Tipico Blog: Das Rennen um den Klassenerhalt
Drama pur im Tabellenkeller! Nur noch drei Spieltage müssen die Bundesliga-Teams bestreiten und gleich sechs zittern noch um den Klassenerhalt. Im Tipico Blog nehmen wir diese Mannschaften genau unter die Lupe und klären auf, warum es jede davon schaffen kann, dem Abstieg von der Schippe zu springen.
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Augsburg und Hoffenheim: Die Unabsteigbaren?
Der FC Augsburg und die TSG Hoffenheim sind zwei von sechs Teams, die das rettende Ufer im Saisonendspurt noch nicht erreicht haben. Ein Fakt dürfte aber beiden Mannschaften Mut machen: Der FCA und die TSG sind zwei von aktuell sieben Bundesligisten, die nie aus der Bundesliga abgestiegen sind.
Einen großen Schritt, das wieder zu erreichen, machten die Augsburger am 31. Spieltag: Gegen den 1. FC Union Berlin feierte das Team von Enrico Maaßen einen 1:0-Sieg und holte nach sieben sieglosen Partien erstmals nach zwei Monaten wieder drei Punkte. Das Drumherum versucht der Augsburg-Trainer schon seit Wochen auszublenden: „Wir wollen nicht so viel nach links oder rechts schauen. Wir müssen selbst Punkte holen und den Anspruch haben, an jedem Wochenende dreifach zu punkten“, so der 39-Jährige.
Augsburg war vor dem Union-Spiel zwar sieben Bundesliga-Spiele sieglos (vier Remis, drei Niederlagen), die Fuggerstädter fuhren aber bisher die meisten Siege im unteren Tabellendrittel ein (neun, wie Hoffenheim). Das schaffte der FCA meist, indem er dem Gegner den Ball überließ und mit einer unbequemen Spielweise antrat. Die Anzahl an Augsburger Fouls ist überdurchschnittlich hoch (drei Platzverweise und 86 Gelbe Karten), außerdem ließen sie nur sechs Gegentore nach einem Ballverlust im eigenen Spielaufbau zu - nur Köln ließ eins weniger zu. Mit einem Blick auf das Restprogramm könnte im Wiederholungsfall der Klassenerhalt drin sein: Aus den letzten drei Bundesliga-Spielen der Hinrunde holte Augsburg drei der möglichen neun Punkte (wie Hertha BSC). Die Verfolger Hoffenheim (einen) und Schalke (null) holten im selben Zeitraum weniger Punkte.
Die TSG Hoffenheim ist seit der Saison 2008/09 in der Bundesliga und will es auch in diesem Jahr aus eigener Kraft schaffen, eine weitere Spielzeit dranzuhängen. Dass sie auf einem guten Weg dahin ist, bewies die Matarazzo-Elf eindrucksvoll beim 3:1-Sieg gegen Eintracht Frankfurt und sicherte sich nach zwei Niederlagen in Folge wieder wichtige Zähler. Damit bauten die Kraichgauer den Vorsprung auf die direkten Abstiegsränge auf vier Punkte aus. Hoffenheim muss im Saisonfinish aber direkt nachlegen, denn in der Hinrunde holte die TSG nur einen Punkt aus den letzten drei Spielen. Wenn sie so performt wie gegen Frankfurt, wird es aber nur eine Frage der Zeit, um den Nichtabstieg klar zu machen.
"Die Situation ist uns bewusst, wir wissen, was auf uns zukommt", sagt Trainer Pellegrino Matarazzo mit Blick auf das Restprogramm und die Tabellensituation. Besonders bei Standards haperte es bisher bei den Kraichgauern: Die TSG erzielte ligaweit die wenigsten Tore nach ruhenden Bällen (sieben), darunter waren sechs Strafstöße (zudem je ein Tor nach Ecke und einem direkten Freistoß). Muss aber alles nichts heißen: 2012/13, als die TSG schon einmal erheblich um den Klassenerhalt bangen musste, hatten die Kraichgauer auch die erfolglosesten Standards der Bundesliga, am letzten Spieltag wurden dann aber zwei Strafstoßtreffer zum Rettungsanker beim legendären 2:1-Sieg bei Borussia Dortmund. Immerhin erzielte Hoffenheim von den sechs Bundesliga-Teams im unteren Tabellendrittel die meisten Tore (42 und kassierte die wenigsten Gegentore (52). Diese Bilanz könnte im Endspurt den Unterschied machen.
Schalke im Rausch, Stuttgarts Achterbahnfahrt
Im Keller brennt noch Licht! Das dürfte das Motto eines jeden Schalkers sein, nachdem die Königsblauen am 30. Spieltag fulminant 2:1 gegen Werder Bremen gewonnen haben und am 31. Spieltag einen Last-Minute-Sieg beim 1. FSV Mainz 05 eintüteten. Schalke machte mit seinem 700. Bundesliga-Sieg einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt. Die Königsblauen gewannen drei der letzten vier Bundesliga-Spiele und setzen zum Endspurt an. „Dieses Spiel kann uns noch einmal neue Kraft für den Endspurt in der Bundesliga geben“, sagte Thomas Reis über die Wichtigkeit dieses Erfolgs.
Schalke hat in der Rückrunde schon mehr als doppelt so viele Punkte (21) wie in der gesamten Hinrunde (neun) gesammelt, in der zweiten Halbserie ist die Bilanz der Königsblauen positiv (fünf Siege, sechs Remis, drei Niederlagen). In der Rückrundentabelle belegt Schalke den 8. Platz – kein anderes aktuell abstiegsgefährdetes Team war hier so erfolgreich wie Schalke 04.
