Adamu und Günter bejubeln das Traumtor des SC-Kapitäns - © IMAGO/Arne Amberg
Adamu und Günter bejubeln das Traumtor des SC-Kapitäns - © IMAGO/Arne Amberg
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Historischer SC Freiburg vor Kampf um die Tabellenspitze

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Nach einem historisch guten Saisonstart steht der SC Freiburg auf dem dritten Platz. Doch anstatt über ein mögliches Spitzenspiel nächste Woche nachzudenken, gilt bei den Breisgauern vor allem eins: weiter alles geben!

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Der Saisonstart unter dem neuen Trainer Julian Schuster lief fantastisch: Fünf Siege aus den ersten sieben Spielen - noch nie stand der Sport-Club Freiburg zu diesem Zeitpunkt mit mehr Dreiern da. Nur 2020/21 kamen die Breisgauer auf ebenfalls 15 Punkte (vier Siege, drei Unentschieden). Der harte Cut in diesem Sommer, der Abschied von Vereinslegende Christian Streich, er ist reibungslos vonstatten gegangen.

Auch deshalb, weil der Kader größtenteils beisammen geblieben ist und das Team als Einheit funktioniert. "Die ganze Mannschaft hat gerade einen Lauf", freut sich Tormann Noah Atubolu nach dem 3:1-Sieg gegen Augsburg. Die Tore erzielten mit Kapitän Christian Günter, Spielgestalter Vincenzo Grifo und Abwehrmann Philipp Lienhart drei "alte Hasen" beim SCF. Der Innenverteidiger spielt seine achte Saison mit dem Greifen auf der Brust, für Grifo ist es (mit Unterbrechungen) die neune Spielzeit. Der Kapitän kennt gar nichts anderes: Seit über 18 Jahren ist er im Verein, es ist seine 13. Profi-Saison.

Spielbericht: Freiburg glänzt gegen Augsburg

Fäuste geballt: Julian Schuster freut sich über den 3:1-Sieg gegen Augsburg - IMAGO/Grant Hubbs

Fokus, Kontrolle und Intensität als Freiburger Erfolgsgaranten

"Wir wollen das Spiel in allen Spielphasen kontrollieren", erklärte Schuster seine Spielphilosophie schon zu mehreren Zeitpunkten. Eine Vorgabe, die zuletzt oft funktioniert hat. "Wir haben es richtig gut gemacht, haben die Kontrolle über das Spiel gehabt", analysierte Atubolu das Augsburg-Spiel.

Selbst, als man in der zweiten Hälfte etwas den Zugriff verloren hat, kämpften sich die Breisgauer zurück. "Damit haben wir es über die Zeit gebracht", so Atubolu. Wichtig ist dabei vor allem, dass Ergebnisse nicht über Probleme hinwegtäuschen. "Wir freuen uns natürlich über Siege. Aber wir wollen auch kritisch ansprechen, was nicht so gut war. Da gab es ein paar Dinge in der zweiten Halbzeit, das wollen wir aufarbeiten", legt Maximilian Eggestein direkt nach der Partie den Finger in die Wunde. Zuletzt wuchs der Mittelfeldregisseur immer mehr in die Rolle des Freiburger Leitwolfs hinein.

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Kapitän Günter stimmt seinem Vertreter zu und fordert ebenfalls: "Wir müssen weiter so griffig bleiben und die Intensität hochhalten. Wenn wir da auch nur einen kleinen Gang zurückschalten, werden wir verlieren." Besonders aus dem einzigen großen Rückschlag wurde gelernt: "Es war wichtig, Augsburg nicht ins Umschalten kommen zu lassen, das war auch etwas der Knackpunkt gegen St. Pauli. Das haben wir besser gemacht", freute sich Günter über die verbesserte Mannschaftsleistung gegenüber dem 5. Spieltag.

Nächste Woche geht es für Freiburg um die Tabellenspitze

Am 8. Spieltag steht allerdings der nächste große Brocken vor der Tür: Der SCF trifft mit RB Leipzig auf eines von nur zwei ungeschlagenen Teams der bisherigen Saison. Gegen den FC Bayern verloren die Freiburger mit 0:2, gegen die Sachsen soll es nun besser werden. Von einem möglichen Spitzenspiel will allerdings keiner der Protagonisten etwas wissen: "Zu der Zeit ist uns die Tabellenposition nicht so wichtig. Wir sind froh, dass wir 15 Punkte haben, und hoffen, dass wir in Leipzig auch etwas mitnehmen können", fordert Eggestein.

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"Ich schaue nicht auf die Tabelle, ich schaue darauf, was die Jungs auf dem Platz anbieten. Da freuen wir uns über den Moment und die Punkteanzahl", stimmt Trainer Schuster seinem Führungsspieler zu, "ob das jetzt ein Spitzenspiel in Leipzig ist, spielt keine große Rolle."

Viel mehr wollen es die Breisgauer nach ihrem Spitzenstart besser machen als in der Vergangenheit. Denn in Leipzig hat die Schuster-Elf noch nie gewonnen. Zwei Unentschieden und sechs Niederlagen stehen in der Bundesliga-Bilanz bei den Sachsen. "Da wird uns mit Sicherheit einiges abverlangt, Leipzig hat eine große Qualität. Da haben wir in der Vergangenheit nicht immer gut ausgesehen", gesteht der Coach. "Wir haben bisher wirklich gute Leistungen gezeigt. Jetzt geht es darum, Leipzig Paroli zu bieten. Wenn wir mit der Intensität auf den Platz gehen, können wir es jeder Mannschaft schwer machen", gibt Günter als Ziel für die kommende Woche an. Wer weiß - vielleicht steht das Team nach dem Spiel ja an der Tabellenspitze. Auch wenn das für die Freiburger gar nicht so wichtig ist.

Niklas Staiger