Von Zlatko Cajkovski bis Vincent Kompany: die Trainer-Historie des FC Bayern München
Der FC Bayern München hat die meisten Titel in der Geschichte des deutschen Fußballs gewonnen: 32 Meisterschaften, 20 DFB-Pokalsiege, einige Europapokal-Siege und viele weitere Trophäen schmücken seine Sammlung. Die Trainer-Historie des Rekordmeisters bei bundesliga.de.
Stand: 2. Juni 2024
Vincent Kompany
Amtszeit: ab dem 01. Juli 2024
Bilanz: noch nicht vorhanden
Titel: -
Die Trainerkarriere von Vincent Kompany ist noch sehr jung und begann 2019 bei seinem Jugendverein RSC Anderlecht in Belgien, wo er zunächst als Spielertrainer arbeitete. Nach dem aktiven Karriereende des einstigen Abwehrspielers, der in der Bundesliga von 2006-2008 für den Hamburger SV spielte, blieb er zunächst noch zwei Jahre beim RSC und wechselte dann in die zweite englische Liga zum FC Burnley. Mit den "Clarets" wurde Kompany auf Anhieb Zweitligameister und führte sie ein Jahr nach dem Abstieg zurück in die Premier League. Am Ende der abgelaufenen Saison stand allerdings der Abstieg. Der FC Burnley wurde 19. und gewann lediglich fünf seiner 38 Saisonspiele.
Thomas Tuchel
Amtszeit: 24. März 2023 - 30. Juni 2024
Bilanz: 43 Spiele - 29 Siege, 4 Unentschieden, 10 Niederlagen
Titel: 1x Bundesliga
Thomas Tuchel gewann die UEFA Champions League mit dem FC Chelsea, bei Paris Saint-Germain sammelte er auch Ligatitel und den Landespokal. Doch seine weltweite Bekanntheit erlangte er zuvor bei Borussia Dortmund. Der 50-Jährige, der die Schwarz-Gelben zum Titel im DFB-Pokal führte, hatte beim BVB die Zügel von Jürgen Klopp übernommen. Beim FC Bayern folgte er im März 2023 auf Julian Nagelsmann und führte den FC Bayern München in einem dramatischen Finish an Ex-Club Dortmund vorbei auf den ersten Tabellenplatz und somit zum elften Bundesliga-Titel in Folge. Nach einer Woche voller Niederlagen in der Bundesliga und der Champions League einigten sich beide Parteien bereits vorzeitig auf das Ende seiner Ära im kommenden Sommer.
Julian Nagelsmann
Amtszeit: 1. Juli 2021 - 24. März 2023
Bilanz: 84 Spiele - 60 Siege, 14 Unentschieden, 10 Niederlagen
Titel: 1x Bundesliga, 2x Supercup
Nach seinem Trainerdebüt im Profibereich bei der TSG Hoffenheim, die er mit großem Erfolg in die Champions League führte, schloss sich Julian Nagelsmann RB Leipzig an. 2021 übernahm er schließlich unter großem Jubel beim FC Bayern das Ruder. Der Verein wollte mit ihm eine Ära prägen - und die begann erfolgreich: Im ersten Pflichtspiel holte er den ersten Titel im DFL Supercup und schlug dabei sofort den großen Rivalen aus Dortmund. Auf den Bundesliga-Titel folgte im Sommer 2023 der zweite Supercup-Sieg, diesmal gegen Ex-Klub Leipzig. Nachdem Nagelsmanns Bayern in dessen Debüt-Saison gegen den FC Villarreal aus der Champions League ausgeschieden war, zeigte der FCB in der zweiten Saison eine perfekt Gruppenphase und zog ins Viertelfinale ein. Doch nach einer Niederlage gegen Bayer 04 Leverkusen am 25. Spieltag war der Bundesliga-Titel in Gefahr und die Bayern trennten sich von Nagelsmann. Mittlerweile hat er einen neuen Job: Wie schon beim FC Bayern folgte er auch beim DFB auf Hansi Flick und wurde deutscher Nationaltrainer.
