Guirassy, Kleindienst und Co.: Diese Neuzugänge haben sofort gezündet
Nicht allen Neuzugängen fällt es leicht, in einem neuen Team sofort zu performen. Einige Sommertransfers haben sich aber sofort als echte Verstärkungen entpuppt. bundesliga.de zeigt zehn Transfers, die bisher echte Volltreffer waren.
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Aleix García (Bayer 04 Leverkusen)
Nach langen Verhandlungen konnte der deutsche Meister Aleix García von einem Wechsel unters Bayer-Kreuz überzeugen und den 27-jährigen Spanier von seinem bisherigen Verein FC Girona loseisen. Mitentscheidend war für den zentralen Mittelfeldspieler dabei auch Trainer Xabi Alonso, der von Tag eins an auf den Neuzugang setzt. An den ersten sechs Spieltagen kam Garcia in fünf Spielen zum Einsatz, stand zweimal in der Startelf und gab beim 4:3 gegen den VfL Wolfsburg bereits eine Torvorlage. Viel wichtiger ist aber noch die Einsatzbereitschaft des Nationalspielers, der im Mittelfeld keinem Zweikampf aus dem Weg geht und bisher starke 52 Prozent der Duelle Mann gegen Mann für sich entscheiden konnte.
Serhou Guirassy (Borussia Dortmund)
Einen Vergleich mit dem abgewanderten Niclas Füllkrug will Nuri Şahin gar nicht erst anstellen, wie der Dortmunder Trainer unlängst noch einmal betonte. Aber der vom VfB Stuttgart geholte Torjäger hat beim BVB gleich "eine sehr wichtige Rolle eingenommen, ohne sich zu wichtig zu nehmen." Mit drei Treffern ist Guirassy der beste Torschütze in seinem neuen Team. Und das, obwohl der Guineer - der für sein Heimatland zuletzt mit einem lupenreinen Hattrick gegen Äthiopien glänzte - an den ersten beiden Spieltagen noch verletzungsbedingt gefehlt hatte. Der 29-Jährige gab mit 13 Torschüssen zudem mehr ab als jeder andere seiner Mitspieler. An die Quote der vergangenen Saison kommt Guirassy allerdings nicht ganz heran. Damals traf er an den ersten sechs Spieltagen gleich zehnmal und stellte damit einen Bundesligarekord auf.
Tim Kleindienst (Borussia Mönchengladbach)
Seit Neuestem darf sich der 29-jährige Stürmer tatsächlich Nationalspieler nennen, feierte er doch beim 2:1-Erfolg über Bosnien und Herzegowina in der Nations League sein Debüt in der deutschen Nationalelf. Verdient hat sich Kleindienst diese Ehre durch seine tollen Leistungen in der vergangenen Saison für den 1. FC Heidenheim, an die er aber auch bei seinem neuen Arbeitgeber sofort anküpfen konnte. Bislang stand Kleindienst für Gladbach in jedem Spiel in der Startelf, gab die meisten Torschüsse für die Fohlen ab (18) und ist mit drei Treffern auch der torgefährlichste Spieler seines Teams. Dank einer weiteren Torvorlage war der Stürmer damit an über der Hälfte der bisherigen sieben Gladbacher Treffer direkt beteiligt.
Paul Wanner (1. FC Heidenheim 1846)
Ob er sich bald ebenfalls deutscher Nationalspieler nennen darf, ist bei Paul Wanner noch alles andere als klar. Schließlich besitzt der 18-jährige Mittelfeldspieler neben der deutschen Staatsbürgerschaft auch noch einen österreichischen Pass und gab zuletzt zu verstehen, die Entscheidung für eine Nation genauestens überdenken zu wollen. Dass beide Verbände um das vom FC Bayern München verliehene Talent buhlen, hat dabei vor allem mit seinen jüngsten Leistungen zu tun. Für die Heidenheimer stand Wanner in allen Spielen in der Startelf, traf an den ersten beiden Spieltagen jeweils einmal und legte beim 4:0 über den FC Augsburg auch noch ein Tor auf. Der bis dato jüngste Torschütze der laufenden Saison hat damit einige Begehrlichkeiten geweckt.
Arthur Theate (Eintracht Frankfurt)
Nach einer starken Europameisterschaft wagte Arthur Theate den Sprung von Stade Rennes an den Main zu Eintracht Frankfurt - wenn auch zunächst nur auf Leihbasis. Aus der Defensive der Hessen, in der er bereits innen und außen gespielt hat, ist der Belgier bereits nicht mehr wegzudenken. So kam der 24-Jährige bisher an allen Spieltagen in der Anfangself zum Zug und spielte, mit einer Ausnahme, auch immer durch. Arbeiten muss der unweit der deutschen Grenze in Lüttich geborene Theate aber noch an seinen Zweikämpfen, von denen er bisher 45 Prozent gewonnen hat. Und auch der Offensivdrang fehlt ihm ein wenig, für einen Defensivspieler ist das allerdings zu verkraften.
