Aaron Martin, Nicolas Gonzalez oder Marko Grujic - wer wird der Rookie des Monats Januar?
Frankfurt am Main - Europas Top-Liga mit dem jüngsten Altersdurchschnitt zeichnet auch in der Saison 2018/19 die besten Nachwuchsstars mit dem Bundesliga Rookie Award by TAG Heuer aus. Die Kandidaten im Januar:
Aaron Martin (1. FSV Mainz 05)
Der 1. FSV Mainz 05 ist mit zwei Siegen in die Rückrunde gestartet und einen erheblichen Anteil an diesem Erfolg trägt Aaron Martin. Der Spanier hat sich auf der linken Abwehrseite bei den Rheinhessen sofort festgespielt und glänzt in erster Linie durch seinen Drang nach vorne. Zahlen, die das eindrucksvoll belegen: Bei der Mannschaft von Sandro Schwarz schlug er die meisten Flanken (63) und bereitete die meisten Torschüsse vor (45). Inzwischen ist der U21-Nationalspieler Spaniens, der im Sommer von Espanyol Barcelona kam, auch langfristig an die Mainzer gebunden. Anfang November, mit dem Spiel gegen den SV Werder Bremen, griff nach zehn Pflichtspiel-Einsätzen die Klausel, die seine Leihe in einen langfristigen Kontrakt bis 2023 umwandelte.
"Ein junger Spieler mit großem Potenzial"
Sportvorstand Rouven Schröder sagte: "Die Entwicklung von Aaron Martin ist so, wie wir uns das vorgestellt haben. Er ist ein Qualitätsspieler, der sofort den Sprung in die Stammelf geschafft hat. Gleichzeitig ist er ein sehr junger Spieler mit großem Potenzial, von dem wir uns in der Zukunft noch weitere Entwicklungssprünge erhoffen." Und schon nach der Winterpause deutet sich an, dass Aaron, wie er schlicht genannt wird, den nächsten Sprung gemacht hat. In den beiden Spielen im Januar gegen Stuttgart und Nürnberg lieferte er nicht nur eine Torvorlage und holte einen Elfmeter heraus, er hatte mit 90 Prozent erfolgreicher Zuspiele auch die beste Passquote bei Mainz und legte mit 74 Prozent gewonnener Duelle eine Zweikampfquote hin, die zu den absoluten Bundesliga-Spitzenwerten zählt.
Nicolas Gonzalez (VfB Stuttgart)
Es hat eine gewisse Anlaufzeit gebraucht, bis Nicolas Gonzalez in der Bundesliga angekommen ist. Mit großen Vorschusslorbeeren war der 20-Jährige vom ehemaligen Maradona-Club Argentinos Juniors im vergangenen Sommer zum VfB Stuttgart gekommen. Doch trotz größter Bemühungen war das Glück nicht immer an der Seite des Argentiniers: Kein Spieler traf ligaweit öfter das Aluminium (drei Mal), kein Stuttgarter gab mehr Schüsse auf das gegnerische Tor ab (42). Und trotzdem dauerte es bis zum 17. Spieltag, ehe sich Gonzalez auch endlich in die Torschützenliste eintragen konnte. "Das technische Niveau der Spieler und das Passtempo in der Bundesliga haben mich schon überrascht“, sagte Gonzalez.
"Er wird uns noch sehr viel Freude bereiten"
Dass es eine gewisse Eingewöhnungszeit braucht, war auch VfB-Sportvorstand Michael Reschke klar, der aber schon gleich nach der Verpflichtung sagte: "Er wird uns noch sehr viel Freude bereiten." Die ersten Eindrücke der Rückrunde machen aber ziemlich deutlich, dass sich Gonzalez akklimatisiert hat. So agierte er am 18. Spieltag gegen Mainz als Joker wie aufgedreht und war in 45 Minuten an zwölf Torschüssen beteiligt und traf einmal sogar selbst per Kopf. Eine seiner Stärken übrigens, denn für einen verhältnismäßig kleinen Stürmer gewinnt er mit seinen 1,80 Metern starke 44 Prozent seiner offensiven Luftduelle. Neben seiner Schnelligkeit ist der Angreifer aber vor allem auch ein sehr robuster Spieler, der im Januar 53 Prozent seiner Zweikämpfe gewann – ein starker Wert für einen Stürmer. Und auch seine Fehlpassquote hat Gonzalez im Januar um zehn Prozent reduziert. Diese Leistungen haben dann auch seinen Mitspieler Mario Gomez derart beeindruckt, dass der sich gegen Bayern freiwillig auf die Bank setzen ließ, um dem aufstrebenden Gonzalez den Vortritt zu lassen.
Marko Grujic (Hertha BSC)
Obwohl er die letzten drei Spiele in der englischen Woche vor Weihnachten verletzungsbedingt verpasste, stand Marko Grujic schon im Dezember zur Wahl beim "Rookie des Monats". Die Liverpool-Leihgabe konnte deshalb die Vorbereitung zur Rückrunde nicht voll mitmachen, stand zum Auftakt am 18. Spieltag aber überraschend wieder in der Startelf. Zu wichtig ist der Serbe für das Spiel von Hertha BSC, denn die ersten neun Partien mit ihm hat die Elf von Trainer Pal Dardai nicht verloren. Ohne ihn gab es hingegen in zehn Partien nur einen Sieg. Mit anderen Worten: Mit Grujic hat Hertha einen Punkteschnitt von 2,1 – das ist Champions-League-Niveau. Ohne ihn sind die Berliner mit einem Schnitt von 0,7 Zählern jedoch klarer Abstiegskandidat.
"Er ist der beste Mittelfeldspieler, seit ich bei Hertha bin"
Klar, dass da auch Pal Dardai aus dem Loben gar nicht mehr herauskommt, wenn er sagt: "Er ist der beste Mittelfeldspieler, seit ich bei Hertha bin." Sein vielleicht bestes Spiel zeigte Grujic im Hertha-Dress aber am letzten Januar-Wochenende gegen den FC Schalke 04, als er nach einem Konter aus dem Lehrbuch, bei dem er sich selbst den Ball im Mittelfeld erobert hatte, zum zwischenzeitlichen 1:1 traf. Eine Aktion, die die Stärken von Grujic als Vollstrecker und Abfangjäger bestens dokumentiert. "Das war der beste Spielzug, seit zehn Jahren", adelte Dardai seinen Protagonisten im Anschluss. Im Januar glänzte der 22-Jährige außerdem mit starken 66 Prozent gewonnener Luftzweikämpfe sowie einer Passquote von 87 Prozent. Keine Frage: Grujic ist der Schlüsselspieler bei Hertha.
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