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Leipzig schlägt die Unschlagbaren, Heidenheim erstmals Erster - darüber spricht die Bundesliga am 2. Spieltag

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RB beendet Leverksuens Mega-Serie, Heidenheim grüßt von Platz eins und Kane trifft gegen jeden Gegner - die Themen des 2. Spieltags.

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1) Leverkusens "Invincible"-Serie reißt gegen Leipzig

Seit 35 Spieltagen war der amtierende Deutsche Meister Bayer 04 Leverkusen in der Bundesliga ungeschlagen, bis RB Leipzig diese beeindruckende Serie mit einem 3:2-Auswärtssieg spektakulär beendete. Besonders bitter: Die Werkself war über weite Strecken der Partie die bessere Mannschaft und führte zwischenzeitlich mit 2:0 nach Toren von Jeremie Frimpong und Alejandro Grimaldo. Der Anschlusstreffer von Kevin Kampl mit dem Halbzeitpfiff kam zum viel zitierten "psychologisch wichtigen" Zeitpunkt und war der Startschuss für die Aufholjagd.

Loïs Openda lief zur Höchstform auf, drehte das Spiel mit seinem Doppelpack in der zweiten Hälfte und führte seine Leipziger damit auf die Siegerstraße. Leverkusens Last-Minute-Experten gelang auch in der achtminütigen Nachspielzeit diesmal kein Treffer mehr, sodass das Rekordteam von Xabi Alonso erstmals seit 15 Monaten wieder ein Bundesligaspiel verlor.

Ende der "Invincibles": Nach 35 Spielen schließt sich der Kreis

2) Freiburg fehlte noch: Kane trifft gegen jeden Bundesliga-Gegner

Als extrovertierter Typ ist Harry Kane eigentlich nicht bekannt. Gegen den Sport-Club Freiburg lief der Top-Stürmer des FC Bayern München aber in goldenen Fußballschuhen auf - aus gegebenem Anlass: Denn bevor er vor dem Spiel mit der Kanone für den Torschützenkönig 2023/24 ausgezeichnet wurde, hatte der 31-Jährige bereits den Goldenen Schuh für Europas besten Torjäger erhalten. Wenn einer Gold tragen darf, dann also der 36-Tore-Mann der Vorsaison.

710 Spiele: Thomas Müller ist Bayerns alleiniger Rekordspieler

Und Kane wäre nicht Kane, wenn er seinen Status nicht gleich wieder mit Leistung untermauern würde. In der 38. Minute ebnete Bayerns Nummer 9 dem Rekordmeister per Handelfmeter den Weg zum souveränen 2:0-Sieg. Nichts Außergewöhnliches? Könnte man meinen, aber weit gefehlt: Durch den Treffer gegen den Sport-Club hat Kane nun gegen alle 17 Bundesliga-Teams getroffen, gegen die er gespielt hat - nur die Aufsteiger St. Pauli und Kiel fehlen ihm in seiner Sammlung. Nächstes Spiel der perfekt in die Saison gestarteten Münchner nach der Länderspielpause: Auswärts in Kiel...

3) Gegen alle Prognosen: Heidenheim nach perfektem Start Tabellenführer

Den besten Torjäger verloren. Den besten Vorbereiter verloren. Dazu die frühe Doppelbelastung durch die Qualifikationsrunde für die Conference League. Und natürlich das tückische zweite Jahr in der Bundesliga. Angesichts dieser Vorzeichen prognostizierten Laien wie Experten dem 1. FC Heidenheim 1846 eine schwierige Saison - und müssen nach fünf Pflichtspielen Abbitte leisten. Denn das Team von Frank Schmidt hat mit fünf Siegen den perfekten Saisonstart hingelegt und mit dem 4:0-Erfolg gegen Augsburg den höchsten Bundesliga-Sieg seiner jungen Geschichte eingefahren.

Heidenheim zieht das Traumlos in der Conference League

"Was die Mannschaft geschafft hat, ist was besonderes," hob Erfolgstrainer Frank Schmidt anschließend hervor. Der entfesselte Auftritt gegen den FCA rundete eine perfekte englische Woche ab, in der nach dem Auftaktsieg auf St. Pauli auch der Conference-League-Startplatz durch ein 3:2 gegen BK Häcken eingetütet wurde. Ohne die alten Leistungsträger Tim Kleindienst und Jan-Niklas Beste, dafür mit dem überragenden Neuzugang Paul Wanner gewann der FCH nicht nur, sondern grüßt mit sechs Punkten und 6:0 Toren nach zwei Runden nun erstmals in der Clubgeschichte von der Tabellenspitze der Bundesliga. 

Bayern-Leihgabe Wanner erweist sich früh in der Saison als Volltreffer: Sein verwandelter Elfmeter zum 1:0 war der vierte Treffer im vierten Pflichtspieleinsatz für den gebürtigen Österreicher und machte ihn mit 18 Jahren und 253 Tagen zum jüngsten Elfmeter-Torschützen der Bundesligageschichte. Die Märchen scheinen dem FCH auch im zweiten Jahr nach dem Aufstieg nicht auszugehen.