Hansi Flick
Amtszeit: 3. November 2019 - 30. Juni 2021
Bilanz: 86 Spiele - 70 Siege, 8 Unentschieden, 8 NIederlagen
Titel: 2x Bundesliga, 1x DFB-Pokal, 1x Champions League, 1x Supercup, 1x UEFA Super Cup, 1x FIFA-Klub-Weltmeisterschaft
Hansi Flick war einer der erfolgreichsten Trainer in über 120 Jahren Bayern-Geschichte. Im Schnitt gewann er alle 14 Partien eine Trophäe und besitzt mit 81,9 Prozent die stärkste Siegquote in der Trainer-Geschichte des FC Bayern (mindestens fünf Spiele). Ursprünglich wurde Flick von Niko Kovačs Co-Trainer zum Interimscoach bestellt, doch dann setzte er sich langfristig durch. Er ist erst der zweite Bayern-Trainer, der innerhalb seiner ersten zwölf Monate beim FCB das Triple aus Bundesliga, DFB-Pokal und Champions League gewann. Später ergänzte er noch DFL Supercup, UEFA Supercup und FIFA Klub-Weltmeisterschaft zum Sixtuple. Nach seinem zweiten Bundesliga-Titel trennte er sich vom FC Bayern, um Deutschlands Nationaltrainer zu werden.
Niko Kovač
Amtszeit: 1. Juli 2018 - 3. November 2019
Bilanz: 65 Spiele - 45 Siege, 12 Unentschieden, 8 Niederlagen
Titel: 1x Bundesliga, 1x DFB-Pokal, 1x Supercup
Niko Kovač folgte auf die vierte und bisher letzte Amtszeit von Jupp Heynckes. Kurz nachdem er als neuer Bayern-Trainer verkündet wurde, besiegte er seinen zukünftigen Klub mit Eintracht Frankfurt im Finale des DFB-Pokals 2018. Nach einem Double in seiner Debüt-Saison inklusive Supercup-Sieg zum Siasonstart 2019/20 war es dann wieder die SGE, die einen wichtigen Marker seiner Bayern-Karriere bedeutete: Eine 1:5-Niederlage bei seinem Ex-Klub kostete den Kroaten im November 2019 den Job. Nach einer Amtszeit bei der AS Monaco schloss er sich im Sommer 2022 dem VfL Wolfsburg an, die er bis heute coacht.
Jupp Heynckes
Amtszeiten: 9. Oktober 2017 - 30. Juni 2018; 1. Juli 2011 - 30. Juni 2013; 27. April 2009 - 30. Juni 2009; 1. Juli 1987 - 8. Oktober 1991
Bilanz: 353 Spiele - 235 Siege, 60 Unentschieden, 58 Niederlagen
Titel: 4x Bundesliga, 1x DFB-Pokal, 1x Champions League, 3x Supercup
Keiner hat das Cheftrainer-Amt an der Säbener Straße öfter übernommen als Jupp Heynckes. Erstmals war er 1987 im Amt und holte in jeder Saison mindestens eine Trophäe. Seine Entlassung 1991 nannte der frühere Geschäftsführer Uli Hoeneß einst den "größten Fehler" seiner Karriere. 2009 übernahm er schließlich als Interimslösung bis zum Saisonende, als Jürgen Klinsmann entlassen wurde. 2011 kehrte er für zwei Jahre fest auf den Trainerstuhl des FC Bayern zurück. Eigentlich ging er dann in Rente, 2017 überredeten ihn die Bayern aber zu einer erneuten Saison als Interimslösung nach dem Weggang von Carlo Ancelotti.
Seine erste Saison nach der Rückkehr 2011/12 beendete er mit einer dreifachen Enttäuschung: Der FC Bayern wurde Vizemeister in der Bundesliga, im DFB-Pokal und auch in der Champions League. Im berüchtigen "Finale dahoam" verlor er vor heimischen Publikum in der Münchner Allianz Arena gegen den FC Chelsea. Im Jahr darauf holte er schließlich das erste Triple der Vereinsgeschichte und stellte mit 91 Punkten einen neuen Bundesliga-Rekord für die beste Saisonleistung auf. Als Interimscoach 2017/18 holte er zwar den Bundesliga-Titel, verlor jedoch im Pokalfinale gegen Nachfolger Kovač und seine Eintracht.
Carlo Ancelotti
Amtszeit: 1. Juli 2016 - 28. September 2018
Bilanz: 60 Spiele - 43 Siege, 8 Unentschieden, 9 Niederlagen
Titel: 1x Bundesliga, 2x Supercup
Als dreimaliger Champions-League-Sieger, zuletzt mit Real Madrid, kam Carlo Ancelotti 2016 zum FC Bayern, um dort Pep Guardiola zu ersetzen, der zuvor mit Real-Rivale FC Barcelona den Henkelpott holte. Doch nachdem es dem Spanier nicht gelungen war, die Champions League auch zum FC Bayern zu holen, sollte Ancelotti die Münchner wieder an die europäische Spitze bringen. Nachdem er in der ersten Saison an Ex-Klub Madrid im Viertelfinale scheiterte, reichten auch der Bundesliga-Titel und der zweite Supercup-Sieg nicht, um seinen Job zu festigen. Nach einer Niederlage in der Gruppenphase gegen Paris Saint-Germain wurde der Italiener entlassen.
