Christian Streich wird beim letzten Heimspiel der Saison emotional verabschiedet
Am 33. Spieltag ist Christian Streich als Trainer des Sport-Club Freiburg im letzten Heimspiel der Saison verabschiedet worden. Nach dem Abpfiff gab es emotionale Worte - auch von Gegner Heidenheim.
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Als das 1:1-Unentschieden im letzten Heimspiel der Saison zwischen dem Sport-Club Freiburg und dem 1. FC Heidenheim 1846 am Samstagabend um 17:25 Uhr besiegelt war, stand Christian Streich vor seiner Trainerbank und beobachtete gefasst das Geschehen. Es schien, als würde diese letzten Momente im Europa-Park-Stadion nochmal aufzusaugen, denn es sollte das letzte Heimspiel in seiner Funktion als Cheftrainer sein. Was dann folgte, war eine emotionale und würdevolle Verabschiedung, die von Spielern, Fans und Offiziellen beider Vereine begleitet wurde. Das Stadion besang ihren Trainer mit "Christian Streich - du bist der beste Mann", die Spieler trugen Shirts mit der Aufschrift "Niemals geht man so ganz. Danke für alles!". In der Kurve wurde eine überdimensionale Abbildung von Streich als Banner hochgehalten.
Der Freiburger Sportvorstand Jochen Saier eröffnete die offizielle Verabschiedung mit einer kurzen Ansprache: "29 Jahre Trainer, zwölfeinhalb Jahre Cheftrainer, man muss einfach sagen, du hast eine Ära geprägt, wie nur ganz wenige vor dir. Mir bleibt nur, mich zu verneigen. Dir von ganzem Herzen danke zu sagen. Du kamst als Kollege und gehst als Freund, wir werden dich nie vergessen". Danach bekam Streich das Mikrophon und legte in gewohnter Manier und allemannischem Dialekt los: "Ich will eigentlich nimmer so viel sagen. Erst mal Glückwunsch an Heidenheim zum Unentschieden. Wenn 'mer schon ein Heimspiel wieder nicht gewinnen können, dann am liebschten gegen Heidenheim."
Lobende Worte von allen Seiten
"Ich möchte mich herzlich bedanken – für alles. Danke an euch für alles, für eure Liebe und Nähe zum Verein, alles Gute" - so beendete Streich seine Ansprache und ging dann unter Applaus der Zuschauer eine Ehrenrunde durch das Stadion. Auch aus dem Gästeblock gab es anerkennenden Applaus und ein Spruchband mit der Aufschrift: "Loyalität und Ehrlichkeit. Leider eine Seltenheit. Mach's gut Christian". Typisch Streich: Als ein Fan auf das Spielfeld lief um den Trainer zu herzen und dabei von Ordnern umgerissen wurde, half Streich dem weinenden Fan wieder auf die Beine und umarmte ihn.
Der Heidenheimer Trainer Frank Schmidt verfolgte mit dem gesamten Staff die Verabschiedung und fand im Anschluss auch lobende Worte für seinen Kollegen: "Es fällt mir schwer heute zum Spiel etwas zu sagen, wenn man erlebt hat, was danach los war. Das war für mich heute das Highlight, obwohl wir das Spiel wahnsinnig gern gewonnen hätten". Im Publikum saß auch der Freiburger Ex-Spieler Nils Pertersen, der zu seinem alten Trainer sagt: "Mit Christian Streich geht ein Mensch, der einen kleinen Verein zu einem großen machte. Der den SC Freiburg auf ein neues Level gehievt hat. Er ist praktisch der SC. Somit ist es eine Zäsur für den Verein. Eine große Lücke, riesige Fußstapfen, die der Verein nun mit Bedacht neu besetzen wird."
Die Chance auf das internationale Geschäft
Auch seine Spieler waren voll des Lobes für ihren langjährigen Coach. "Er ist ein Stück weit außergewöhnlich, er hat eine andere Art. Er ist nicht nur Trainer, er interessiert sich auch für den Menschen. Fußball ist ja manchmal ein sehr hartes Geschäft, aber er ist ja einer, der jeden Spieler auch privat kennt. Man hat viele tolle Gespräche mit ihm und das gibt dir dann das Gefühl, dass du ein besonderes Vertrauen zu ihm hast.", meint Vincenzo Grifo. Und auch Kapitän Christian Günter stieg in die Lobeshymnen ein und betonte: "Die Kombination aus Sachlichkeit, Empathie und Menschsein. Trotzdem hat er auch die Schärfe und Klarheit im richtigen Moment in der Kabine. Wir hätten ihm gerne einen Sieg geschenkt, weil wir wissen, dass es für ihn das Schönste gewesen wäre.“
Neben der Verabschiedung und aller Emotionaliät gibt es aber auch sportlich für die Freiburger weiterhin noch etwas zu gewinnen. Mit einem Sieg im letzten Saisonspiel bei Union Berlin können die Breisgauer die Qualifikation für das internationale Geschäft klarmachen. "Dann wäre ich der glücklichste Mensch. Dann wäre es zum dritten Mal europäisch hintereinander, das wäre Wahnsinn für unseren Verein.", kommentierte Streich diese Möglichkeit.
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