4) Mainz lacht zuletzt beim Spektakel in Stuttgart

Insgesamt 37 Torschüsse, zahlreiche tolle Paraden, sechs Tore und der Ausgleich in der vierten Minute der Nachspielzeit - spannender und spektakulärer hätte das Duell zwischen dem VfB Stuttgart und dem 1. FSV Mainz 05 kaum sein können. Am Ende gab es nach dem 3:3-Unentschieden einen enttäuschten Gastgeber und überglückliche Gäste. "Wir nehmen den Punkt sehr gerne mit", sagte Mainz-Keeper Robin Zentner. Mit acht Paraden hatte der Torwart zuvor erheblich dazu beigetragen, dass die 05er überhaupt im Spiel geblieben waren.

Die Trainerstimmen zum 2. Spieltag

Denn Stuttgart präsentierte sich über lange Strecken des Spiels als deutlich überlegen. "Ich habe zeitweise ein Powerplay gesehen", meinte auch VfB-Coach Sebastian Hoeneß. 28 Mal schoss seine Mannschaft aufs Tor, am Ende stand ein Expected-Goals-Wert von 5,21. "Ich finde, dass wir den Sieg verdient gehabt hätten", meinte Hoeneß. Zumal sein Team in der 88. Minute nach 2:0-Führung und anschließendem Ausgleich das 3:2 erzielte und sich schon auf der Siegerstraße wähnte. "Aber dass wir drei Gegentore kriegen, ist einfach zu viel", so Hoeneß.

Seine Spieler sahen es ähnlich. "Wir müssen das Ding nach Hause bringen. Einem Team mit unseren Qualitäten darf das nicht passieren", meinte Fabian Rieder, der das 3:2 erzielt hatte. Doch Maxim Leitsch gelang in der Nachspielzeit der neuerliche Ausgleich für Mainz. "Wir haben uns durch dumme Aktionen um den Erfolg gebracht", stimmte auch Neu-Nationalspieler Angelo Stiller zu. Die Mainzer hingegen waren mehr als zufrieden. "Stuttgart hat uns am Anfang eingedreht, hatte hintenraus klar die Oberhand. Deshalb war das ein glücklicher Punkt", gabder Mainzer Jonathan Burkardt zu, der den Elfer zum 1:2 herausgeholt und das 2:2 selbst erzielt hatte. Für die Schwaben war es schon das zweite Spiel in dieser Saison, in dem sie eine Führung nicht ins Ziel bringen konnten.

5) Hoffenheim ist Frankfurts neuer Lieblingsgegner

In den letzten 13 Duellen zwischen Eintracht Frankfurt und der TSG Hoffenheim gewann die Eintracht zehnmal, davor in 18 Spielen nur dreimal. Mit dem erneuten Sieg gegen die Kraichgauer haben die Adlerträger alle drei Bundesliga-Duelle unter Dino Toppmöller gewonnen - und zwar alle mit 3:1. "Es ist in Frankfurt in jeder Saison die gleiche Geschichte für uns", ärgerte sich Andrej Kramarić, der nach seinem Dreierpack am ersten Spieltag diesmal etwas aus dem Nichts zum zwischenzeitlichen 1:2 traf und saisonübergreifend sogar die letzten sieben Hoffenheimer Bundesliga-Tore erzielte. Diesmal war es allerdings nicht der Top-Stürmer der TSG, sondern die Offensivkünstler der Hausherren, die für Furore sorgten und den ersten Saisonsieg der Eintracht klarmachten.

Hugo Ekitiké und Omar Marmoush zeigten sich außerordentlich spielfreudig, mit herausragenden Einzelaktionen und blitzschnellen Pässen in die Spitze waren sie für die Hoffenheimer Hintermannschaft einfach nicht zu fassen. Das erkannte nach dem Spiel auch TSG-Spieler Grischa Prömel an: "Die Eintracht hat eine brutale Qualität vorn. Sie haben da Topspieler, das ist schon Wahnsinn." Neben dem Sturmduo Ekitiké und Marmoush zeigte auch Mario Götze, Vorlagengeber zum 1:0, eine sehr ansprechende Leistung. Linksverteidiger Niels Nkounkou, der für Farès Chaibi in die Mannschaft gerückt war, konnte besonders in der ersten Hälfte auf sich aufmerksam machen. Insgesamt hat Eintracht Frankfurt durchaus "eine sehr homogene Truppe mit toller Energie. Es macht viel Spaß, jeden Tag", zeigte sich Dino Toppmöller zufrieden. Spaß hatten die 57.100 Zuschauerinnen und Zuschauer im Deutsche Bank Park bei diesen spektakulären Offensivkombinationen auf jeden Fall!