Pep Guardiola
Amtszeit: 1. Juli 2013 - 30. Juni 2016
Bilanz: 161 Spiele - 124 Siege, 16 Unentschieden, 21 Niederlagen
Titel: 3x Bundesliga, 2x DFB-Pokal, 1x Supercup, 1x FIFA-Klub-Weltmeisterschaft
Wie später Nagelsmann folgte auch Pep Guardiola auf den Triple-Sieg seines Vorgängers Heynckes. Als ehemaliger Trainer des FC Barcelona ließ der Spanier einen Fußball mit besonders hohen Ballbesitzanteilen spielen und brachte "Tiki Taka" nach Deutschland. Er beherrschte von Beginn an die deutsche Sprache und hatte so keine Schwierigkeiten, sich beim FC Bayern einzufinden und die Bundesliga zu dominieren. In allen drei Saisons unter Guardiola wurde der FCB Meister. Zwei Pokalsiege bedeuteten auch zwei Double-Siege. Doch neben den kleinen Titeln wie DFL Supercup und FIFA Klub-Weltmeisterschaft, an welcher er im ersten Jahr aufgrund von Heynckes' CL-Sieg teilnahm, recihte es nie zum großen Henkelpott in der Champions League. Drei Mal schied er im Halbfinale aus - jedes Mal gegen spanische Klubs. Atlético, Barça und Real Madrid hießen die ENdstationen. Dennoch verließ er den FC Bayern mit der besten Bilanz eines Trainers in der Geschichte der Bundesliga. Er holte 2,52 Punkte pro Spiel und gewann 77,01 Prozent seiner Spiele. Später toppte Flick seine Werte hauchzart (2,52 Punkte pro Spiel; 81,9 Prozent Siege).
Andries Jonker
Amtszeit: 11. April 2011 - 30. Juni 2011
Bilanz: 5 Spiele - 4 Siege, 1 Unentschieden
Titel: -
Andries Jonker war Co-Trainer unter Louis van Gaal und übernahm die letzten fünf Spiele der Saison 2010/11 für seinen ehemaligen Chef. Die Mannschaft lag auf Platz vier und trotz starkem Finish war die Meisterschaft schon gelaufen. Danach übernahm er für eine Saison die U23 des Rekordmeisters.
Louis van Gaal
Amtszeit: 1. Juli 2009 - 10. April 2011
Bilanz: 96 Spiele - 59 Siege, 18 Unentschieden, 19 Niederlagen
Titel: 1x Bundesliga, 1x DFB-Pokal, 1x Supercup
Obwohl Louis van Gaal in seinem ersten Jahr das Double gewann, wird seine Zeit beim FC Bayern eher als Enttäuschung wahrgenommen. Nachdem München im Champions-League-Finale mit 0:2 an Inter Mailand scheiterte, ging in der zweiten Spielzeit alles schief. Im Achtelfinale schied man erneut gegen Inter aus dem Europapokal aus, verlor im Halbfinale des DFB-Pokals gegen Schalke und war abgeschlagen auf Platz vier der Bundesliga. Obwohl er schließlich entlassen wurde, hinterließ er dem FC Bayern ein großes Erbe: Oranje-Star Arjen Robben kam zum FC Bayern, Eigengewächs Thomas Müller schaffte den Durchbruch und Bastian Schweinsteiger wurde zum zentralen Mittelfeldspieler umfunktioniert, wo er seine beste Karrierezeit hatte.
Jürgen Klinsmann
Amtszeit: 1. Juli 2008 - 27. April 2009
Bilanz: 43 Spiele - 25 Siege, 9 Unentschieden, 9 Niederlagen
Titel: -
Zwei Jahre nachdem Jürgen Klinsmann Deutschland bei der Weltmeisterschaft in Deutschland 2006 zum dritten Platz geführt hatte, übernahm der ehemaligen Stürmer der Bayern den Cheftrainer-Posten in München. Doch es lief nicht gut, in Champions League (gegen Barcelona) wie DFB-Pokal (gegen Bayer 04 Leverkusen) war im Viertelfinale Schluss. Klinsmann wurde fünf Spiele vor Saisonende entlassen. Neben einer Anstellung bei Hertha BSC war er danach vor allem wieder als Nationaltrainer aktiv (u.a. bei den USA).
