Das war knapp! Ujah spielt kurz nach der Mittelline einen fast zu kurzen Rückpass. Drmic riecht die Situation und ist um ein Haar vor dem herauseilenden Adler am Ball. Der Mainzer Keeper ist vor ihm dran und löscht.

Gladbach macht nochmal Druck! Herrmann kommt dann aus gut zwölf Metern halblinker Position zum Schuss, zielt aufs kurze Eck. Adler ist zur Stelle.

Vier Minuten gibt's obendrauf.

Holtmann treibt den Ball mit aller Wucht nach vorne, spielt dann von der linken Außenbahn den Ball in den Rückraum zu Berggreen. Der sucht den Abschluss, bleibt jedoch mit seinem Schuss in der Gladbacher Defensive kleben.

Der Weltmeister landet nach einem Zweikampf mit Quaison unglücklich auf dem Kopf, wirkt benommen und muss behandelt werden. Es sieht aber danach aus, dass er weitermachen kann. 

Eine Frage stellt sich nun: Wer will es mehr? Beide tasten sich nun wieder etwas ab, warten auf den entscheidenen Fehler des jeweils anderen. Spannung liegt in der Luft.

Die Schlussphase bricht so langsam an und plötzlich entwickeln die Gladbacher so etwas wie eine Druckphase. Beide Teams spielen nun mit offenem Visier, das erste Tor liegt praktisch in der Luft.

Die Partie nimmt nun endlich Tempo auf: Hazard dribbelt sich stark in den Strafraum, verpasst aber kurz vor dem Fünfer dann den Abschluss, läuft in Adler rein. Die Szene bleibt heiß, denn die Kugel landet bei Stindl, der aus spitzem Winkel versucht einzunnetzen - wieder ist Adler zur Stelle.

Was für eine Szene! Nach einer Ecke von links kommt Robin Hack aus gut acht Metern zum Kopfball. Yann Sommer reagiert weltklasse, lenkt den Ball mit einem Reflex an die Unterlatte. Der Ball kommt runter und landet in den Armen des Schweizers, der am Boden liegend die Kugel so gerade noch auf der Torlinie festmacht. 

Anderes Bild bei den Gästen: Nach 60 Minuten musste Adler noch keinen Schuss parieren, die Fohlen sind weiterhin ohne Schuss aufs Tor der Mainzer.

Das zeigen auch die Zahlen: sieben Torschüsse hatten die Nullfünfer in den gut zehn Minuten nach der Pause - mehr als in der gesamten ersten Halbzeit. 

Freistoßchance für die Mainzer - eine Sache für Jean-Philippe Gbamin. Der Mainzer nimmt sich die Chance direkt, zieht aus gut 30 Metern drauf. Der Ball flattert etwas. Sommer geht auf Nummer sicher und packt im Nachfassen zu.

Auffällig: Die Rheinhessen kommen mit deutlich mehr Tempo und vor allem Offensivdrang aus der Pause. Die Umschaltbewegungen nach vorne sind nun deutlich rasanter. Gladbach kann damit nicht wirklich umgehen.

Offensiv geht bei der Borussia auch in der zweiten Halbzeit kaum etwas, dazu passt:  Raffael hatte in der ersten Halbzeit schon die wenigsten Ballaktionen bei den Fohlen.

Auch der folgende Eckstoß hat was für die Mainzer parat: Bell schraubt sich nach der Hereingabe und kommt auch ans Leder, allerdings nur mit dem Hinterkopf. Sein Versuch landet weit drüber.

Mainz kommt wuchtig aus der Kabine: De Blasis wird auf der linken Strafraumseite freigespielt, hat ordentlich Platz. Der Argentinier zieht direkt ab, Sommer kann mit Mühe abwehren. 

Es ist umkämpft. Es ist intensiv. Es fehlen nur die Torchancen und die sind im Fußball nicht unerheblich. Beide Teams gehen im letzten Drittel kaum Risiko, leisten sich vor dem Kasten auffällig viele leichte Fehler. So fehlt es an Zug und Struktur. Ergo: noch viel Luft nach oben. 

Die Mainzer versuchen selbst mal Tempo in ihr Offensivspiel zu bekommen, Serdar macht Dampf und nimmt aus der Zentrale Öztunali rechts mit. Der Mainzer zieht kurz nach innen und wählt dann den Fernschuss - kein Problem für Sommer.

50 Prozent der Mainzer Angriffe laufen über die linke Seite von De Blasis und Brosinski, über rechts sind es nur 15 Prozent (35 Prozent durch die Mitte).

