Die Themen des 30. Spieltags: Bayer-Wahnsinn geht weiter, Abstiegskampf spitzt sich zu
Bayer-Wahnsinn geht weiter, Abstiegskampf spitzt sich zu – das solltet ihr nach dem Bundesliga-Wochenende wissen!
1) Bayers Last-Minute-Wahnsinn geht weiter - und die Serie auch
Sie haben es schon wieder getan! Bayer 04 Leverkusen hat seine unfassbare Serie von nunmehr 45 Pflichspielen ohne Niederlage ein weiteres Mal spektakulär verlängert - oder treffender: gerettet. Beim Spitzenspiel in Dortmund köpfte Josip Stanišić in der siebten Minute der Nachspielzeit zum 1:1-Endstand ein. "Unglaublich", strahlte der Verteidiger nach dem Spiel: "Als ich gesehen hab, dass der Ball drin war, war ich überwältigt, weil ich wusste: Wir verlieren doch nicht."
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Nach einem sehenswerten Volleytor von Niclas Füllkrug in der 81. Minute sah es eine Woche nach Bayers Meisterstück und drei Tage nach dem Halbfinaleinzug in der Europa League nach dem Ende der Leverkusener "Invincible"-Serie aus - mal wieder. Mittlerweile sollte allerdings auch der Letzte um die Comeback-Qualitäten des Alonso-Teams in der Nachspielzeit wissen: Stanišićs Tor war nach Exequiel Palacios gegen Bayern und Augsburg, Hincapie in Leipzig und Schick gegen Hoffenheim bereits der fünfte Treffer in der Nachspielzeit, der Bayer Punkte brachte.
Entsprechend groß ist der Glaube daran, tatsächlich als erste Mannschaft in der Bundesliga-Geschichte eine Saison ohne Niederlage abzuschließen: Mittelfeldchef Xhaka: "Wir haben eine eigene Challenge: Ungeschlagen zu bleiben." Dazu fehlen in der Bundesliga nun noch vier Spiele gegen Stuttgart, Frankfurt, Bochum, Augsburg. Hinzukommt das DFB-Pokalfinale am 25. Mai gegen den 1. FC Kaiserslautern sowie mindestens zwei weitere Europapokalspiele gegen den AS Rom. Ein Platz in den Geschichtsbüchern ist dieser "Werkself" bereits sicher, unklar ist nur noch, wie viele Seiten sie mit dieser Spielzeit füllen werden.
2) Die Spannung im Abstiegskampf spitzt sich zu
Maximilian Arnold musste erst einmal tief durchatmen. "Fußball spielen, wo wir stehen, macht keinen Spaß. Aber unsere Situation hat sich ein bisschen verbessert", meinte der ewige Wolfsburger nach dem 1:0 des VfL gegen den VfL Bochum 1848. Für die Wölfe war der Erfolg gegen den direkten Konkurrenten ein großer Schritt in Richtung Klassenerhalt, der Abstand zum Relegationsplatz beträgt nun vier Punkte. Für die Westfalen hingegen, die am Sonntag auf ebenjenen "Wackelplatz" abrutschten, war es der nächste Rückschlag. "Ich bin trotzdem optimistisch", sagte Bochums Philipp Hofmann nach der eigentlich guten Leistung der Gäste. Und sein Kollege Patrick Osterhage hatte schon die künftige Erfolgsformel parat: "Wir müssen uns in jedem Spiel den Arsch aufreißen, das Spielglück erzwingen und konsequent verteidigen."
Im Kampf um den Ligaverbleib ist es noch spannender geworden. Dafür hat unter anderem der SV Darmstadt 98 gesorgt. Erster Sieg nach 22 Spielen ohne Dreier – und den auch noch gegen den Tabellenvorletzten 1. FC Köln. Bei noch vier Spielen ist zumindest wieder eine kleine Hoffnung aufgekeimt beim abgeschlagenen Schlusslicht. Die Hoffnung am Rhein hingegen ist dadurch kleiner geworden. "Man hat in allen Aktionen gesehen, dass ein bisschen Angst mitschwingt", suchte FC-Coach Timo Schultz nach einer Erklärung für die Kölner Niederlage. Der FC ist mit 22 Punkten nun dringend auf einen Sieg kommende Woche in Mainz angewiesen. "Es sind noch genug Punkte im Sack, um ein Team vor uns einzuholen", so Schultz. "Aber dafür brauchen wir eine andere Leistung als heute."
Die braucht auch der 1. FC Union Berlin, der mit dem 1:5 gegen den FC Bayern München die höchste Heimniederlage der Saison einstecken musste. Nach drei Spielen ohne Punkt beträgt der Vorsprung der "Eisernen" auf den Relegationsplatz nur noch zwei Zähler. Dafür hauptverantwortlich ist der 1. FSV Mainz 05. Die Rheinhessen holten beim 1:1 in Freiburg ihren elften Punkt aus den letzten fünf Spielen und können nächste Woche im Heimspiel gegen Köln acht Punkte zwischen sich und die direkten Abstiegsplätze bringen.
3) "Perfekte Woche" für die Bayern
Der FC Bayern München hat nach dem Halbfinal-Einzug in der Champions League auch in der Bundesliga ein Ausrufzeichen gesetzt und einen deutlichen 5:1-Sieg beim 1. FC Union Berlin gefeiert. "Wir freuen uns. Das war der perfekte Abschluss einer perfekten Woche mit drei Siegen. Das ist nicht selbstverständlich. Kompliment an die Mannschaft", sagte ein hochzufriedener Trainer Thomas Tuchel im Anschluss an den Erfolg, durch den sein Team den Vorsprung auf den Tabellendritten VfB Stuttgart auf drei Punkte ausbaute.