Schalke hat als einziger Bundesligist an den letzten drei Spieltagen nur noch ein Heimspiel vor der Brust und muss noch nach München und Leipzig. Das Restprogramm der Schalker zählt daher zu den schwersten in der Bundesliga. In der aktuellen Verfassung ist das aber für die Knappen aber nicht unlösbar.
In Stuttgart erlebt man derzeit ein Wechselbad der Gefühle: Der Trainerwechsel zahlte sich anfangs voll aus: Der VfB war unter Sebastian Hoeneß unbesiegt (zwei Siege, zwei Remis), holte aus den vier Bundesliga-Spielen unter dessen Regie stolze acht Punkte und damit zwei Zähler mehr als Bruno Labbadia aus elf Partien (sechs). Dann folgte das bittere Pokal-Aus im Halbfinale gegen Eintracht Frankfurt und die 1:2-Niederlage gegen den direkten Konkurrenten Hertha BSC am 31. Spieltag.
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"Wir haben es verpasst, einen wichtigen Schritt zu gehen. Dennoch möchte ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Die Ausgangssituation (Pokal-Aus, personelle Ausfälle) war anspruchsvoll und es war kein einfaches Spiel", erklärte Cheftrainer Hoeneß nach der Niederlage in Berlin und erwartet, dass sein Team "scharf und fokussiert" bleibt. Vor allem mit Kampfgeist und vollem Einsatz holten die Schwaben bisher die wichtigen Punkte im Saisonendspurt. Besonders in punkt Flanken-Verteidigung muss sich der VfB die letzten Spiele steigern, denn in den letzten zehn Bundesliga-Spielen kassierte Stuttgart gleich sechsmal den 0:1-Rückstand nach einer Flanke aus dem Spiel.
Bochum strauchelt, Hertha sendet Lebenszeichen
Der VfL Bochum sitzt dem VfB im Nacken und ist trotz des starken 1:1 gegen Borussia Dortmund am 30. Spieltag erst auf den Relegationsplatz und nach der 0:2-Niederlage in Mönchengladbach auf Rang 17 abgerutscht. Insgesamt ist die Rückrunde des VfL teilweise Licht und Schatten: So gewann man 1:0 gegen RB Leipzig und holte Unentschieden gegen Frankfurt, Union Berlin und den BVB, musste sich aber auch gegen direkte Keller-Konkurrenten wie Schalke (0:2) und Stuttgart (2:3) geschlagen geben.
Cheftrainer Thomas Letsch nennt die Tugenden, auf die er im Abstiegskampf setzen wird: „Die Basis für uns, um in der Liga zu bleiben, ist der Zusammenhalt. Wir müssen als Mannschaft und als Verein zusammenhalten.“ Der VfL gewann keines der letzten sechs Bundesliga-Spiele, holte daraus nur drei von 18 möglichen Punkten. 16 Mannschaften der Bundesliga sammelten in diesem Zeitraum mehr Punkte, nur Eintracht Frankfurt ebenso wenige. „Wir stehen für die nächsten drei Spiele noch mehr unter Druck. Allerdings sind noch neun Punkte zu vergeben. Wir werden definitiv nicht aufgeben, aber natürlich ist die Situation nicht leichter geworden durch den heutigen Spieltag“, machte Letsch nach der Niederlage am 31. Spieltag deutlich. Bochum ist die Mannschaft in dieser Bundesliga-Saison, die ihrem Gegner die meisten Torschüsse gestattete. Der VfL ließ zudem die meisten Großchancen zu (75), der FCA die zweitmeisten (62). Ein Grund für die stark unter Druck stehenden Abwehrreihen ist das eigene Passspiel. Der VfL Bochum liegt mit 74 Prozent angekommenen Pässen aus dem Spiel nur knapp vor den Fuggerstädtern. Viele hintenheraus gespielte Bälle landeten schnell wieder beim Gegner, Bochum beispielsweise schlug ligaweit die meisten langen Pässe aus dem Spiel (über 1.600).
Hertha BSC sendete jüngst ein Lebenszeichen. Die "Alte Dame" feierte zuletzt gegen den VfB Stuttgart (2:1) einen eminent wichtigen Erfolg, beendete eine Durststrecke von acht sieglosen Spielen und bejubelte erstmals seit Oktober 2021 drei Punkte unter Pal Dardai. Die Berliner sind zwar weiterhin Tabellenschlusslicht, aber wieder bis auf drei Punkte dran, zumindest am Relegations-Rang. Die Hertha spielt noch in Köln, gegen Bochum und in Wolfsburg, braucht im Saisonfinish auch Schützenhilfe anderer Klubs.
Mit Pal Dardai soll dieses Kunststück nun auch in der Hauptstadt gelingen. Der 47-Jährige ist zum dritten Mal Cheftrainer von Hertha BSC, auch bei seinen ersten beiden Engagements stieg er jeweils im Frühjahr als Retter ein (Februar 2015 und Januar 2021) und schaffte zweimal den Klassenerhalt. "Diesmal brauchen wir dafür nicht nur harte Arbeit, sondern viel Kraft und positive Energie", erklärte Dardai bei seiner Vorstellung Mitte April und fügte hinzu: "Es geht im Abstiegskampf um Ergebnisse, Ergebnisse, Ergebnisse!"
Der große Rettungsanker könnte für die Hertha mal wieder die Relegation werden, die sie bereits im letzten Jahr erfolgreich gegen den Hamburger SV meisterte. In den bisherigen 24 Relegations-Duellen setzte sich 18 Mal der Erstligist durch (75 Prozent), nur sechsmal der Zweitligist. Bis zum hoffnungsvollen Platz 16 ist es aber noch ein ganzes Stück Arbeit.
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