Die Gastgeber spielen sich förmlich in einen Rausch: Gacinovic dribbelt sich in den Hamburger Strafraum, anstatt den mitgelaufenen Meier zu bedienen schließt der Serbe selbst ab. Pollersbeck wehrt den Ball zur Ecke ab.

Der HSV lädt Eintracht jetzt fast zu Toren ein: Im eigenen Strafraum verlieren die Gäste den Ball, Gacinovic zieht direkt ab. Pollersbeck packt im Nachfassen zu.

Nächster Abschluss der Hamburger: Holtby schließt aus 20 Metern ab, der Ball geht jedoch genau auf Hradecky. 

Dem HSV bleibt nicht mehr viel Zeit, um hier noch etwas Zählbares mitzunehmen. Aus der Distanz probiert es Waldschmidt, doch der Linksschuss aus 18 Metern geht klar über das Frankfurter Tor.

Das hätte die endgültige Entscheidung sein können: Nach cleverem Ballgewinn läuft die Eintracht einen Vier-auf-Drei-Konter, spielt das Ganze dann allerdings nicht so clever. Mascarell verstolpert die Kugel, so dass der HSV klären kann. Im Hintergrund freuen sich die Fans auf die Einwechslung von Alex Meier, der gleich ins Spiel kommen wird.

Die Frankfurter Anhänger besingen ihren "Fußballgott". Alex Meier sitzt auf der Bank - bekommt er noch seinen Einsatz am heutigen Nachmittag?

Die Eintracht fast mit dem 3:0: Wieder ist es der auffällige Willems, der am Sechzehner Gacinovic bedient. Der Serbe scheitert aus halblinker Position an HSV-Keeper Pollersbeck.

Frankfurt spielt sich in den HSV-Strafraum durch, doch Papadopoulos hat etwas dagegen. Mit einem perfekt getimeten Grätsche nimmt er Gacinovic die Kugel ab.

Im Mittelkreis gewinnt die Eintracht den Ball, Gacinovic hat viel Zeit und viel Platz. Der eingewechselte Serbe probiert es direkt aus der großen Distanz, sein Schuss ist aber kein Problem für den etwas weit vor dem Kasten stehenden Pollersbeck im HSV-Tor.

Beide Kontrahenten schenken sich nichts - in den Zweikämpfen geht es intensiv zur Sache. Das geht zumeist auf Kosten der fußballerischen Qualität.

Was für eine Szene: Douglas Santos fasst sich aus 30 Metern ein Herz, Hradecky kann den Ball so gerade noch an den Pfosten lenken. Im Nachsetzen drückt Holtby den Ball mit dem Kopf über die Linie, steht dabei aber im Abseits. Kein Tor, weiter 1:0 für die Eintracht!

Endlich hat der HSV ein wenig Platz und kann das auch nutzen: Hunt setzt Waldschmidt am Frankfurter Strafraum in Szene, der Wood in die Gasse schickt. Allein vor Hradecky scheitert der US-Amerikaner aus halbrechter Position am Eintracht-Torwart. Auch bei der folgenden Ecke ist der Finne zur Stelle.

Eine halbe Stunde vor dem Ende dürfen sich die Akteure nochmals für den Schlussspurt stärken.

Einen langen Einwurf von Willems am Hamburger Strafraum verlängert Boateng Richtung Elfmeterpunkt, wo Wolf hochsteigt. Allerdings bekommt der Torschütze zum 1:0 nicht mehr genug Druck auf seinen Kopfball, der Pollersbeck wenig Mühe bereitet.

Douglas Santos versucht es aus der Distanz: Aus 22 Metern zieht der Brasilianer mit links ab, der Ball geht jedoch genau auf Hradecky, der wenig Mühe hat.

Jetzt kombiniert sich die Eintracht wieder durch die Reihen: Da Costa kommt auf rechts zum Flanken, doch Jung hat aufgepasst und kann mit dem langen Bein vor Haller und Boateng klären.

