Weiterentwicklung der Spielphilosophie zu unterstützen sowie sich darüber hinaus mit seinem Netzwerk beim Scouting von Top-Talenten und der Aus- und Weiterbildung von Trainern einzubringen", so war es in einer Pressemitteilung zu lesen.
Auch wenn Klopp nicht direkt in das Tagesgeschäft eingebunden ist, so können die Verantwortlichen in Leipzig sicherlich von Klopps großer Erfahrung profitieren. Und womöglich erweist sich diese Personalie als ein weiterer entscheidender Baustein auf dem Weg der Leipziger in ihrer Entwicklung hin zu einem Titelkandidaten.
Mainz wird der nächste Prüfstein
Noch ist das allerdings Zukunftsmusik. Kurzfristig gilt es für die Sachsen, in der Bundesliga die nächsten Punkte einzufahren und den Anschluss an die Tabellenspitze zu halten. Am kommenden Samstag ist die Rose-Elf beim 1. FSV Mainz 05 zu Gast, der nach dem 3:0-Erfolg beim FC St. Pauli neues Selbstvertrauen gewonnen hat. Für Leipzig gilt allerdings das gleiche, was David Raum bereits nach dem Sieg in Heidenheim gesagt hat: "Wir sind eine Topmannschaft mit hohen Ansprüchen und da musst du ein Auswärtsspiel in Heidenheim gewinnen."
Wenn RBL den eigenen Ansprüchen gerecht werden will, dann muss auch das nächste Auswärtsspiel in Mainz gewonnen werden. Dann allerdings ohne den bislang als Linksverteidiger gesetzten Raum, der wegen einer Bandverletzung im rechten Fußgelenk operiert werden musste und längere Zeit ausfällt. Dafür stehen aber Kevin Kampl und Sommertransfer Assan Ouédraogo kurz vor der Rückkehr in den Kader.
Marco Rose hat einen kleinen, aber qualitativ hochwertigen Kader zur Verfügung. Das beweist die bisherige Punkteausbeute klar und deutlich. Wo der Leipziger Weg noch hinführt, werden die kommenden Monate zeigen...
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