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Die Bayern überzeugten diesmal trotz einer größeren Rotation. Unter anderem stand Jamal Musiala gar nicht im Kader. In der Offensive kamen unter anderem Mathys Tel und Eric Maxim Choupo-Moting zu Startelf-Einsätzen. Tel durfte sich auch über einen Treffer freuen. Routinier Thomas Müller gelang sogar ein Doppelpack. "Wir haben ein gutes Spiel gemacht. Anfang der zweiten Halbzeit kamen wir ins Rollen, waren nicht mehr zu stoppen und haben auch in der Höhe verdient gewonnen", bilanzierte der doppelte Torschütze.
Nun geht der Blick nach vorne, denn in der Bundesliga warten mit den Partien gegen Frankfurt und in Stuttgart die nächsten schweren Aufgaben - und in der Champions League steht eine echte Herausforderung an, wenn es am 30. April zu Hause und am 8. Mai in Spanien gegen Real Madrid um den Einzug ins Champions-League-Finale geht. Dann wünschen sich die Bayern die nächsten perfekten Wochen...
4) Für den Holz! Und für Europa?
Die Partie von Eintracht Frankfurt am Freitag war keine gewöhnliche. Zum einen ging es ins direkte Duell mit dem Verfolger FC Augsburg, zum anderen war am vergangenen Montag eine wahre SGE-Legende verstorben: Bernd Hölzenbein, Rekordtorschütze der Frankfurter und Weltmeister von 1974, einer der größten Adlerträger überhaupt ist tot. Vor dem Anpfiff wurde dem Offensivspieler, der im WM-Finale den Elfmeter zum Ausgleich gegen die Niederlande herausholte, im Stillen gedacht.
Für ihren "Holz" sollte die SGE gegen die bayerischen Schwaben einen Dreier einfahren. Doch der FCA machte den Hessen im ersten Durchgang einen Strich durch diese Rechnung: Ohne viel am Spiel teilzunehmen, führten die Fuggerstädter zur Pause mit 1:0. Doch dann drehten die Hessen auf. "Aufgrund der Tabellenkonstellation und erst recht nach dem Rückstand war es umso wichtiger, zurückzukommen", sagte Mario Götze, der Weltmeister von 2014. Die furiosen Frankfurter machten aus dem 0:1 innerhalb von sechs Minuten ein 2:1 – Farès Chaibi (55.) und Neuzugang Hugo Ekitiké (61.) stellten die Weichen auf Sieg.
"Wenn man die Umstände sieht und was in den vergangenen Wochen los war, war das kein Endspiel, aber doch ein sehr wichtiges Spiel, was die Stimmung angeht", sagte Kevin Trapp. "Beim 2:1 war es unfassbar laut, das gab es selten so", wusste der Schlussmann. Angepeitscht von den eigenen Fans setzte Omar Marmoush in der Nachspielzeit zu einem Ein-Mann-Konter über das gesamte Feld an und vollendete zum 3:1 - das Frankfurter Stadion wurde zum Tollhaus. Es war der erste SGE-Sieg seit dem 25. Spieltag. Ein wichtiger Dreier im Endspurt um Europa: Bis zum Saisonende geht es zu den Bayern, Leverkusen kommt nach Frankfurt und am letzten Spieltag wartet Leipzig. Zweikämpfe annehmen, entschlossen agieren und die eigenen Fans mitnehmen: Nicht nur für den Holz, sondern auch für Europa in der kommenden Saison.
5) "Achterbahnfahrt der Gefühle"
Dass in den Spielen der TSG Hoffenheim und von Borussia Mönchengladbach zahlreiche Treffer fallen, war bereits vor dem 30. Spieltag klar: Da kamen die Kraichgauer auf ein Torverhältnis von 49:57. Bei der Gladbacher Borussia fielen ebenfalls zahlreiche Tore – 50 schoss man selbst, 56 fing man sich ein. Viele Treffer und einige Unachtsamkeit also bislang – das gab es auch am Samstagnachmittag beim spektakulären 4:3-Erfolg der TSG gegen die Fohlenelf.
Fragen und Antworten – zum Bundesliga-FAQ
Die Gladbacher lagen mit 0:1 und 1:3 hinten, schafften es zwei Mal, zwischenzeitlich auszugleichen. Immer wieder traf Robin Hack, der gegen seinen ehemaligen Verein erstmals einen Dreierpack in der Bundesliga schnüren konnte. In der 89. Minute wähnten sich Hack und Co. als Punktgewinner in dieser wilden Partie, doch kurz darauf entriss Anton Stach der Mannschaft von Gerardo Seoane den Zähler mit dem entscheidenden 4:3 (90.+1). "Wir ärgern uns natürlich extrem darüber, dass wir nicht mit einem Punkt nach Hause fahren", zeigte sich Seoane niedergeschlagen.
"Das Spiel war wie eine Achterbahnfahrt der Gefühle und sehr nervenaufreibend", befand Andrej Kramarić nach der Partie. "Für die Fans war es super. 4:3 in der letzten Minute zu gewinnen, es ist ein wahnsinniges Gefühl", freute sich der Kroate. "Am Ende war es, glaube ich, ein verdienter Sieg für uns", sagte TSG-Trainer Pellegrino Matarazzo nach dem Spiel, das der Coach „krass“ nannte. Dank des späten Dreiers hat Hoffenheim nun 39 Punkte und zum FCA aufgeschlossen. Somit bleibt man mitten im Rennen um die europäischen Wettbewerbe: Gelingt kommenden Freitag in Bochum wieder ein "krasses Spiel", könnte man ordentlich Druck auf Frankfurt (45 Zähler) aufbauen.
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