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bundesliga

Gänsehaut-Momente im Breisgau: Der Fußballgott beschert dem Sport-Club Freiburg ein 2:0 gegen den VfL Wolfsburg

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Ob es einen Fußballgott gibt? Am Freitagabend durften sich knapp 34.000 Zuschauer im Europa-Park-Stadion überzeugen, dass er existiert - sein Name: Nils Petersen! Der Sport-Club Freiburg hat den VfL Wolfsburg dank des Bundesliga-Rekord-Jokers und vereinsinternen Rekord-Torjägers mit 2:0 (0:0) geschlagen. Vor Petersens vielumjubelten 2:0 (75.) hatte der ebenfalls eingewechselte Christian Günter (71.) den Bann für die Breisgauer gebrochen. Nun dürfen die Breisgauer weiter von der Qualifikation für die Champions League träumen.

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Zurecht widmen die Freiburg-Fans eine Fahne dem Fußballgott: Nils Petersen - Christian Kaspar-Bartke/Getty Images

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Christian Streich nahm beim Sport-Club Freiburg in seiner Startelf gegenüber der Vorwoche fünf Änderungen vor, mehr waren es 2023 von Pflichtspiel zu Pflichtspiel noch nicht und fünf Änderungen hatte es 2023 zuvor nur beim Pokalspiel in Sandhausen Anfang Februar gegeben (Freiburg gewann 2:0).

Nico Kovac veränderte die Startelf des VfL Wolfsburg gegenüber der Vorwoche nur auf einer Position: Anstelle von Mattias Svanberg rückte Yannick Gerhardt in die erste Elf, in der er letztmals vor fünf Wochen am 28. Spieltag beim Wolfsburger 0:0 gegen Leverkusen stand.

Fantasy Heroes: Roland Sallai (18 Punkte) | Matthias Ginter (11) | Philipp Lienhart (10)

Wenig zwingende Torchancen

Bereits vor Anpfiff wurde es emotional, denn nach 35 Jahren als Stadionsprecher verabschiedete sich Claus Köhn von den Fans des Sport-Club Freiburg. Er sollte den Abend noch mehr als würdig begleiten dürfen. Vor Anpfiff wurden bereits die langjährigen SC-Profis Johnathan Schmid und Nils Petersen vom Verein verabschiedet. Schon dabei tönte es drei Mal ohrenbetäubend laut durchs Stadion: NILS PETERSEN FUSSBALLGOTT!

Das letzte Freitagsspiel der Saison 2022/2023 startete ausgeglichen. Beide Mannschaften hatten annähernd gleich viel Ballbesitz, in den Strafräumen spielte sich zunächst wenig bis gar nichts ab. Das erste Mal richtig gefährlich wurde es erst in Minute 24, als Vincenzo Grifo einen zu kurzen Rückpass von Maximilian Arnold in den Sechzehner trug und dort im letzten Moment von Sebastiaan Bornauw per Grätsche gestoppt werden konnte. Nur drei Minuten später ließ Philipp Lienhart einen Schuss aus rund 20 Metern links am Tor vorbeizischen (27.).

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Dann sprang Ridle Baku bei einer Freiburger Hereingabe von rechts unter dem Ball durch und Grifo lauerte im Rücken des Rechtsverteidigers. Der Deutsch-Italiener verarbeitete das Spielgerät schnell, zielte aber aus kurzer Distanz deutlich rechts am Kasten vorbei (36.). Vom VfL kam in Durchgang eins nahezu nichts - kein Schuss aufs Tor. Lediglich einmal, als Patrick Wimmer mit einem Querpass den einschussbereiten Felix Nmecha bedienen wollte und an Nicolas Höfler hängen blieb, entfachten die Wölfe in Abschnitt eins Gefahr (41.).

Christian Günter trifft aus der Distanz zur Führung - IMAGO/Eibner-Pressefoto/Silas Schuelle/IMAGO/Eibner

Günter und Petersen stechen sofort

Nach Wiederbeginn waren es weiter die Breisgauer, die den zwingenderen Eindruck machten: Eine Grifo-Ecke drehte sich vom Tor weg und wurde auf den Fuß von Roland Sallai verlängert. Der Ungar nahm das Leder seitlich aus der Luft direkt, Koen Casteels im VfL-Tor wehrte zur Seite ab (57.).