Frankfurt steht tief, lässt den HSV kommen. Die Gäste suchen noch nach der Lösung für diese Aufgabe, reiben sich in den Zweikämpfen aus. Die Partie lebt derzeit eher von der Intensität, spielerisch kommt nicht viel.

Die Gäste haben mehr Ballbesitz im zweiten Durchgang, können daraus aber nicht allzu viel machen. Frankfurts Defensive steht hervorragend und fängt viel schon im Vorfeld ab.

Die erste Torchance für den HSV: Von links hebt Hunt einen Freistoß gefühlvoll in den Frankfurter Strafraum, wo am langen Pfosten Papadopoulos hochsteigt. Der Grieche köpft aus spitzem Winkel den Ball ans Außennetz.

Eintracht Frankfurt ist in dieser Saison die einzige Mannschaft, die nach einer Führung noch ungeschlagen ist (bisher 13 Siege, fünf Remis).

Auf rechts nimmt da Costa Tempo auf, geht am Hamburger Strafraum ins direkte Duell mit Douglas Santos. Die Folge: Ein Eckball für die Eintracht, den Russ am langen Pfosten vorbeiköpft.

Die Eintracht schenkt den Gästen leichtfertig einen Eckball, der prompt gefährlich wird. Frankfurt kann den Ball nicht richtig klären, Sakai versucht zum Abschluss zu kommen. Am Ende kann Frankfurt die Situation bereinigen.

Der HSV drängt nach vorne, die Frankfurter halten dagegen. Es sieht danach aus, als bliebe die Spielausrichtung dieselbe.

Kostic übernimmt die linke Außenbahn von Ito, Waldschmidt ist sein Pendant auf der rechten Seite. Das HSV-Zentrum besteht nun aus Aaron Hunt und Lewis Holtby.

Im Duell Europapokal-Aspirant gegen Abstiegskandidat liegt das besserplatzierte Team verdient vorne: Marius Wolf schießt die Eintracht nach toller Kombination in Führung. Die Frankfurter sind die bessere Mannschaft, verpassten allerdings das Ergebnis deutlich zu gestalten. Der HSV ist in der Offensive erschreckend harmlos - einzig bei Itos Abseitstreffer, dem nach Rücksprache mit dem Video-Assistenten die Anerkennung verweigert wurde, kamen die Gäste gefährlich vor das Tor der Hessen.

Eine Minute Nachspielzeit gibt es in der ersten Halbzeit.

Im Angriff sieht Bobby Wood wenig Land, der US-Amerikaner ist bei der Eintracht-Verteidigung hervorragend aufgehoben.

Das Frankfurter Abwehrbollwerk wirkt derzeit unüberwindlich für die Gäste. Es mangelt dem HSV derzeit an Präzision und Tempo, um die Eintracht-Defensive vor größere Probleme zu stellen.

Das frühe Frankfurter Pressing zeigt Wirkung: Gleich mehrfach haben die Gäste Probleme im Spielvortrag - am Ende hilft nur der lange Ball, den die Eintracht leicht verteidigen kann.

Den fälligen Freistoß bringt Aaron Hunt ins Zentrum - dort schraubt sich Willems hoch und bringt den Ball per Kopf aus der Gefahrenzone. Dem HSV geht derzeit die Durchschlagskraft ab!

Die nächste Großchance für die Frankfurter: Mascarell wird brillant freigespielt und taucht allein vor Pollersbeck auf. Der HSV-Keeper bleibt im direkten Duell diesmal der Sieger und verhindert das drohende 0:2 aus Hamburger Sicht.

Der Führungstreffer der Eintracht war ein Wirkungstreffer. Wieder über links setzen die Frankfurter nach - Wolf bekommt gleich doppelt die Chance zur Hereingabe. Im zweiten Versuch kommt seine flache Flanke gefährlich vors Tor, Papadopoulos fälscht den Ball nur knapp am Tor vorbei.

Das schien die Führung für die Gäste gewesen zu sein: Ito wird auf die Reise geschickt und bleibt vor Hradecky eiskalt. 1:0 Hamburg? Nein, der Video-Assistent meldet sich bei Schiedsrichter Aytekin. Abseits!