Da war mehr drin. Raffael profitiert von einem Ballverlust der Mainzer im Mittelfeld, Gladbach hat eigentlich ordentlich Platz zum Kontern. Der Brasilianer spielt die Kugel ins linke Halbfeld zu Stindl. Der nimmt massig Tempo raus und schließt dann kläglich ab.

Gladbach konnte in keinem der letzten sieben Auswärtsspiele vor der Pause treffen, folgt heute das achte Spiel in Serie?

Stindl wird mal in die Tiefe geschickt, stößt im Strafraum bis vor die Torauslinie vor und chippt dann an den zweiten Pfosten. Dort läuft Wendt heran und zieht direkt aus spitzem Winkel drauf - Donati blockt erfolgreich.

Die Mainzer kommen zum Abschluss: De Blasis legt in der Box sehenswert direkt per Hacke für Latza vor. Der Mittelfeldregisseur nimmt die Kugel direkt, bugsiert das Spielgerät jedoch aus gut 20 Metern meterweit über den Kasten.

Es bleibt dabei. Die Partie ist zäh und ereignislos. Beide Teams halten sich extrem zurück, suchen kaum den Weg in die Gefahrenzonen. Das spricht für gute Abwehrarbeit. Blick auf die Zahlen:  Mainz mit zwei Weitschüssen, Gladbach hatte einen Torschuss. 

Serdar probiert es mal, in die gefährliche Zone vorzustoßen. Doch das wirkt eher wie "mit dem Kopf durch die Wand". Der Mainzer wird gemeinschaftlich von den Gladbachern gestoppt - kein Durchkommen.

Allerdings nicht in den Strafräumen. Die Partie spielt sich hauptsächlich im Mittelfeld ab und ist von vielen Ballverlusten zwischen den Boxen geprägt. Offensiv geht da bisher kaum etwas.

De Blasis schickt den Außenbahnspieler auf die linke Strafraumseite. Brosinski bringt die Kugel dann mit dem Außenrist sehenswert in die Box, findet aber nur in Vestergaard seinen Meister.

Kurzes Zwischenfazit: Viel ist noch nicht passiert. Gladbach hat die Kugel und bestimmt das Spielgeschehen. Mainz agiert sehr abwartend. Grundsätzlich ist noch nicht wirklich Tempo im Spiel, beide agieren noch etwas verhalten.

Der Weltmeister kommt nach einem Zweikampf unglücklich auf dem Rücken auf, bleibt verletzt liegen. Das sah nicht gut aus. Doch Entwarnung: Kramer kann weitermachen.

Erste Möglichkeit des Spiels: Herrmann setzt sich auf der rechten Seite durch, spielt dann flach in den Rückraum. Dort hat Raffael ziemlich viel Zeit sich den Ball zurechtzulegen. Der Brasilianer schließt aus gut 14 Metern ab - flach vorbei.

Beide Teams gehen es erstmal ruhig an, beschnuppern sich förmlich. Gladbach hat dabei vermehrt die Kugel und setzt den Fokus auf Ballbesitz, Mainz konzentriert sich auf Systemtreue.

Berggreen gewinnt auf der linken Seite das Duell gegen Vestergaard, flankt dann halbhoch in den Strafraum. Der Mainzer Stürmer findet allerdings keinen Abnehmer, Sommer kann locker zupacken.

Die Borussia schaltet direkt nach Ballgewinn um. Raffael will Wendt auf der linken Seiten mitnehmen, sein Pass nach außen ist jedoch zu steil und für den Schweden nicht zu erreichen.

Im Vergleich zu Mainz kommen die Wechselspielchen der Borussia ziemlich harmlos daher, bei Mönchengladbach gibt es drei Änderungen: Raffael steht erstmals seit dem 19. Spieltag in der Startelf. Zudem kehren Vestergaard und Kramer zurück.

Schiedsrichter der Partie ist Manuel Gräfe. Seine Assistenten sind Guido Kleve und  Markus Sinn sowie der 4. Offizielle Sascha Stegemann. Die Video-Assistenten sind Wolfgang Stark und Johann Pfeifer.

Gladbach-Trainer Dieter Hecking fehlen weiter viele Spieler, die Situation wird aber besser. Es fehlen noch Mamadou Doucoure, Vincenzo Grifo, Fabian Johnson, Reece Oxford, Tobias Strobl, Ibrahima Traore und Julio Villalba.

Mönchengladbach kann mit einem Sieg in Mainz den praktischen Klassenerhalt schaffen, mit 39 Punkten ist im Zeitalter der 3-Punkte-Regel noch nie ein Team unter die letzten Drei geraten.

