Der eigentlich schon abgeschriebene Hamburger SV darf plötzlich wieder vom Wunder im Kampf um den Klassenerhalt träumen. Die Mannschaft von Trainer Christian Titz gewann am 31. Spieltag das umkämpfte Kellerduell gegen den SC Freiburg nicht unverdient, aber etwas glücklich mit 1:0 (0:0) und verkürzte den Rückstand auf die Breisgauer dank des Treffers von Lewis Holtby (54.) und der Paraden von Julian Pollersbeck auf fünf Punkte. Zum Spielbericht auf bundesliga.de

Um ein Haar bestraft Freiburg die Nachlässigkeit des HSV: Der Freistoß wird abgewehrt und fällt dem aufgerückten Schwolow vor die Füße. Der Freiburger Keeper fasst sich ein Herz, setzt die Kugel aber deutlich drüber.

Mit einem extrem langen Sprint sichert sich Kostic den Ball am Freiburger Strafraum und hat viel Platz. Die Hereingabe geht genau in die Füße eines Gäste-Verteidigers. Rächt sich das noch?

Gelingt Freiburg hier noch der Ausgleich?

Der HSV muss hier den Deckel drauf machen: Wood ist frei durch und kann sich aussuchen, ob er selbst schießt oder auf Kostic querlegt. Wood zögert etwas und gibt dann ab - Kostic schießt einen Freiburger an.

Holtby setzt Kostic auf links in Szene, der sieht Hunt am langen Pfosten: Die Hereingabe nimmt der Mittelfeldmann mit Anlauf, setzt die Kugel aber klar drüber.

Die Gäste brauchen einen Treffer für einen wichtigen Punktgewinn - doch derzeit ist der Sport-Club weit davon entfernt. Geht hier in Unterzahl noch etwas für Freiburg?

Da war eine gute Möglichkeit für die Gäste: Freiburg kommt über links nach vorne, die Flanke auf den langen Pfosten findet Kleindienst. Der Angreifer hat viel Zeit für seinen Kopfball, doch der Abschluss ist viel zu ungenau. Der Ball geht meterweit drüber!

Hamburg muss nicht mehr viel machen angesichts von Führung und Überzahl, doch das knappe 1:0 ist kein gut gepolstertes Ruhekissen. Dass die Gäste durchaus gefährlich sein können, haben sie in diesem Spiel bereits nachgewiesen.

Ein langer Ball Richtung Kleindienst rutscht durch, so dass Frantz in guter Position im Strafraum an den Ball kommen könnte. Papadopoulos kann mit Glück und Können die Situation bereinigen.

Vergangene Saison holte der SC in Hamburg trotz zweimaligen Rückstands ein 2:2.

Freiburg ist offensiv nahezu abgemeldet – nun kommt Petersen nach einem langen Abschlag immerhin mal wieder zum Abschluss. Der Schuss aus großer Distanz geht allerdings deutlich drüber.

Dem HSV bieten sich aktuell viele Räume, den die Gastgeber aber noch nicht zur endgültigen Entscheidung nutzen können. Die Gäste wirken deutlich verunsichert seit dem bitteren Rückstand.

Der HSV ist seit dem Führungstreffer wie ausgewechselt: Ito wird am Strafraum bedient und nimmt es mit zwei Freiburger Verteidigern auf. Der Japaner lässt beide stehen wie Slalomstangen, scheitert aber im Eins-gegen-Eins an Schwolow.

Lewis Holtby erzielte sein drittes Tor in den letzten vier Spielen. Die Hälfte der nun sechs HSV-Treffer unter Christian Titz geht damit auf sein Konto.

Das 0:1 war ein Wirkungstreffer für die Gäste, die sich mächtig schütteln müssen. Der HSV ist nun das spielbestimmende Team und verdient sich die Führung ein wenig im Nachhinein.