Aus dem linken Halbfeld bekommt der HSV eine gute Situation nahezu geschenkt: Den Standard tritt Douglas Santos, doch der Ball kommt bei keinem Mitspieler an.

Beide Teams versteifen sich darauf, defensiv keine Fehler zu machen. Das geht deutlich auf Kosten von möglichen Torgelegenheiten.

Am Hamburger Strafraum kommen sich Mascarell und Holtby ins Gehege, der Frankfurter muss nach dem Zusammenprall behandelt werden. Es scheint aber weiterzugehen!

Die erste richtig gelungene Kombination der Hamburger setzt Holtby in Szene. Doch Eintracht-Verteidiger Abraham geht zum Tackling herunter und schießt dabei den Gäste-Spieler an. Abstoß Frankfurt!

Viele Zweikämpfe prägen die Anfangsphase, doch insbesondere Frankfurt setzt hier schon den ein oder anderen spielerischen Akzent. Vom HSV ist dagegen offensiv noch nicht viel zu sehen gewesen.

Über Haller und Boateng kommt der Ball am Hamburger Strafraum zu Willems. Der Außenbahnspieler fackelt nicht lange und zieht ab - im ersten Versuch trifft er Papadopoulos, im zweiten zielt er deutlich zu hoch.

Erstmals kann der HSV den Ball über viele Stationen in den eigenen Reihen behaupten, die Frankfurter ziehen sich dementsprechend tief zurück. Am Ende kommt nichts dabei herum, weil Douglas Santos im Abseits steht.

Die Frankfurter sind zu Beginn der Partie das deutlich bessere Team: Erst probiert es Wolf über rechts, dann Willems über links - doch die Hamburger Innenverteidigung hat noch alles im Griff.

In den ersten Minuten tut sich Hamburg enorm schwer. Nun kombinieren sich auf der rechten Eintracht-Seite da Costa und Wolf durch, letzterer bringt den Ball ins Zentrum. Der HSV kriegt mit etwas Glück den Ball zu Pollersbeck.

Schon am gegnerischen Sechzehner laufen die Gastgeber an, auch Torhüter Pollersbeck wird im Spielaufbau unter Druck gesetzt. Das schmeckt dem HSV in der Anfangsphase sichtlich nicht.

Über links senden die Gastgeber das erste Lebenszeichen. Willems setzt sich geschickt auf der Außenbahn durch und sucht im Zentrum Mittelstürmer Haller. HSV-Verteidiger Jung hat aufgepasst und kann zur Ecke klären, die die Hanseaten mit etwas Mühe verteidigt bekommen.

Hradecky – Mascarell, Abraham, Willems, Salcedo – da Costa, Chandler – Wolf, K.-P. Boateng – Fernandes – Haller

Der HSV könnte an diesem Spieltag theoretisch schon absteigen, die Hamburger könnten sich das Heft des Handelns aber auch wieder zurückholen und hätten den Klassenerhalt mit einem Sieg womöglich wieder in der eigenen Hand, falls Wolfsburg parallel in Leipzig verliert.

Vor zwei Spieltagen hatte der HSV noch acht Punkte Rückstand – das wurde an den letzten vier Spieltagen noch nie aufgeholt (Frankfurt hält den Rekord mit sechs aufgeholten Punkten).

Dr. Robert Kampka (SR) / Benedikt Kempkes (SR-A.1) / Stefan Lupp (SR-A.2) / Arno Blos (4. Offizieller) / Dr. Jochen Drees (VA) / Patrick Alt (VA-A)

"Das Wichtigste ist, dass wir die Mentalität der letzten Wochen an den Tag bringen. Wir müssen den Gegner unter Druck setzen und dürfen ihn nicht ins Spiel kommen lassen. Es wäre für uns alle besonders, wenn wir auf den Relegationsplatz kommen können. Aber ich will mich noch nicht mit dem Was-Wäre-Wenn beschäftigen. Ich habe einen Glauben an meine Mannschaft, dass sie es schaffen kann."