Nachdem die Fans schon minutenlang die Einwechslung von ihrem Fußballgott gefordert hatten, kam Streich in der 70. Minute dem Wunsch des Publikums nach. Neben Petersen kamen auch Lukas Kübler und Kapitän Christian Günter. Ein kluger Schachzug des Trainers! Mit seiner ersten Ballaktion besorgte zunächst der Linksverteidiger die verdiente Führung: Entscheidend war die Einzelaktion von Sallai, der Jakub Kaminski und Gerhardt vernaschte und mit einem Querpass auf der halblinken Seite Günter einsetzte. Der nachfolgende Fernschuss des Linksverteidigers wurde von Bornauws Hacke unhaltbar für Casteels rechts oben ins Tor abgefälscht (1:0, 71.).

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Nur vier Minuten geschahen dann überirdische Dinge, die nur ein Fußballgott vollbringen kann. Bei einer flachen Flanke von Sallai staubte Petersen - ebenfalls mit seiner ersten Ballaktion - aus fünf Metern zum 2:0 ab (75.) - das erste Saisontor für den Edeljoker in dieser Bundesliga-Saison. Das Stadion bebte und nicht wenige hatten Tränen der Begeisterung in den Augen. Auf der anderen Seite versuchte Jonas Wind zu antworten, doch Mark Flekken hatte etwas dagegen (78.).

Der einzige, der den Fußballgott am Freitagabend stoppen konnte war der VAR. Weil Sallai punktgenau geflankt hatte, konnte Petersen im Zentrum in echter Stürmer-Manier zum vermeintlichen 3:0 einnicken. Das Stadion versank im Freudentaumel, Christian Streich hatte Tränen in den Augen und Petersen tat Petersen-Dinge. Nach VAR-Eingriff wertete Schiedsrichter Bastian Dankert aber einen leichten Kontakt von Höfler im Zweikampf mit Gerhardt in der Entstehung des Tores als Foulspiel (82.).

In der Nachspielzeit stellte Dankert Höfler mit Rot vom Platz, weil dieser Luca Waldschmidt mit beiden Beinen abräumte - eine harte, aber vertretbare Entscheidung (90.+3). Die letzte Aktion des Spiels gehörte dem VfL, dem aber das Anschlusstor durch die Doppelchance von Waldschmidt und Omar Marmoush nicht vergönnt war (90.+4). Durch den Heimdreier bleiben die Breisgauer an den Champions-League-Plätzen drei und vier dran. Wolfsburg dagegen erleidet einen Rückschlag im Kampf um die Europa-League-Plätze.

Die dritte Halbzeit gehört dann den Fans, die die scheidenden Schmid und Petersen sowie das gesamt Team, Trainerteam und Funktionsteam für eine bis jetzt schon überragende Saison der Breisgauer. Und wer weiß, vielleicht schlägt der Fußballgott ja am letzten Spieltag bei Eintracht Frankfurt erneut zu und den SCF erstmals in die Champions League. Kleine Information für den Hinterkopf: In seinem ersten Spiel für den Sport-Club wurde Petersen gegen Eintracht Frankfurt eingewechselt und erzielte prompt einen Hattrick...

Petersens Abschied wurde nach der Partie ausgiebig gefeiert - IMAGO/Harald Bremes/IMAGO/Jan Huebner

Spieler des Spiels: Nils Petersen

In seinem letzten Heimspiel gelang Nils Petersen mit seinem ersten Saisontor ein Abschied nach Maß – er nutzte seinen ersten Torschuss nach Einwechslung zum vorentscheidenden 2:0 und baute seinen historischen Rekord auf 34 Joker-Tore aus.

Nils Petersen feiert in seinem letzten Heimspiel für den SC sein Tor zum 2:0 - IMAGO/Pressefoto Rudel/Robin Rudel/IMAGO/Sportfoto Rudel