Ottmar Hitzfeld
Amtszeit: 31. Januar 2007 - 30. Juni 2008; 1. Juli 1998 - 30. Juni 2004
Bilanz: 395 Spiele - 244 Siege, 83 Unentschieden, 68 Niederlagen
Titel: 5x Bundesliga, 3x DFB-Pokal, 4x Ligapokal, 1x Champions League, 1x Intercontinental Cup
Ottmar Hitzfeld wird als einer der erolgreichsten Trainer des deutschen Fußballs in die Geschichte eingehen, da er sowohl mit dem FC Bayern als auch mit Borussia Dortmund sowohl die Bundesliga als auch die Champions League gewonnen hat. Seine 14 gewonnenen Trophäen machen ihn auch zum meistdekorierten Coach in der Bayern-Geschichte. Es hätte sogar noch ein Titel mehr sein können, hätte Manchester United im Champions-League-Finale 1999 im spanischen Camp Nou nicht ein historisches Comeback in der Nachspielzeit geschafft.
Zwei Jahre später holte sich Hitzfeld in Valencia dann doch seinen Henkelpott und gewann die Champions League zum vierten Mal in der Bayern-Geschichte. In vier der ersten sechs Saisons gewannen die Münchner die Bundesliga, dazu kamen drei DFB-Pokal-Siege und eben ein Sieg in Europa. In seiner zweiten Amtszeit konnte er in der Rückrunde das Ruder nicht mehr herumreißen und ging nur mit einem von insgesamt vier Ligapokal aus der Saison. Dafür holte er in der zweiten, dann vollen, Saison erneut das nationale Double aus Bundesliga und DFB-Pokal.
Felix Magath
Amtszeit: 1. Juli 2004 - 31. Januar 2007
Bilanz: 131 Spiele - 85 Siege, 24 Unentschieden, 22 Niederlagen
Titel: 2x Bundesliga, 2x DFB-Pokal, 1x Ligapokal
Als Spieler war Felix Magath mit dem Hamburger SV erfolgreich. Er holte dreimal die Bundesliga-Meisterschaft sowie den Europapokal, erzielte im Finale gegen Juventus Turin das wichtige Tor. Nach seiner erfolgreichen Zeit beim VfB Stuttgart wechselte er als Cheftrainer zum FCB. In beiden Saisons gewann Magaths Team Bundesliga und DFB-Pokal, damit war er der erste Coach, der es schaffte, Liga und Pokalwettbewerb zu verteidigen. Nach Problemen in der Gruppenphase der Champions League, dem Ausscheiden aus dem Pokal und einer schlechten Stellung in der Liga wurde er im Winter seiner dritten Saison entlassen.
Giovanni Trapattoni
Amtszeit: 1. Juli 1996 - 30. Juni 1998; 1. Juli 1994 - 30. Juni 1995
Bilanz: 136 Spiele - 73 Siege, 39 Unentschieden, 25 Niederlagen
Titel: 1x Bundesliga, 1x DFB-Pokal, 1x Ligapokal
Die legendäre Wutrede mit Aussage wie "Wir haben gespielt wie Flasche leer!" oder "Ich habe fertig!" wird für immer in Erinnerung bleiben. Nach seinem großen Erfolg bei Juventus Turin und Inter Mailand erlebte er eine enttäuschende Saison mit dem Ergebnis Platz sechs und dem Pokalaus in der ersten Runde gegen Vestenbergsgreuth. Deshalb war sofort wieder Schluss. Nach einem Jahr bei Cagliari kehrte er jedoch zu einem zweitne Anlauf zurück, holte in seinem ersten Jahr die Meisterschaft und im zweiten Jahr den DFB-Pokal.
Franz Beckenbauer
Amtszeit: 28. April 1996 - 15. Mai 1996; 28. Dezember 1993 - 30. Juni 1994
Bilanz: 19 Spiele - 12 Siege, 2 Unentschieden, 5 Niederlagen
Titel: 1x Bundesliga, 1x UEFA Cup
"Der Kaiser" war einer der besten Spieler aller Zeiten. Franz Beckenbauer ist eine von nur zwei Personen, die sowohl als Spieler-Kapitän als auch als Cheftrainer ihr Land zu einer Weltmeisterschaft geführt haben. Er war lange Präsident des FC Bayern und zudem Vize-Präsident der FIFA. Doch interimsweise übernahm er seinen Verein auch zweimal als Trainer. Bei seinem halbjährigen Auftritt 1993/94 gewann er die Bundesliga, im zweimonaten Einsatz 1996 holte er den UEFA Cup.