Der HSV gewann drei der letzten vier Bundesliga-Spiele, darunter die letzten beiden – Frankfurt ist hingegen seit fünf Bundesliga-Spielen sieglos (schlechteste Bilanz aller Bundesliga-Klubs).

Pollersbeck – G. Sakai, Papadopoulos, Jung, Douglas Santos – Steinmann – Ekdal, Holtby, Hunt, Ito – Wood

"In der letzten Partie haben wir zu körperlos agiert. Wir müssen wieder die nötige Schärfe in unser Spiel bringen. Das haben wir in dieser Woche aufgearbeitet. Und dabei hat sich die Mannschaft gut präsentiert. Ich gehe positiv ins morgige Spiel. Es wird sicher sehr besonders. Wir wollen alles dafür tun, die letzten drei Partien der Saison so erfolgreich wie möglich zu gestalten. Und damit möchten wir morgen anfangen."

Eintracht Frankfurt empfängt am 33. Spieltag den Hamburger SV. Für die Eintracht geht es um den Einzug in die Europa League, für den HSV um den Klassenerhalt. Alle Infos zum Spiel gibt es hier im Liveticker.

Unter Christian Titz wurden in sechs Bundesliga-Spielen zehn Punkte geholt (Bilanz eines Europacup-Teilnehmers); der HSV hatte unter ihm viel mehr Spielanteile und lief viel mehr. 

Die jüngste Form spricht für den HSV, die jüngste Bilanz für die Eintracht: Frankfurt ist gegen den Hamburger SV seit elf Bundesliga-Spielen ohne Niederlage (sechs Siege, fünf Remis).

Albin Ekdal darf nach zuletzt vier Jokerauftritten erstmals seit seiner Verletzung wieder von Beginn auflaufen. Der letzte Startelfauftritt des Schweden liegt fast drei Monaten zurück (22. Spieltag in Dortmund). 259 Tage nach seinem am 1. Spieltag gegen Augsburg erlittenen Kreuzbandriss meldet sich derweil Nicolai Müller auf der Bundesliga-Bühne zurück, wenn auch erstmal nur als Bankdrücker. Vielleicht wird Hamburgs Topscorer der letzten beiden Spielzeiten im Saisonfinish ja noch zum wichtigen Faktor.

Die Mannschaften kommen aus der Kabine, die Partie wird in wenigen Augenblicken angepfiffen.

Nur rund fünf Wochen nach seinem bei der mexikanischen Nationalelf erlittenen Schlüsselbeinbruch feiert Carlos Salcedo überraschend sein Comeback (er spielte zuletzt am 26. Spieltag beim 2:3 in Dortmund). Nicht nur Salcedo kehrt bei den Hessen zurück, auch Kevin-Prince Boateng steht Niko Kovac nach zweiwöchiger Pause wieder zur Verfügung. Zudem hat auch Abwehrchef David Abraham seine muskulären Probleme aus dem Spiel in München (dort zur Pause ausgewechselt) auskuriert.

Niko Kovac erlebte als Eintracht-Trainer bisher 88 Pflichtspiele, davon 75 in der Bundesliga – nun steht er vor seinem letzten Heimspiel.

Lewis Holtby schoss in den letzten fünf Bundesliga-Spielen vier Tore und damit fast so viele wie in seinen ersten 94 Bundesliga-Spielen für den HSV zusammen (fünf Treffer). Er steht nun vor seinem 100. Bundesliga-Spiel für den HSV.

Frankfurt hatte zuletzt wichtige Ausfälle zu beklagen: Mit Boateng, Hasebe oder Rebic ist die Eintracht viel besser.

Lukas Hradecky steht vor seinem 100. Bundesliga-Spiel und seinem letzten Heimspiel.

Tatsuya Ito ist der kleinste Bundesliga-Spieler, zog aber zuletzt als Vorbereiter und Tempodribbler groß auf.