Die Themen des 4. Spieltags: Tolles Topspiel, starke Stuttgarter und historische Heidenheimer
Die Torflut geht weiter - 38 Tore fielen am 4. Spieltag! München und Leverkusen trennen sich ohne Sieger, Super-Torjäger Serhou Guirassy führt Stuttgart zum nächsten Sieg und Heidenheim versüßt den Rekord von Frank Schmidt mit dem ersten Bundesliga-Sieg. Das sind die Themen des 4. Spieltags der Saison 2023/24.
1) Spitzenduo nach direktem Duell weiter ungeschlagen
Dass eines der beiden bishern punkt-perfekten Teams aus FC Bayern München und Bayer 04 Leverkusen nach diesem Spieltag nicht mehr die bestmöglichen Zähler verbuchen kann, war im vornherein klar. Doch nun sind beide nicht mehr perfekt, dafür steht das Duo immer noch gemeinsam an der Tabellenspitze und ist weiterhin ungeschlagen. Sie trennten sich 2:2.
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Die Werkself zeigte sich auch im Spitzenspiel gegen den FCB als echter Titelkonkurrent in der noch jungen Bundesliga-Saison. Mit 1,83 Expected Goals bei 13 Abschlüssen spielten sich die Gäste in München einiges an Chancen heraus und erzielte verdient kurz vor Schluss noch den zweiten Treffer.
Die Bayern gingen zwei Mal in Führung und standen vor allem in der ersten Hälfte besser da und hätten schon früh einen zweiten Treffer erzielen können, der später zu mehr Sicherheit geführt hätte. Doch mit starken sieben Paraden hielt Lukas Hradecky die Werkself im Spiel. Bayern gegen Leverkusen - ein Duell, das sich bis zum 21. Spieltag als Fernkampf darstellen wird und das Potenzial hat, die ganze Saison hinweg für Spannung zu sorgen.
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2) Leipzig bleibt Top-Duo auf den Fersen
Nach dem 3:1 vor der Länderspielpause bei Union Berlin legte RB Leipzig mit dem 3:0 gegen den FC Augsburg nach und steht nun mit neun Zählern auf Rang drei. Den dritten Saisonsieg hatten die "Roten Bullen" bereits in Hälfte eins unter Dach und Fach gebracht. Nach seiner Glanzvorstellung in Köpenick ebnete wieder Xavi den Weg zum Dreier, der Niederländer erzielte nach zwei Treffern mit rechts erstmals ein Kopfballtor in dieser Saison. Mit nun drei Treffern und vier Vorlagen steht Xavi bei sieben Scorerpunkten - nie zuvor hatte ein Leipziger nach vier Spieltagen so viele Torbeteiligungen vorzuweisen.
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Ebenfalls erfolgreich war Loïs Openda, der nur vier Minuten nach der Xavi-Führung das 2:0 besorgte. Mit seinen drei Saisontoren teilt er sich nun den ersten Platz mit seinem Offensivkollegen in der internen Torschützenliste bei RBL. Nach dem Premierentor von David Raum im Trikot der Sachsen war der Drops dann gelutscht. Leipzig bestach in der 1. Halbzeit durch eine gnadenlose Effizienz: Aus 0,6 xGoals bzw. fünf Torschüssen machten die Gastgeber drei Tore - die ersten drei Torschüsse, die auf den FCA-Kasten kamen, waren drin! Auch wenn die Augsburger nach der Pause wie ausgewechselt schienen, RBL reichte die eiskalte Vorstellung in Abschnitt eins, um seit 14 Pflichtspielen gegen den FCA ungeschlagen zu sein (zehn Siege, vier Remis).
3) Guirassy knipst besser als Lewandowski und Müller
Der VfB Stuttgart hat nach einer schwierigen Saison mit Relegationsduellen einen Traumstart in die neue Spielzeit hingelegt. Der Unterschiedsspieler bei den Schwaben: Serhou Guirassy. Der Torjäger hat auch am 4. Spieltag gegen den 1. FSV Mainz 05 stark geknipst und einen Dreierpack abgeliefert. Damit hat er von 14 Stuttgarter Treffern – mehr als jeder andere Bundesligist – starke acht abgeliefert. Das ist nicht nur der beste Wert der Saison, es ist der historisch zweitbeste Wert nach vier Spieltagen. Einzig Gladbachs Peter Mayer schaffte das 1967/68, traf dabei sogar neun Mal. Doch sonst schaffte das niemand – nicht Gerd Müller und auch nicht Robert Lewandowski.