Otto Rehhagel
Amtszeit: 1. Juli 1995 - 27. April 1996
Bilanz: 24 Spiele - 27 Siege, 5 Unentschieden, 10 Niederlagen
Titel: -
Otto Rehhagel ist eine Legendes des deutschen Fußballs und stand bei mehr Spielen an der Seitenlinie als jeder andere Trainer in der Geschichte der Bundesliga. Vor allem seine 14-jährige Amtszeit beim SV Werder Bremen gilt als sein Vermächtis, doch 1995 wechselte er schließlich zum FC Bayern. Aufgegangen ist dieser Wechsel nicht. In der Bundesliga lief es schlecht - immerhin gewann sein Nachfolger Beckenbauer den UEFA Cup. Rehhagel führte den FC Bayern bis ins Finale, doch vier Tage zuvor wurde er entlassen. Doch nach seinem Abgang beim FCB lief es wieder: Zwei Jahre später schaffte er mit dem 1. FC Kaiserslautern das Unmögliche und wurde als Aufsteiger sofort Meister in der Bundesliga. 2004 gewann er zudem mit Griechenland überraschend die Europameisterschaft.
Erich Ribbeck
Amtszeit: 12. März 1992 - 27. Dezember 1993
Bilanz: 75 Spiele - 36 Siege, 21 Unentschieden, 17 Niederlagen
Titel: -
Erich Ribbeck war viele Jahre lang Trainer in Frankfurt und Kaiserslautern, bevor er sechs Jahre lang Assistent der deutschen Nationalmannschaft unter Jupp Derwall und später Franz Beckenbauer war. Auf eine Zeit in Dortmund folgten drei Spielzeiten bei Leverkusen, wo er die Werkself mit dem UEFA Cup 1987/88 zu ihrem einzigen europäischen Titel führte. Als er die Bayern übernahm, befand sich die Mannschaft auf einem Tiefpunkt, konnte sich aber in seiner ersten vollen Saison auf den zweiten Platz verbessern. Mitte der zweiten Saison wurde Ribbeck aber durch Vizepräsident Beckenbauer ersetzt.
Søren Lerby
Amtszeit: 9. Oktober 1993 - 11. März 1992
Bilanz: 17 Spiele - 5 Siege, 5 Unentschiede, 7 Niederlagen
Titel: -
Julian Nagelsmann war nicht der jüngste Bayern-Trainer der Geschichte. Diesen Status hat Søren Lerby inne, der noch zwei Jahre jünger war als der 33-jährige Nagelsmann. Lange blieb der ehemalige Mittelfeldspieler des FC Bayern nicht in der Verantwortung. Als Zehnter mit einer negativen Bilanz besitzt Lerby zudem den Top-Wert als kürzester Trainer in München, der nicht ohnehin nur interimsweise bestellt war.
Udo Lattek
Amtszeit: 1. Juli 1983 - 30. Juni 1987; 13. März 1970 - 2. Januar 1975
Bilanz: 414 Spiele - 348 Siege, 91 Unentschieden, 65 Niederlagen
Titel: 6x Bundesliga, 3x DFB-Pokal, 1x Europapokal
Acht Bundesliga-Meisterschaften - kein Trainer war erfolgreicher im deutschen Oberhaus als Udo Lattek. Sechs Meisterschaften davon holte er in zwei erfolgreichen Amtszeiten beim FC Bayern München. In seinen ersten vier und den zweiten fünf Jahren holte er jeweils drei Bundesliga-Titel und machte die Bayern zum dominanten Club in der deutschen Spitzenliga. Dazu gewann er in seiner ersten Amtszeit den ersten Europapokal in der Vereinsgeschichte des FC Bayern (1974). Die zwei weiteren Bundesliga-Titel holte er mit Borussia Mönchengladbach, trainierte außerdem den BVB und Barcelona..
Pál Csernai
Amtszeit: 12. Dezember 1978 - 16. Mai 1983
Bilanz: 199 Spiele - 118 Siege, 40 Unentschieden, 41 Niederlagen
Titel: 2x Bundesliga, 1x DFB-Pokal
Der für seinen typischen Seidenschal bekannte Pál Csernai war beim FC Bayern Nachfolger von Gyula Lorant, dessen Co-Trainer er zuvor war. In seinen fünf Jahren beim deutschen Rekordmeister holte der Ungar 1979/80 und 1980/81 zwei deutsche Meisterschaften und gewann später den DFB-Pokal. Mit der Entwicklung des "Pál Systems", die Raumdeckung in der Defensive, inspirierte Csernai Joachim Löw zu seinem Abwehrsystem beim deutschen WM-Titel 2014.
