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Video-Analyse: So hat Hoeneß den VfB zum Spitzenteam geformt

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Fußball ist ein schnelllebiges Geschäft - und dennoch ist eine solch rasante Wandlung wie beim VfB Stuttgart äußerst selten. Aus heutiger Sicht mutet es fast an wie ein Aprilscherz, aber am 1.4.2023 standen die Schwaben nach einem 0:3 bei Union Berlin am Tabellenende. Der Rückstand aufs rettende Ufer betrug bereits fünf Zähler. Der eigentlich als Retter vorgesehene Bruno Labbadia musste gehen und Sebastian Hoeneß übernahm. Eine Personalentscheidung, die sich als absoluter Glücksfall für den VfB entpuppte.

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"Es geht um die unmittelbare Wirkung, aber auch um das, was wir über die Saison hinaus beim VfB Stuttgart vorantreiben wollen. Sebastian Hoeneß hat unter Beweis gestellt, dass er Mannschaften führen und gleichzeitig auch die Entwicklung einzelner Spieler sehr positiv beeinflussen kann", erklärte Sportdirektor Fabian Wohlgemuth bei der Verpflichtung des jungen Trainers - und sollte mit der Einschätzung Recht behalten. Hoeneß gelang, was zuvor Pellegrino Matarazzo, Michael Wimmer und Bruno Labbadia nicht gelungen war: Er brachte Konstanz in die Leistungen des VfB, setzte das Potenzial des Kaders frei und legte von der Relegation bis in die Top 3 der Tabelle einen kometenhaften Aufstieg hin. Der wurde nun mit der Vertragsverlängerung bis 2027 belohnt - sicher zum Verdruss des ein oder anderen Konkurrenten, der ein Auge auf den aufstrebenden 41-Jährigen geworfen haben dürfte.

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Schon in der Schlussphase bewies Hoeneß dabei, dass er es vor allem auch versteht, seine Mannschaft spielerisch weiterzuentwickeln. Aus Abstiegskampf wurde eher ein "Abstiegsspiel". Das half den Schwaben enorm beim Neuanfang in diesem Jahr. Die Schlüsselspieler Konstantinos Mavropanos und Wataru Endo hatten den Club zwar verlassen, aber auf dem Platz war der Verlust nicht zu bemerken. Im Gegenteil: Nach 26 Spieltagen stehen 18 Siege und 56 Punkte zu Buche - beides sind zu diesem Zeitpunkt die Bestmarken der langen und erfolgreichen Bundesliga-Geschichte der Schwaben. Da ist es fast folgerichtig, dass Hoeneß in dieser Saison der VfB-Trainer mit der höchsten Siegquote in der Bundesliga ist (69,23 Prozent).

Stuttgart will den Ball haben

Gerade zu Hause ist die Hoeneß-Elf eine Macht. Nur eine der 17 Heimpartien unter der Regie des 41-Jährigen ging verloren. Immer wurde vor heimischen Publikum mindestens ein Tor erzielt. Nur die beiden Ausnahmeteams aus Leverkusen und München übertreffen die Stuttgarter Offensivpower (60 Treffer). Auch in der Defensive ist der VfB hinter dem Spitzenduo sowie Borussia Dortmund immerhin die Nummer 4 der Liga. Da ist die derzeitige Platzierung in der Tabelle nur die logische Konsequenz. Bemerkenswert aber nicht nur die Ausbeute, sondern auch die Spielweise: Stuttgart hat den vierthöchsten Ballbesitzanteil der Bundesliga (57 Prozent) und will immer das eigene Spiel durchbringen.

Wer qualifiziert sich wie für Europa?

So ist nach dem harten Abstiegskampf der Vorsaison nun sogar die Champions League in greifbare Nähe gerückt. Mit dem 3:0 in Hoffenheim wurde der Vorsprung von mindestens sieben Punkten auf Rang 5 gesichert - und selbst der könnte in dieser Spielzeit ja für einen Platz im europäischen Top-Wettbewerb reichen. Die zwei Verbände mit den besten kollektiven Leistungen der Vorsaison erhalten ab kommender Spielzeit einen zusätzlichen Startplatz. Derzeit steht die Bundesliga in diesem Ranking auf Platz 2. Doch darauf wird sich das Hoeneß-Team nicht verlassen wollen und lieber weiter fleißig Punkte einfahren. Und das mit attraktivem Ballbesitzspiel - denn das ist die Überzeugung von Sebastian Hoeneß, dem Architekt des schwäbischen Erfolgs.