Zurück in die Zukunft! Union Berlin feiert ersten Sieg unter Baumgart
Im dritten Anlauf feiert Union den ersten Sieg unter dem neuen Coach. Baumgart kommt dem Team taktisch entgegen - und wird von ihr mit Vollgasfußball belohnt.
An der Liebe besteht kein Zweifel: Seit Steffen Baumgart den 1. FC Union Berlin 2004 als Spieler verließ, machte der gebürtige Rostocker nie einen Hehl daraus, dass die Eisernen einen besonderen Platz in seinem Herzen haben. Sein Start als Trainer in Köpenick ließ dann aber doch zu wünschen übrig: Zwei Spiele, zwei 0:2-Niederlagen gegen Heidenheim und Augsburg ließen den erhofften Trainereffekt verpuffen - bis jetzt! Denn im dritten Spiel platzte der Knoten: Gegen die formstarken Mainzer überzeugte der FCU von der ersten Minute an feierte den ersten Sieg unter Baumgart - den ersten überhaupt seit dem 2:0 in Kiel, Ende Oktober.
Dreier- statt Viererkette: Baumgart lenkt ein
"Kämpferisch und läuferisch haben die Jungs alles abgerufen", bilanzierte der Coach anschließend erleichtert. "Ich bin froh, dass wir endlich den ersten Dreier eingefahren haben." Was sich vor Anpfiff auf dem Aufstellungsbogen abzeichnete, bestätigte sich bei Spielbeginn: Entgegen seiner persönlichen Vorliebe rückte Baumgart von der in den ersten Spielen unter seine Führung aufgebotenen Viererkette ab: Diogo Leite, Leopold Querfeld und Danilho Doekhi bildeten wieder den altbekannten Dreierriegel, der seit Unions Bundesliga-Aufstieg 2019 stilprägend war und der Mannschaft deutlich leichter vom Fuß geht.
#FCUM05 zum Nachlesen im Liveticker!
Wenngleich der 53-Jährige seine Umstellung nach dem Spiel herunterspielte ("Dreierkette, Viererkette - es geht um Prinzipien"), war der Effekt auf dem Rasen doch unverkennbar. In neuer, alter 3-3-2-2-Grundordnung fanden die Hauptstädter sofort in den Vorwärtsgang und holten schon nach 57 Sekunden nach, was ihnen seit dem Trainerwechsel noch nicht gelungen war: ein Tor zu erzielen. Der bärenstarke Benedict Hollerbach erpresste den Ball im Mainzer Aufbau von Danny da Costa und schloss auch gleich selbst zum 1:0 ab.
Baumgart-Fußball im Union-System
"Wir waren gallig und giftig in den Zweikämpfen und wir hatten das Momentum auf unserer Seite, früh in Führung zu gehen", analysierte der Torschütze nach dem Spiel und schilderte auch die Zusammenarbeit mit dem Trainer, dem er kurz vor seinem Wechsel zu Union im Sommer 2023 beinahe zum 1. FC Köln gefolgt wäre: "Ich kriege Vertrauen, mir wird gut zugesprochen. Es wird sehr positiv gecoacht. Das führt dazu, dass ich an meine Leistungsgrenze gehen kann."
Die Trainerstimmen zum 18. Spieltag
Der Plan unter Baumgart, der das Team offensichtlich bis in die Haarspitzen motiviert hatte: "In den Zweikämpfen Momentum holen, das gibt dir dann auch wieder Adrenalin, weil hier jeder gewonnene Zweikampf abgefeiert wird", so Hollerbach.
So entstand eine Mischung aus Unions Leib-und-Magen-System und Baumgart'schem Vollgasfußball, die mit den sechstplatzierten Mainzern ihr erstes prominentes Opfer forderte. Baumgart und seine Liebesbeziehung zum FCU - weitere Fortsetzungen dürften folgen.
Ähnliche News
Blitzstart und Abwehrstärke - Union bezwingt Mainz
Mit Video: Ein frühes Tor und Skov-Elfmeter sichern den Berlinern wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt.
Feuerzeugwurf überschattet Union vs. Bochum
Mit Video: Bochum holt Punkt trotz Unterzahl. Kurz vor Schluss wird die Partie unterbrochen.
Hollerbach kontert Götze
Mit Video: Frankfurt erkämpft sich in Unterzahl ein Remis an der Alten Försterei.