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Der VfL Bochum spielt 2021/22 wieder in der Bundesliga!
Der VfL Bochum spielt 2021/22 wieder in der Bundesliga! - © DFL/Getty Images/Lukas Schulze
Der VfL Bochum spielt 2021/22 wieder in der Bundesliga! - © DFL/Getty Images/Lukas Schulze
2. Bundesliga

Herzlich willkommen in der Bundesliga, VfL Bochum!

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Sie haben es geschafft! Der VfL Bochum ist nach elf Jahren Zweitklassigkeit zurück in der Bundesliga. Nach dem 3:1-Sieg gegen den SV Sandhausen steht der Aufstieg endgültig fest.

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Die Bundesliga bekommt 2021/22 einen Traditionsclub zurück. Der VfL Bochum steht als Aufsteiger der Saison 2020/21 fest! Mit dem 3:1-Sieg gegen den SV Sandhausen am letzten Spieltag der Saison sicherte sich der VfL den ersten Platz und damit den direkten Aufstieg in die Bundesliga.

Nach einem Jahrzehnt im Mittelfeld der 2. Bundesliga haben die Verantwortlichen um Sportvorstand Sebastian Schindzielorz und Geschäftsführer Ilja Kaenzig den Club in ruhiges Fahrwasser geführt. Trainer Thomas Reis hat aus einer durchschnittlichen Truppe ein abgezocktes, offensiv einfallsreiches Spitzenteam des Unterhauses geformt. Ex-Profi und Trainer-Neuling Reis (1995 bis 2003 als Spieler beim VfL) wurde nach Amtsübernahme im September 2019 eine Entwicklungszeit zugestanden, die in der vergangenen Saison von den Abstiegsplätzen bereits auf Platz 8 führte.

Nach der ersten Saisonvorbereitung unter dem 47-Jährigen wurde in Reis' erster kompletter Saison früh der Aufstiegskurs gesetzt. Nach dem siebten Spieltag standen die Jungs von der Castroper Straße nie schlechter als auf Platz 4, die Rückrunde verbrachten sie ununterbrochen in den Top 3, wobei sie nur einmal auf den Relegationsrang abrutschten. Längst spürten die Spieler, dass dieses Jahr ihr Jahr werden könnte: "Natürlich will ich am Ende Erster werden," formulierte Keeper Manuel Riemann, als sein Team nach 21 Spieltagen punktgleich mit Spitzenreiter Hamburg stand.

Robert Tesche wird Ende Mai 34. Einen Salto wie nach seinem Siegtor gegen Hannover kriegen wohl selbst von seinen jüngeren nicht viele hin - Christof Koepsel/Getty Images

Zur Tabelle der 2. Bundesliga

Der vielleicht entscheidende Trumpf auf dem Weg zurück in die Erstklassigkeit war die Bochumer Kaltschnäuzigkeit vorm gegnerischen Tor. Die Offensive um die Top-Torschützen Simon Zoller und Robert Zulj (beide 15 Tore) weiß zu überzeugen. Insgesamt 66 Saisontore standen am Ende für den VfL zu Buche - nur der Hamburger SV und Greuther Fürth trafen öfter. Zoller und Co. trafen eben in den richtigen Momenten, zuletzt beim epischen 4:3-Sieg gegen Hannover 96. Nachdem die Gäste in der 90. Minute ausgeglichen hatten, traf Robert Tesche in der Nachspielzeit noch zum Sieg.

Der 33-Jährige Tesche ist eines der Gesichter des Bochumer Super-Jahres. Mit acht Saisontoren stellte er einen persönlichen Karriere-Bestwert auf, traf öfter als in den drei vorigen Jahren zusammen (insgesamt sechs Tore). Er verkörpert die Torgefahr und die Erfahrung, die die Bochumer Mannschaft allgemein prägen. Neben dem 29-jährigen Zoller (spielte in der Bundesliga für Köln) traf auch der gleichaltrige Top-Scorer Robert Zulj (vorher Hoffenheim) zweistellig. Der Österreicher ist mit 13 Assists zudem zusammen mit Fürths David Raum bester Vorlagengeber der 2. Bundesliga.

Gerrit Holtmann stellt Geschwindigkeitsrekord auf

Auch aus der Defensive quellen Erfahrung und Ruhe. Routiniers wie Keeper Manuel Riemann, Kapitän Anthony Losilla, Tesche oder die Außenverteidiger Danilo Soares und Cristian Gamboa geben jungen Teamkollegen wie Armel Bella Kotchap oder Maxim Leitsch Sicherheit. "Da ist was zusammengewachsen," sagt Reis mit berechtigtem Stolz über sein Team. Mit 39 Gegentoren stellen die Bochumer hinter Holstein Kiel die zweitbeste Defensive.

Wer von "Erfahrung" nun auf mangelndes Tempo, gerade in der Bundesliga schließt, der sei an Gerrit Holtmann verwiesen. Bochums Außenstürmer stellte mit 36,43 km/h den Speed-Rekord dieser Saison auf - ligaübergreifend! Die Bundesliga darf sich also freuen, sollte sich aber auch in Acht nehmen, vor den Vorzügen dieses emotionalen Traditionsclubs, der von einer Rückkehr der Fans ins Stadion besonders profitieren dürfte.