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Eintracht Frankfurt in der Bundesliga-Saison 2022/23
Eintracht Frankfurt in der Bundesliga-Saison 2022/23 - © IMAGO / kolbert-press
Eintracht Frankfurt in der Bundesliga-Saison 2022/23 - © IMAGO / kolbert-press
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Saisonvorschau Eintracht Frankfurt: Der Balanceakt zwischen Highlights und Alltag

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Ab dem 5. August rollt der Ball endlich wieder in der Bundesliga. bundesliga.de nimmt alle Clubs im Teamcheck unter die Lupe. Hier: Eintracht Frankfurt. Die SGE will in dieser Saison an die Glanzleistungen auf dem Weg zum Europa-League-Titel anknüpfen - in der Bundesliga wie in der Champions League.

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Der Kader

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Mitte Mai surfte ganz Frankfurt auf der Euphoriewelle: Die SGE hatte soeben die Europa League gewonnen und sich durch den zweiten Europapokal-Triumph der Vereinsgeschichte nach 1980 erstmals für die Champions League qualifiziert. Doch nichts ist im Fußball so vergänglich wie der Erfolg vergangener Tage - und deshalb hat Eintracht Frankfurt seinen Kader ordentlich verstärkt, um sowohl in der Bundesliga als auch international wieder eine gute Rolle zu spielen. Mit Mario Götze holten die Hessen einen äußerst prominenten Namen, neben dem Weltmeister von 2014 sollen Randal Kolo Muani (ablösefrei aus Nantes) und Lucas Alario (Bayer 04 Leverkusen) der zuletzt nicht immer allzu treffsicheren Offensive der "Adlerträger" zu mehr Durchschlagskraft verhelfen. Mit Faride Alidou (Hamburger SV), Jerome Onguene (FC Salzburg), Aurelio Buta (Royal Antwerpen) und Hrvoje Smolcic (HNK Rijeka) haben die Frankfurter auch in Abwehr und Mittelfeld an der Kaderbreite gearbeitet.

Alle offiziellen Transfers in der Übersicht

Dass der Fokus der Eintracht in diesem Sommer auf mehr Qualität UND mehr Quantität lag, ist angesichts der anstehenden Aufgaben in der Bundesliga und der Champions League völlig verständlich. Verzichten muss die SGE dabei auf Publikumsliebling Martin Hinteregger, der seine Karriere im Sommer überraschend beendet hat. Aus der erweiterten Stammformation, die im Europapokal für Furore sorgte, mussten die "Adlerträger" allerdings keinen weiteren Leistungsträger ziehen lassen - trotz entsprechender Offerten der zahlungskräftigen Konkurrenz. In der zweiten Reihe veränderten sich Aymen Barkok, Danny da Costa (beide 1. FSV Mainz 05), Stefan Ilsanker (FC Genua) und Erik Durm (1. FC Kaiserslautern). Grund genug also für neue Euphorie beim Europa-League-Sieger, der in dieser Saison sowohl auf der großen Bühne als auch im Alltag glänzen möchte.

Top-Neuzugang: Mario Götze

Ein großer Name zeigt endlich wieder in der Bundesliga sein Können: Mario Götze kehrt in diesem Sommer von seinem Gastspiel bei der PSV aus Eindhoven zurück nach Deutschland und spielt ab sofort für Eintracht Frankfurt. Der Weltmeister von 2014, Sieg-Torschütze im Endspiel gegen Argentinien, soll im Mittelfeld bei der SGE die Fäden ziehen und dazu für die nötige Torgefahr aus der zweiten Reihe sorgen. "Über die fußballerischen Qualitäten muss ich nicht viele Worte verlieren", schwärmte Eintrachts Sportchef Markus Krösche bei der Verkündung des Transfers: "Ein Spielertyp wie er hat uns bisher gefehlt. Marios technische Fähigkeiten werden unserem Spiel gerade bei eigenem Ballbesitz gegen tief stehende Gegner enorm helfen", so der Frankfurter. Und Mario Götze? Er sagt: "Die Eintracht hat ein großartiges Fundament. Vom Stadion über die Fans bis zur Stadt passt einfach alles zu mir. Ich freue mich total auf meine Rückkehr in die Bundesliga."

Schlüsselspieler: Filip Kostic

Der Dauerbrenner und Dauerläufer auf der linken Frankfurter Seite: Filip Kostic ist die Offensivwaffe der Eintracht und wirbelt mit seiner Dynamik, seiner Power und seinen Flanken die gegnerischen Abwehrreihen durcheinander. Kein Spieler schlägt in der Bundesliga mehr Hereingaben als der 29 Jahre alte Serbe, der in der vergangenen Saison auch international sein ganzes Können bewies. So ist es kaum verwunderlich, dass auch in diesem Sommer wieder Gerüchte um einen vorzeitigen Abschied des Publikumslieblings die Runde machen. Stand jetzt bleibt Kostic aber ein Frankfurter - und wird auf der linken Seite auch in der anstehenden Saison im SGE-Dress der Dauerbrenner und Dauerläufer auf der linken Seite sein.