Der fällige Freistoß wird brandgefährlich: An Freund und Feind vorbei kommt Wood an den Ball und schießt direkt. Der Ball aus zehn Metern geht deutlich drüber.

Der SC Freiburg tritt hier gut auf, liegt aber trotzdem zurück. Die Gastgeber kommen mit Wucht aus der Kabine und machen mit der ersten größeren Möglichkeit die Führung. Das ist bitter, bedenkt man die Chancen für die Breisgauer vor der Pause.

Mit Mann und Maus verteidigen die Freiburger aktuell die wütende HSV-Angriffsversuche. Da muss auch mal ein Befreiungsschlag her, der den Breisgauern etwas Luft verschafft.

Der HSV kombiniert sich fein nach vorne - von links segelt der Ball ins Zentrum Richtung Hunt. Im Luftzweikampf bleibt Söyüncü stabil und kann zur Ecke klären, die ungefährlich bleibt.

Der HSV hat die erste Möglichkeit im zweiten Durchgang: Nach einem Freistoß kommt Kostic zum Kopfball, der geht aber genau auf Schwolow. 

Zur Halbzeit kann sich der Hamburger SV bei seinem Schlussmann bedanken, dass es hier noch 0:0 steht. Bei einer Dreifach-Chance pariert Pollersbeck doppelt großartig, kurz danach ist er gegen Petersen zur Stelle. Nach ordentlichem Beginn der Gastgeber wird Freiburg von Minute zu Minute stärker, die Fans im Volksparkstadion werden bereits unruhig.

Den Kapitän der Freiburger hat es bei Steinmanns Foul erwischt - ob er nach dem Seitenwechsel wieder kommt, erscheint sehr fraglich.

Der HSV reiht nun einen Ballverlust an den anderen, nur die Gäste schlagen kein Kapital daraus. Haberer wird im Strafraum abgeblockt, auch da hätten die Breisgauer mehr daraus machen können.

120 Sekunden extra gibt es oben drauf.

Kleindienst narrt an der Außenlinie den indisponierten Papadopoulos und bringt den Ball von links in den Fünfmeterraum. Jung und Pollersbeck sind sich nicht einig, so dass Petersen an die Kugel kommt. Der Freiburger Torjäger scheitert aus kürzester Distanz an Pollersbeck - das hätte das 1:0 sein müssen!

Spätestens ab der 20. Minute kommen die Gastgeber zunehmend spielerisch in die Bredouille. Freiburg ist unangenehm und luchst dem HSV den Ball öfters ab, als den Hanseaten lieb sein kann.

Ito dreht auf der linken Seite auf, macht die Freiburger Defensive frisch. Der Pass in die Mitte ist nicht genau genug, Söyüncü kann die Kugel wegschlagen.

Haberer hat das 1:0 für die Gäste auf dem Fuß: Perfekt in Szene gesetzt läuft der Freiburger aus spitzem Winkel auf Pollersbeck zu, scheitert aber am hervorragend reagierenden HSV-Keeper. Die Fußabwehr kommt zu Kleindienst, der per Kopf direkt abschließt - Pollersbeck ist wieder zur Stelle. Danach ist Diekmeier gegen Höler zur Stelle und verhindert den Einschlag. 

Nach einem Rückpass kann Pollersbeck nur bedingt klären, Papadapoulos muss zum Foul greifen. Den Freistoß bringt Schuster in den Strafraum, wo Pollersbeck sicher zupackt. Den schnellen Abwurf zum Konter verweigert der HSV-Keeper allerdings - zum Unmut der eigenen Fans.

Der HSV ist wieder komplett, Steinmann hat ein neues Trikot am Start. 

Dank eines Stellungsfehlers von Diekmeier kommt Petersen am linken Strafraumeck an die Kugel, kann den Patzer allerdings nicht entscheidend nutzen. Höler bringt den Ball nochmals in die Mitte, doch Papadopoulos kann per Kopf klären.