Der Stürmer, der 2022 erst kurz vor Transfer-Deadline per Leihe nach Stuttgart kam, knipste in guten zwölfeinhalb Monaten überragende 19 Mal in der Bundesliga – mehr als jeder andere Bundesliga-Stürmer in derselben Zeit. Auch verletzungsbedingt traf der 27-Jährige 2022/23 zwar „nur“ elf Mal, zeigt sich aber besonders seit der festen Wechsel zum VfB in diesem Sommer in der Form seines Lebens. Auf die Bundesliga-Treffer kommen zudem noch einer in der Relegation gegen den HSV und drei DFB-Pokal-Tore drauf.
Mit ihren drei Siegen und einer Tordifferenz von +8 stehen die Schwaben nun auf dem vierten Platz und sind auf dem besten Weg, sich dem Abstiegskampf, der in den vergangenen zwei Saisons ein andauerndes Thema in Stuttgart war, bereits frühzeitig herauszuhalten. 23 Tore in 33 Spielen – wenn Guirassy so weiter knipst, sind dem Stuttgarter Erfolg nach obenhin keinerlei Grenzen gesetzt.
4) Hummels der Matchwinner beim Spektakel
Am Ende waren alle bei Borussia Dortmund vor allem erleichtert. Zweimal in Folge hatte der BVB zuletzt nur Unentschieden gespielt. Und dann lief die Partie beim Sport-Club Freiburg nach gutem Start und früher Führung auch noch alles andere als gut. Doch die Dortmunder hatten ja ihren Matchwinner Mats Hummels. Und am Ende auch ein bisschen Glück. "Es war ein Arbeitssieg, aber das darf man nicht zu negativ kommentieren. Freiburg auswärts ist ein ganz schweres Pflaster", meinte der 2014er Weltmeister.
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Zweimal hatte Hummels zugeschlagen, erst zum 1:0 (11.), dann zum so wichtigen 3:2 (88.), nachdem die Freiburger die Partie zwischenzeitlich gedreht hatten. Überhaupt erlebten die mehr als 34.000 Zuschauer im Europa-Park Stadion eine mehr als spektakuläre Partie. 0:1 pro Dortmund, dann 2:1 in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit für Freiburg. Der Ausgleich kam durch Donyell Malen (60.). Und nach der Roten Karte für Nicolas Höfler (81.) konnte Dortmund das Spiel doch noch auf ein 2:4 drehen.
Mit nun acht Punkten ist der BVB wieder in der Spur und nicht weit von der Tabellenspitze (10 Punkte) entfernt. Hummels warnte dennoch: "Einen Gegner im Mittelfeld zu dominieren, muss bei uns noch besser werden, wenn wir ein Top-Team sein wollen", mahnte der Innenverteidiger, der auch in der 16. Bundesliga-Saison mindestens ein Tor erzielt und damit einen Rekord eingestellt hat. Auf jeden Fall konnten die Borussen aber Selbstvertrauen für ihren Auftakt in der Champions League am Dienstag bei Paris Saint-Germain tanken.
5) Historische Heidenheimer versüßen Schmidt-Rekord
Exakt 16 Jahre nach der Übernahme als Cheftrainer des 1. FC Heidenheim 1846 stand Frank Schmidt am 4. Spieltag der Bundesliga an der Seitenlinie - und stellte damit einen neuen Rekord für den dienstältesten Bundesliga-Trainer auf. Doch das blieb nicht das einzige, was es für die Heidenheimer zu feiern galt. Seine Spieler versüßten Schmidt den neuen Rekord mit dem ersten Bundesliga-Sieg der Clubhistorie.
Das sagen die Trainer zu den Partien des 4. Spieltags
Der FCH schlug Werder Bremen mit 4:2 und durfte den ersten Heidenheimer Bundesliga-Dreier der Geschichte feiern. Dabei machten vor allem die Ex-Bremer Jan-Niklas Beste (2022 vom SVW zu Heidenheim gewechselt) und Eren Dinkci (vom SVW an Heidenheim ausgeliehen) den Unterschied: Zunächst sorgte ein Bremer Handspiel bei einem Beste-Freistoß für einen Elfmeter, den Tim Kleindienst im Tor versenkte. Dann erhöhte Dinkci auf 2:0.
Nachdem Bremen zurückkam, war es die Kombination der beiden, die auf 3:2 stellte: Beste zog links in die Tiefe und spielte im Zentrum auf Dinkci, der den Doppelpack schnürte. Beste war es dann später auch, der den Deckel drauf machte: Der Linksaußen dribbelte zur Mitte hin und schoss den Ball perfekt mit dem eigentlich schwachen rechten Fuß links unten ins Netz zum 4:2-Endstand.
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