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Youngster to watch: Ansgar Knauff

Lange suchte die Eintracht nach einem Kostic-Pendant für die rechte Seite. Jemand, der mit viel Dampf die Außenbahn beackert, der hinten solide steht und in der Offensive für die entsprechende Durchschlagskraft sorgen kann. Die Suche hatte in der Schlussphase der vergangenen Saison bereits ein Ende gefunden: Ansgar Knauff, Leihgabe von Borussia Dortmund, überzeugte auf der schwierigen Position als Schienenspieler sowohl national als auch international. Nach vorne rotzfrech, in der Abwehrarbeit griffig - Knauff nutzte die sich bietende Chance und machte nachhaltig auf sich aufmerksam. Aus der Startelf der SGE ist der 20-Jährige längst nicht mehr wegzudenken, zusammen mit Kostic bildet die BVB-Leihgabe eine brandgefährliche Flügelzange.

So könnten sie spielen

Mit einem deutlich verbreiterten Kader geht Eintracht Frankfurt diese Saison an - auch eine Lehre aus der vergangenen Spielzeit, als den Hessen zwischenzeitlich beim Tanz auf drei Hochzeiten die Puste ausging. SGE-Coach Oliver Glasner hat deutlich mehr Möglichkeiten - personell, aber auch taktisch. Dennoch wird sich gerade zum Saisonstart der "Adlerträger" weniger ändern, als man vielleicht angenommen hat. Das Gerüst der Mannschaft steht, ist besonders im 3-4-2-1-System sehr gut eingespielt. Vor Kapitän und Rückhalt Kevin Trapp hat sich Almamy Toure neben den gesetzten Tuta und Evan Ndicka in den Fokus gespielt, Daichi Kamada ist eine Reihe vorher wohl der Gewinner der Eintracht-Vorbereitung und wird an der Seite von Djibril Sow und Götze ein Spielmacher-Trio in der Schaltzentrale bilden. In vorderster Front hat Europapokal-Held Rafael Borre die Nase vorn vor Neuzugang Alario.

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Die mögliche Startelf

Trapp - Toure, Tuta, Ndicka - Knauff, Kamada, Sow, Kostic - Lindström, Götze - Borre

So könnte Eintracht Frankfurt am 1. Spieltag auflaufen - /

Bisherige Vorbereitung

Ohne Niederlage kamen die Frankfurter durch den Sommer, siegten unter anderem gegen Viktoria Aschaffenburg (1:0), den FC Turin (3:1) und den FC-Astoria Walldorf (5:0). Es fehlte allerdings ein echter Härtetest beim Formaufbau für die anstehende Saison - weil Ajax Amsterdam die geplante Generalprobe für die Saison corona-bedingt absagen musste. Im DFB-Pokal präsentierten sich die Hessen jedoch wieder enorm spielfreudig, schlugen den Zweitliga-Aufsteiger 1. FC Magdeburg dank eines Kamada-Doppelpacks letztlich souverän mit 4:0. "Wir fühlen uns ready", betonte Glasner vor dem Pflichtspiel-Auftakt - und seine Mannschaft zeigte tatsächlich, dass sie bereit ist für die bald startende Bundesliga-Saison, die die Eintracht am 5. August mit einem Heimspiel gegen Rekordmeister FC Bayern München eröffnen wird.

Saisonziel und Prognose

Ein klares Saisonziel - das gibt es bei der Eintracht für 2022/23 nicht. Und doch ist klar: Die SGE will international erneut für Furore sorgen, aber diesmal auch in der Bundesliga überzeugen. "Wir haben unseren Kader in der Spitze und in der Breite verbessert, um dieses Programm absolvieren zu können. Wir wollen in jedem Spiel unsere Leistung bringen", betont Glasner. Die Ansprüche sind gestiegen in der Main-Metropole, das weiß auch der österreichische Erfolgscoach und formuliert die Ambitionen rund um die "Adlerträger" so: "Was wir uns letztes Jahr sehr hart und mit einem sehr holprigen Start aufgebaut haben, das wollen wir weiterbauen. Wir wollen das Gebilde nicht nur aufrecht erhalten, geschweige denn irgendwo bröckeln lassen, sondern wollen jetzt draufpacken. Wir sind noch nicht fertig mit unserem Gebäude. Deswegen haben wir uns alle viel vorgenommen“,  so der Frankfurter Trainer. Und viel vornehmen heißt: Die Eintracht überzeugt in der Bundesliga wie in der Champions League - das Zeug dazu hat sie allemal.