Die vorübergehende numerische Überzahl nutzt Freiburg fast zur Führung: Ein Freistoß von rechts segelt in den Strafraum, wo Söyüncü völlig frei zum Kopfball kommt. Der Abschluss geht allerdings genau auf Pollersbeck.

Der HSV-Sechser braucht ein neues Trikot, es ist aber keins verfügbar. So wartet der Spieler oberkörperfrei an der Seitenlinie, während die Gastgeber in Unterzahl spielen müssen.

Die Kontrahenten schenken sich nichts, arbeiten wie erwähnt sehr gut gegen den Ball. Spielerische Highlights sind Mangelware, vielmehr prägen Fehlpässe die Partie.

Auch die Hamburger versuchen den Freiburgern früh das Leben schwer zu machen - klappt genauso gut wie auf der Gegenseite. Beide Teams schaffen es dadurch aktuell zu selten, Offensivakzente zu setzen.

Die Fans sind hier der 12. Mann und stehen wie eine Wand hinter ihrem Team. Das dürfte den HSV-Spielern Aufwind geben.

Der HSV sucht sein Glück über Ito: Der kleine Japaner dribbelt durchs Mittelfeld und will dann den am Strafraum lauernden Waldschmidt bedienen. Der Pass ist aber zu ungenau, so dass Kostic übernehmen muss. Dessen Flanke geht an Freund und Feind vorbei, Söyüncü klärt zur Ecke. Diese bleibt ungefährlich!

Beiden Teams ist die Bedeutung der Partie anzumerken, die Verunsicherung ist greifbar. Sowohl Hamburg als auch Freiburg scheuen das große Risiko, gerade im Mittelfeld kommt es so zu zahlreichen Zweikämpfen.

Bei einem langen Schlag der Freiburger verschätzt sich Sakai gewaltig, doch Pollersbeck eilt aus dem Tor und bringt den Ball aus der Gefahrenzone. Das hätte auch ins Auge gehen können, wenn der HSV-Schlussmann nicht so auf Zack gewesen wäre.

Die Freiburger gehen früh drauf, setzen den HSV im Spielaufbau bereits an dessen Strafraum unter Druck. Das hat Folgen, die Gäste kriegen den Ball quasi auf dem Silbertablett serviert. Im direkten Duell gegen Petersen bügelt Papadopoulos den Fauxpas allerdings direkt wieder aus.

Nach einem Ballverlust von Kleindienst geht es beim HSV wieder schnell nach vorne: Kostic bringt die Kugel ins Zentrum, wo Schuster genau in die Mitte klärt. Steinmann kommt heran und schließt direkt ab - der Ball geht jedoch links am Pfosten vorbei. Da war mehr drin!

Über Ito geht es schnell nach vorne, der auf links den gestarteten Waldschmidt bedient. Der HSV-Angreifer tankt sich in den Strafraum durch und legt quer. Dort ist Günter zuerst am Ball und kann die Situation in höchster Not gerade noch so bereinigen.

Der HSV-Mittelfeldmann langt ordentlich zu, wird von Cortus ermahnt. Beim nächsten Foul dürfte es wohl Gelb geben.

Einen langen Ball unterschätzt erst Kübler, der Ito flanken lässt. In der Mitte haut Söyüncü über den Ball, doch Günter kann Schlimmeres verhindern.

Der erste Abschluss des Spiels gehört den Gästen: Petersen kommt am Hamburger Strafraum an den Ball und zieht aus der Drehung ab. Der Abschluss aus 18 Metern verfehlt das HSV-Tor klar.

hat der Sportclub noch nie in Hamburg verloren! Seinen letzten Heimsieg gegen den vermeintlich kleinen SC Freiburg feierte der große HSV im Januar 2010 (2:0-Heimsieg unter Bruno Labbadia).

