Ihr habt gewählt: Das "Team of the Season" ist da!
Das "Team of the Season" ist da! Ihr konntet aus den stärksten Performern 2021/22 wählen - das Ergebnis ist eine Elf, die im Rennen um die Meisterschaft sicher ein Wörtchen mitsprechen würde. Neben vier Spielern von Meister Bayern sind zwei Dortmund-Stars und je ein Spieler aus Leipzig, Freiburg, Frankfurt, Leverkusen und Hoffenheim dabei.
Tor
Manuel Neuer (FC Bayern München)
Am 33. Spieltag nahm Manuel Neuer als Kapitän des FC Bayern seine persönlich zehnte Meisterschale entgegen, baute damit den Rekord unter Torhütern aus. Der fünfmalige Welttorhüter ist neben Thomas Müller der einzige Spieler, der während der kompletten Meister-Serie der Münchner dabei war. Historisch wurde nur Müller (elf Mal) noch öfter Meister als Neuer, der mit bis zum 34. Spieltag zehn Spielen zu Null und nur 24 Gegentoren einmal mehr gehörigen Anteil am Münchner Erfolg hatte. Blitzartige Reflexe auf der Linie, hohe Pressingresistenz in Aktionen mit Ball am Fuß und das unerreichte Timing beim Abfangen gegnerischer Pässe weit vor seinem Strafraum machen den Kapitän der deutschen Nationalmannschaft auch mit 36 Jahren zu einer der größten Attraktionen im Weltfußball.
Abwehr
Alphonso Davies (FC Bayern München)
Der kanadische "Roadrunner" machte beim Rekordmeister in neuer Rolle den nächsten Entwicklungsschritt. Unter Julian Nagelsmann pendelt der 21-Jährige auf dem linken Flügel zwischen der Position des Außenverteidigers und des Flügelstürmers. So entscheidet er situativ, ob Bayern mit Dreier- oder Viererkette spielt. Durch seine enorme Lauf- und Sprintstärke (Top-Speed: 36,37 km/h) verschafft er seiner Mannschaft Überzahl in Angriff und Abwehr. Seine insgesamt starke Saison inklusive Berufung ins "TOTS" ist umso bemerkenswerter, da er von Januar bis April mit einer Herzmuskelentzündung ausfiel.
Evan Ndicka (Eintracht Frankfurt)
Vier Jahre ist es her, dass die SGE ein vielversprechendes Abwehrtalent aus Frankreich verpflichtete. Mit noch immer zarten 22 Jahren hat Ndicka mit der Eintracht seitdem viel erlebt, diese Saison etwa den zweiten spektakulären Ritt in die Endstufen der Europa League: War 2019 im Halbfinale Schluss, kann er im Finale von Sevilla am 24. Mai seinen persönlich ersten Titel klarmachen. Ndickas Anteil am Frankfurter Erfolg war einmal mehr ein großer. Verrichtete der gebürtige Pariser seinen Dienst als Innenverteidiger stets zuverlässig, mit der ihm eigenen Härte gegen und Eleganz mit dem Ball, entdeckte er 2021/22 zudem den Scorer in sich: Mit je vier Toren und vier Vorlagen war der kopfballstarke Linksfuß bis zum 34. Spieltag offensiv so effektiv wie in seinen ersten drei Bundesliga-Spielzeiten insgesamt.
Nico Schlotterbeck (SC Freiburg)
55 Punkte und ein Ticket für das DFB-Pokalfinale bedeuteten schon einen Spieltag vor Schluss die erfolgreichste Bundesligasaison der Freiburger Vereinsgeschichte. Das Gesicht des Freiburger Höhenflugs: Nico Schlotterbeck. Auf der Euphoriewelle des Titelgewinns bei der U21-Europameisterschaft surfte der Jüngere von Freiburgs Brüderpaar in die Saison, war als Abwehrchef und Teilzeit-Knipser (vier Tore) unverzichtbare Säule im Team von Christian Streich. Ab 2022/23 müssen der Sport-Club und Bruder Keven ohne den 22-Jährigen auskommen: Nach seinen ersten zwei Länderspielen für Deutschland macht Nico den nächsten Karriereschritt bei Borussia Dortmund.
Der Linksverteidiger mit dem ausgeprägten Flankendrang machte da weiter, wo er 2020/21 in der 2. Bundesliga aufgehört hatte. Nach dem Aufstieg mit Greuther Fürth und dem EM-Titel mit der deutschen U21 wechselte Raum auf die linke Schiene im Hoffenheimer 3-4-1-2 - wo der Flankenautomat, so scheint es, ligaunabhängig funktioniert: Elf Assists produzierte Raums linke Klebe bis zum 34. Spieltag - nur die Offensivspieler Müller, Nkunku, Diaby und Reus übertrafen diese Ausbeute ligaweit. Auf Raums messerscharfe, erwartbare, aber trotzdem kaum zu verteidigende Hereingaben will auch Bundestrainer Hansi Flick nicht verzichten. Trotz großer Konkurrenz durch Inter Mailands Robin Gosens und Christian Günter aus Freiburg startete Raum in vier der letzten fünf Länderspiele für die DFB-Elf.
Mittelfeld
Joshua Kimmich (FC Bayern München)
Taktgeber im Mittelfeld, Verbindungsstelle zwischen Abwehr und Angriff, verlängerter Arm von Julian Nagelsmann und seit neuestem: siebenmaliger Deutscher Meister. Joshua Kimmich ist aus der Mannschaft des FC Bayern längst nicht mehr wegzudenken. Obwohl seine Aufgaben in der Schaltzentrale des Rekordmeisters mittlerweile vor allem organisatorischer Natur sind, erreichte Kimmich in Sachen Torvorlagen auch in dieser Saison das Spitzenniveau seiner Tage als flankenfreudiger Rechtsverteidiger: zehn Assists bedeuten vor dem letzten Spieltag Platz sechs im ligaweiten Vergleich. Seine Spezialität: zentimetergenaue Chip-Pässe Richtung Grundlinie.