Das Fußballspielen erlernte der aus bescheidenen Verhältnissen stammende Frank Onyeka einst barfuss auf den Straßen Nigerias, da sich seine Familie keine Fußballschuhe leisten konnte. Das hat sich mittlerweile geändert, denn der 26-jährige Mittelfeldspieler hat im Profigeschäft Fuß gefasst und ist nun wieder mit einem seiner wichtigsten Förderer zusammen: Jess Thorup. Der Trainer der Augsburger hatte Onyeka einst zum FC Midtjylland nach Dänemark geholt und veranlasste auch das Leihgeschäft mit dem FC Brentford. Bei den Schwaben ist der Nigerianer seit dem 3. Spieltag Stammspieler, läuft vornehmlich auf der Sechs auf und gewann überragende 60 Prozent seiner Zweikämpfe. Hinzu kommt eine Torvorlage bei seinem Debüt gegen den FC St. Pauli.
Mohamed Amoura (VfL Wolfsburg)
Über einen Einsatz als Joker am 3. Spieltag hat sich der algerische Nationalspieler beim VfL Wolfsburg in die Stammelf gespielt und seinem steilen Aufstieg noch ein weiteres Kapitel hinzugefügt. Schließlich spielte der 24-jährige Stürmer noch vor drei Jahren in der Heimat und kam über den FC Lugano und Royale Union Saint-Gilloise nun auf Leihbasis in die Bundesliga, wo sein Name mittlerweile schon einigen bekannt sein dürfte. Mit einem eigenen Treffer und vier Vorlagen sammelte Amoura bereits fünf Scorerpunkte und ist seit seinem Debüt der beste Vorlagengeber der Liga. Sollte Amoura seine bisher gezeigten Leistungen weiterhin bestätigen, ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis die Wölfe ihre mit Saint-Gilloise vereinbarte Kaufoption ziehen.
Michael Olise (FC Bayern München)
Von einem "Jungen mit viel Selbstvertrauen", der "für die Bayern in Zukunft ein wichtiger Spieler werden wird", sprach Vincent Kompany mit Blick auf Sommerneuzugang Olise noch vor wenigen Wochen. Nun scheint die Voraussage des Bayern-Trainers bereits nach sechs Spieltagen eingetreten zu sein, denn der von Crystal Palace verpflichtete französische Nationalspieler ist aus dem Team des deutschen Rekordmeisters nicht mehr wegzudenken und schickt sich an, der neue Stern des Südens zu werden. Der olympische Silbermedaillengewinner ist beim FCB bisher an den meisten Torschüssen beteiligt gewesen, gab 17 selbst ab und legte weitere 13 vor. Das reichte für vier Treffer und zwei Vorlagen. Der trickreiche Linksfuß ist somit der Toptransfer an der Isar und bleibt auch weiterhin ein Versprechen für die Zukunft.
Ermedin Demirović (VfB Stuttgart)
Eine große Bürde lastete gleich zu Beginn auf den Schultern von Demirović, schließlich kam der 26-jährige Stürmer in diesem Sommer als Ersatz für den 28-Tore-Mann Serhou Guirassy vom FC Augsburg zum VfB Stuttgart. Dort überzeugte der Nationalspieler von Bosnien und Herzegowina aber auf Anhieb, erzielte bereits fünf Treffer und überbot seine bisherige Bestleistung von drei Toren nach sechs Spielen noch einmal deutlich. Der wohl beste Demirović, den es je gab, macht den Schwaben aktuell jedenfalls viel Freude. Zumal sich der Offensivspieler auch für seine Nebenleute zerreißt. Im Schnitt zieht Demirović pro Spiel 28 Sprints und intensive Läufe an und gewinnt für einen Stürmer starke 45 Prozent seiner Zweikämpfe.
Tom Rothe (1. FC Union Berlin)
Der Last-Minute-Abgang von Robin Gosens wurde zum Glücksfall für den Berliner Sommerneuzugang vom BVB, der seit dem 2. Spieltag fest im linken Mittelfeld der Eisernen zuhause ist. Mit seinem Treffer gegen die TSG Hoffenheim wurde der 19-jährige Rothe unlängst zudem zum jüngsten Torschützen in der Bundesliga-Geschichte der Köpenicker. Der U21-Nationalspieler trumpft auf. So wird er sich wohl auch weiterhin gegenüber dem viel erfahreneren Robert Skov behaupten können, dem bisher nur ein Bankplatz bleibt. Arbeiten muss der gebürtige Regensburger allerdings noch an seiner Passquote, da bisher nur 69 Prozent seiner Zuspiele den Weg zu einem Mitspieler gefunden haben.