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Starker Aufsteiger: VfL Bochum mit neuer Euphorie nach Chaossieg gegen Hoffenheim

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Verrückter hätte der VfL Bochum seinen dritten Heimsieg in dieser Saison nicht feiern können. Zumal das Spiel gegen die TSG Hoffenheim nach einer chancenarmen, ersten Halbzeit im zweiten Durchgang richtig Fahrt aufnahm und einige kuriose Szenen mit sich brachte – aber der Reihe nach.

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Es lief die 73. Minute im Duell zwischen dem VfL Bochum und der TSG Hoffenheim: Der eingewechselte Spieler Soma Novothny hatte sieben Minuten zuvor die Hausherren per Kopfballtor in Führung gebracht – nach Vorarbeit von Milos Pantovic. Letztgenannter befand sich im Zweikampf mit Florian Grillitsch an der rechten Grundlinie und wurde von ihm zu Fall gebracht. Der Hoffenheimer fand dieses Foul zu übertrieben und stieß den Bochumer beim Aufstehen wieder zu Boden. Da sich der Ball noch im Spiel befand, blieb Schiedsrichter Frank Willenborg keine andere Wahl, als auf den Elfmeterpunkt zu zeigen.

Die Fans riefen lauthals ihren Torhüter Manuel Riemann, der sich davon angestachelt den Ball schnappte und wie schon beim DFB-Pokalspiel gegen den FC Augsburg vom Punkt glänzen wollte. Diesmal sollte der 33-Jährige aber nicht erfolgreich sein und schoss den Ball in den Bochumer Himmel.

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Riemann haut den Ball über den Kasten - UWE KRAFT via www.imago-images.de/imago images/Uwe Kraft

Riemann nun Nummer sieben

"Im Endeffekt werden wir nicht darüber reden, aber es wird für die Zukunft dann so sein, dass es schon ein bisschen klarer ist", erklärte VfL-Trainer Thomas Reis zur Auswahl der Elfmeterschützen und fügte hinzu: "Ich denke, dass die Schützen sich gegenseitig durcheinandergebracht haben. Das nehme ich auf meine Kappe, dass es nicht klarer war und er sich ein bisschen von den Fans hat treiben lassen."

Riemanns Fehlschuss war der elfte eines Torhüters in der Bundesliga-Geschichte. Den letzten verschoss Jörg Butt am 30. Januar 2010 für den FC Bayern. Neben ihm verfehlten sechs andere Keeper den Kasten, unter anderem Oliver Kahn, Tomislav Piplica und Norbert Nigbur.

Der 11. Spieltag in Zahlen

Trotz der Niederlage stand TSG-Mittelfeldspieler Christoph Baumgartner dem Fehlschützen bei und sah die Situation nicht so eng: "Jetzt steht er ein bisschen als arroganter Depp da, wenn er ihn aber reingeschossen hätte, hätte jeder gesagt: 'Was für ein geiler Typ, der Riemann.'"

Packende Schlussminute

Wegen weiterer Fouls und eben diesem Elfmeter ging das Spiel bis in die 7. Minute der Nachspielzeit, in der sich ein weiteres Highlight des Tages abspielte: Hoffenheim bekam eine Ecke zugesprochen – es war die letzte Aktion des Spiels, somit standen alle Spieler der Gäste inklusive Torhüter Oliver Baumann im Strafraum verteilt, in der Hoffnung, noch irgendwie den Ausgleich zu erzielen. Die Flanke konnte geklärt werden und landete bei Pantovic, der noch vor der Mittellinie abzog und aus dieser Distanz zum 2:0 traf.

"Ich habe bei dem Tor nicht viel überlegt. Da habe ich genug Vertrauen in meinen linken Fuß", verriet der Torschütze nach Spiel und bedankte sich für die zahlreiche Unterstützung: "Zuhause ist es ein Hexenkessel und immer megageil vor den Fans zu spielen. Ich glaube, wenn wir so weitermachen, haben wir eine richtig gute Chance, dieses Jahr die Klasse zu halten."

Die Trainerstimmen zum 11. Spieltag

Riemanns Fehlschuss war damit vergessen, der dritte Bochumer Sieg im vierten Spiel eingetütet. "Wir sind froh, dass wir mit 13 Punkten in die vermeintliche Länderspielpause gehen", sagte Reis zur aktuellen Situation, die dem VfL etwas Luft zu den Abstiegsrängen verschafft. Die nächsten Spieltage werden für Bochum aber nicht gerade leicht: Am 12. Spieltag muss man nach Leverkusen und am 13. Spieltag ist der SC Freiburg zu Gast. Vielleicht kann das Team dann den Schwung der letzten Spiele mitnehmen und die Vereine aus dem oberen Drittel ärgern.