Florian Wirtz (Bayer Leverkusen)
Elf Spiele brauchte Deutschlands vielleicht größtes Talent, um seine Ausbeute aus der gesamten Vorsaison zu egalisieren: Bereits am 13. Spieltag standen für Wirtz nach elf Einsätzen ebenso viele Scorerpunkte zu Buche, im Schnitt also eine Torbeteiligung pro Spiel. Dass die Zähler für Leverkusens hochbegabten Kreativdirektor letztlich bei sieben Toren und zehn Vorlagen stehenblieben, ist dem ersten großen Rückschlag in der bis dahin kometenhaften Karriere des 19-Jährigen geschuldet: Mitte März zog er sich gegen den 1. FC Köln einen Kreuzbandriss zu. Seine Zahlen bis zum Unglückstag, die Schwierigkeiten seines Teams, ihn zu ersetzen sowie die Wahl ins "TOTS" dürften dem bereits vierfachen Nationalspieler und seinen Fans aber Mut machen: Die Bundesliga sehnt seine Rückkehr und die Fortsetzung seiner Erfolgsgeschichte herbei.
Jude Bellingham (Borussia Dortmund)
Der rundumbegabte Brite wird immer mehr zur prägenden Figur im Dortmunder Mittelfeld. Die grimmige Entschlossenheit, die selbst beim Torjubel (drei Treffer und sieben Vorlagen bis zum 33. Spieltag) kaum aus seinem Gesicht weicht, spiegelt sich vor allem in Bellinghams 407 gewonnenen Zweikämpfen wieder - nur Stuttgarts Wataru Endo und Freiburgs Lucas Höler waren hier bei zwei, respektive einem Spiel mehr noch häufiger erfolgreich. Für ein immer noch erst 18 (!) Jahre altes Talent bewegt sich der bereits zwölfmalige englische Nationalspieler auch Kopf an Kopf mit den Größten seines Sports mit bemerkenswerter Selbstverständlichkeit. Nicht selbstverständlich: Seine zweite Wahl ins "TOTS" im zweiten Bundesligajahr.
Angriff
Christopher Nkunku (RB Leipzig)
Sein drittes Jahr in Sachsen wird als das seines internationalen Durchbruchs in Erinnerung bleiben. Nach zwei bereits furiosen Spielzeiten mit erst 20 und dann 13 Torbeteiligungen legte Nkunku die Latte 2021/22 auf Weltklasse-Niveau und scorte bis zum 34. Spieltag so oft, wie in seinen ersten beiden Jahren zusammen: Mit 20 Toren und 13 Vorlagen landete er im Top-Scorer Ranking nur hinter Robert Lewandowski, und erreichte als erster Spieler in dieser Saison Zweistelligkeit in beiden Statistiken (Leverkusens Diaby zog nach). Sieben Tore der Champions League, vier in der Europa League sowie je drei Treffer und Assists auf Leipzigs Weg ins DFB-Pokalfinale runden sein Rekordjahr ab, das ihm zudem im März sein Debüt in der französischen Nationalmannschaft bescherte.
Robert Lewandowski (FC Bayern München)
Nach der spektakulären, letztlich erfolgreichen Jagd nach Gerd Müllers Torrekord in der Vorsaison verlief das Zählen des zweimaligen Weltfußballers 2021/22 ruhiger. Das lag allerdings nicht daran, dass die Tormaschine nicht mehr am Fließband produzieren würde, sondern daran, dass Lewandowski seit dieser Saison eben "nur noch" seinen eigenen Rekord jagt: Den unvorstellbaren 41 Treffern in 2020/21 ließ der Pole bis zum 34. Spieltag 34 weitere folgen, distanzierte die knipsende Konkurrenz damit ein weiteres Mal deutlich und ließ nie einen Zweifel am Erreichen seines Ziels aufkommen, zum siebten Mal Bundesliga-Torschützenkönig zu werden. So oft konnte sich diese Auszeichnung vor ihm nur die verstorbene Legende Müller sichern. Langsam aber sicher gehen der Bundesliga somit die Rekorde aus, die "Lewy" brechen könnte. Beim vielleicht wichtigsten überflügelt ihn allerdings einer seiner Mitspieler - natürlich auch ein Müller: Thomas Müller ist der einzige Spieler, der mit elf noch eine Meisterschale mehr in der Vitrine stehen hat als der von ihm so getaufte Robert "Lewangoalski".
Erling Haaland (Borussia Dortmund)
Anlässlich seines bevorstehenden Wechsels zu Manchester City werden diese Zahlen in den nächsten Wochen wohl vielerorts gebührend präsentiert werden: 85 Tore in 88 Spielen für den BVB, 61 in 66 in der Bundesliga. Nie zuvor ist ein Neuzugang oder ein Spieler in diesem Alter in der Bundesliga so eingeschlagen wie Erling Braut Haaland, wie seine fast schon absurd lange Liste von Bundesliga-Rekorden belegt. Seine dritte Spielzeit in Deutschland war bei aller gewohnten Klasse - und bis zum 34. Spieltag 21 Toren und acht Vorlagen - von mehreren Verletzungen geprägt, die ihn insgesamt zehn Spiele kosteten. Ohne diese Ausfallzeiten wäre es fast zwangsläufig zu einem epischen Duell um die Titel Torschützenkönig und Top-Scorer gekommen, die so dem unkaputtbaren Robert Lewandowski nicht zu nehmen waren.
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