Jsha Vagnoman hat Probleme mit Flüssigkeit im Knie. "Ich würde ihn gerne in der Bundesliga spielen sehen, denn er hat die Qualität, aber wir müssen gucken, ob er morgen trainieren kann. Wir haben Alternativen für die Position", sagte HSV-Trainer Christian Titz.

"Freiburg steht genauso wie wir zu Recht auf dem Tabellenplatz. Ich glaube, dass wir realistische Chancen haben, am Sonnabend zu gewinnen. Wir werden alles geben, um den Punkterückstand zu verkürzen. Wir haben Qualitäten im Spiel nach vorne und wollen diese umsetzen."

Benjamin Cortus (SR) / Florian Badstübner (SR-A. 1) / Frederick Assmuth (SR-A. 2) / Jan Seidel (4. Offizieller) / Robert Hartmann (VA) / Alexander Sather (VA-A)

In der wichtigen Schlussphase der Saison, in der es für den Sport-Club um den Klassenerhalt geht, setzt der Trainer auf die erfahrenen Spieler. "Ich glaube, dass es das Beste ist, wenn wir die Spieler mit einer gewissen Bundesligaerfahrung versuchen zu stärken."

gegen den SC Freiburg klingt realistisch, ist es aber nicht. Bei den letzten drei Auftritten im Volksparkstadion nahmen die Gäste immer einen Punkt mit, davor gab es drei Freiburger Auswärtssiege an der Elbe in Serie.

Mit einem Auswärtssieg am 31. Spieltag in Hamburg können die Gäste aus dem Breisgau das sportliche Schicksal des HSV besiegeln. Sollten parallel Mainz in Augsburg und Wolfsburg in Mönchengladbach gewinnen, der HSV wäre endgültig abgestiegen.

Herzlich willkommen! Zum Duell um den Klassenerhalt empfängt der Hamburger SV am Samstagnachmittag den Sport-Club Freiburg. Während der HSV mit einem Sieg noch einmal bis auf fünf Punkte an den Relegationsplatz heran kommen würde, sind die Augen bei Freiburg auf die Konkurrenz aus Wolfsburg und Mainz gerichtet, mit denen man sich im Fernduell um Platz 15 misst. Alle Infos zur Partie gibt es hier im Liveticker.

"Wir fühlen uns vorbereitet. Die Mannschaft ist absolut lebendig. Es ist nicht so, dass alle mit gesenktem Kopf rumlaufen. Egal was passiert, wir müssen davon überzeugt sein, dass wir es gemeinsam hinkriegen. Wir wissen, dass wir in Hamburg meist gut ausgesehen haben. Dann gehst du natürlich mit einem positiveren Gefühl in das Stadion. Das wars dann aber auch."

Der SC Freiburg ist seit sieben Partien sieglos, so lange wie keine andere Mannschaft! Seit Montagabend liegt der SC auf dem Relegationsrang und belegt erstmals im Jahr 2018 einen der drei letzten Plätze.

Tim Kleindienst steht erstmals seit dem 26. Spieltag in der Startelf. Damals holte der SC seinen bis heute letzten Punkt (0:0 in Berlin). Julian Schuster steht derweil erstmals in der Rückrunde in Freiburgs Anfangsformation.

Der zwischenzeitlich schon ausgemusterte Dennis Diekmeier kommt zu seinem ersten Einsatz unter Christian Titz. Zuletzt spielte er am 26. Spieltag unter Bernd Hollerbach beim 0:6 in München. Kyriakos Papadopoulos kehrt nach abgesessener Gelb-Sperre anstelle von Rick van Drongelen zurück ins Team und bildet erstmals seit dem 8. Spieltag mit Gideon Jung die Innenverteidigung.

Schwolow - Söyüncü, Schuster, Gulde – Kübler, Höfler, Haberer, Günter - Kleindienst, Petersen, Höler

Pollersbeck - Sakai, Papadopoulos, Jung, Diekmeier - Holtby, Steinmann, Waldschmidt - Kostic, Hunt, Ito