Gyula Lorant
Amtszeit: 2. Dezember 1977 - 10. Dezember 1978
Bilanz: 43 Spiele - 16 Siege, 11 Unentschieden, 16 Niederlagen
Titel: -
Gyula Lorant hatte eine erfolgreichere Spieler- als Trainerzeit: Mit der ungarischen Nationalmannschaft gewann der 1981 im Alter von nur 58 Jahren verstorbene Libero die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 1952 und erreichte zwei Jahre später das Finale der Weltmeisterschaft – wo es beim "Wunder von Bern" die berühmte Niederlage gegen Deutschland gab. Als Coach kam er unter anderem über den 1. FC Kaiserslautern, den MSV Duisburg, Tasmania Berlin, den 1. FC Köln und Eintracht Frankfurt im Dezember 1977 zum FC Bayern München. Dort beendete er die Saison aber nur auf dem zwölften Tabellenrang – bis heute die schlechteste Bundesliga-Spielzeitsplatzierung des FC Bayern – und verließ ihn nach der nächsten Saisonhälfte bereits wieder.
Dettmar Cramer
Amtszeit: 16. Januar 1975 - 27. November 1977
Bilanz: 148 Spiele - 69 Siege, 32 Unentschieden, 47 Niederlagen
Titel: 2x Europapokal, 1x Intercontinental Cup
Als Nachfolger der sehr erfolgreichen ersten Amtszeit Udo Latteks trat Dettmar Cramer in große Fußstapfen – und fuhr sogar noch mehr europäische Erfolge ein als sein Vorgänger. "Fußball-Professor" und "Napoleon" genannt, siegte er schon in seinen ersten beiden Spieljahren im Europapokal. Cramer gewann auch den ersten Intercontinental Cup der Münchner Geschichte, als sein Team 1976 den brasilianischen Copa-Libertadores-Sieger Cruzeiro besiegte. In der Bundesliga jedoch blieben die Bayern in dieser Zeit hinter den Erwartungen, enttäuschten mit den Platzierungen zehn, drei und sieben; nach einer Serie von sieben Niederlagen – die den FCB nach 16 Spieltagen 1977/78 auf einen Abstiegsrang brachten – musste der Trainer gehen.
Branko Zebec
Amtszeit: 1. Juli 1968 - 12. März 1970
Bilanz: 66 Spiele - 38 Siege, 15 Unentschieden, 13 Niederlagen
Titel: 1x Bundesliga, 1x DFB-Pokal
Branko Zebec holte den Münchnern 1969 ihren ersten Bundesliga-Titel. "Als die Bayern 1969 das Double aus Liga und Pokal gewannen, war das der Beginn dessen, was der Club heute ist“, sagte Torwartlegende Sepp Maier im August 2020 gegenüber BBC Sport. Zebec war ein Taktiker mit strengen Disziplinanforderungen. Später führte der Jugoslawe den Hamburger SV, unter anderem mit Felix Magath und Kevin Keegan in seinen Reihen, zur Meisterschaft 1979 und in das Europapokalfinale 1980. Er starb 1988 im Alter von lediglich 59 Jahren.
Zlatko Cajkovski
Amtszeit: 1. Juli 1963 - 30. Juni 1968
Bilanz: 173 Spiele - 100 Siege, 30 Unentschieden, 43 Niederlagen
Titel: 2x DFB-Pokal, 1x Europapokal der Pokalsieger
Der heutige Rekordmeister befand sich 1963 in der zweiten Fußballklasse Deutschlands, als Zlatko Cajkovski übernahm. Der ehemalige Kölner Trainer brachte sie dann auf den Weg zum großen Erfolg, als er 1965 den Aufstieg in die kürzlich gegründete Bundesliga besiegelte. Der Verein erreichte bereits in seiner ersten Bundesliga-Saison den dritten Platz – und feierte den Gewinn des DFB-Pokals. Das Team um die jetzigen Legenden Sepp Maier, Franz Beckenbauer und Gerd Müller verteidigte in der darauffolgenden Spielzeit gar seinen Pokaltitel und schlug die Glasgow Rangers auch noch im Endspiel des Europapokals der Pokalsieger besiegten.
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