Die Borussia holte aus den zehn Spielen 2018 nur acht Punkte, aus den ersten zehn Partien der Hinrunde waren es mehr als doppelt so viele Punkte gewesen (17).

Josip Drmic beendete gegen Hoffenheim eine Serie von 21 torlosen Bundesliga-Spielen, Lars Stindl eine von 14 Partien.

Letzte Saison nahmen beide Vereine noch am Europacup teil.

Matthias Ginter erzielte fünf Saisontore, genauso viele wie in seinen sechs Bundesliga-Spielzeiten zuvor zusammen.

Mainz blieb nur vier Mal in dieser Saison ohne Gegentor, kein Team seltener.

Adler - Gbamin, Bell, Hack - Donati, Latza, Serdar, Brosinski - Öztunali, De Blasis - Berggreen

Sommer - Elvedi, Ginter, Vestergaard, Wendt - Kramer, Cuisance - Herrmann, Hazard - Stindl - Raffael

Christoph Kramer und Ibrahima Traore traineren wieder mit der Mannschaft. Kramer hatte zuletzt wegen einer Verletzung des Hoffa-Fettkörpers im Knie für zwei Wochen pausiert, Traoré war wegen eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel monatelang ausgefallen.

Sandro Schwarz hat einen offenen Dreikampf im Tor ausgerufen: "Die Entscheidung auf der Torhüter-Position wird sehr kurzfristig zwischen Adler, Zentner und Müller f allen", so Schwarz auf der Pressekonferenz.

Der Mainzer Nachwuchstorhüter, der in den letzten drei Spielen für die 05er zum Einsatz kam, hat Probleme mit dem Daumen. Müller, der die deutsche U21-Nationalmannschaft vorzeitig verlassen hat, laboriert an einer Daumenstauchung sowie einer Zerrung im Kapsel-Bandapparat. Sein Einsatz am Sonntag soll aber nicht in Gefahr sein.

Abdou Diallo fehlt Mainz im Abstiegskampf: Wie Untersuchungen in der Uniklinik ergaben, hat sich der Abwehrspieler bei der französischen U21-Nationalmannschaft einen Nasenbeinbruch zugezogen. Der 21-Jährige wird den 05ern rund rei Wochen fehlen.

Laszlo Benes steht erstmals seit fast sieben Monaten wieder im Kader. Der Slowake hatte nach seinem Mittelfußbruch (Ausfall: 168 Tage) auch noch mit einem Muskelfaserriss zu kämpfen.

Für Mainz ist es richtig eng. Die 05er stehen mit 25 Punkten auf Relegationsplatz 16 - haben aber gleich viele Zähler wie Wolfsburg einen Platz davor. Der Vorsprung auf den Siebzehnten Köln beträgt fünf Punkte. Gladbach musste auf die internationalen Plätze etwas abreißen lassen. Mit 36 Punkten auf Platz neun sind diese aber durchaus noch in Reichweite.

Zum Abschluss des 28. Spieltags kommt es am Ostersonntag in Rheinhessen zum Duell zwischen dem 1. FSV Mainz 04 und Borussia Mönchengladbach. Anstoß in der OPEL ARENA ist um 18.00 Uhr. Alle Infos zum Spiel gibt es hier im Matchcenter.

Mainz hatte noch nie so wenige Punkte nach 27 Spieltagen auf dem Konto (25).

Rene Adler steht erstmals seit dem 7. Februar 2018 im Mainzer Tor; in der Bundesliga spielte er zuletzt vor über fünf Monaten am 20. Oktober 2017 bei der 0:2-Niederlage bei Schalke 04.

Bei den Fohlen fehlt Tony Jantschke aufgrund eines grippalen Infekt. Die Mainzer müssen auf Yoshi Muto verzichten. Den Japaner hindern muskuläre Probleme im hinteren Oberschenkel an einen Einsatz.

Mönchengladbach verlor sechs der letzten sieben Auswärtsspiele in der Bundesliga.

"Natürlich haben wir die Hoffnung, dass wir mit einem Erfolg in Mainz nochmal Schwung für die letzten Saisonspiele aufnehmen können.  Wir müssen die nötige Mentalität mitbringen, um einen Gegner, der aufgrund der Tabellensituation ohnehin schon unter Druck steht, zu fordern und möglichst durch ein Führungstor noch weiter unter Druck zu setzen."

Mainz holte 17 der 25 Punkte dieser Saison im eigenen Stadion.

Radikalmaßnahme beim FSV: Coach Sandro Schwarz ändert seine Startelf gegenüber dem Spiel in Frankfurt gleich auf acht Positionen - das gab es bei Mainz von Bundesliga-Spiel zu Bundesliga-Spiel nie zuvor!