Einen Schipplock-Kopfball nach Walace-Flanke von links lenkt Tschauner zur Ecke. Die bleibt einmal mehr folgenlos.

Drei Minuten Nachschlag. 

Für die Heimfans ist die Sache klar: Lautstark feiern sie ihre Mannschaft, den Sieg und die Tabellenführung. Hamsburg kommt einfach nicht durch.

... tut dem HSV-Spiel gut, orientiert sich zunehmend in Richtung Spielmacher-Position. Allein: Ihm fehlen vielversprechende Anspielstationen.

Klaus führt den Freistoß selbst aus, zirkelt ihn mit rechts halbhoch an der Mauer vorbei und in die rechte Ecke – Mathenia hat den Ball, lässt ihn aber nach vorne abprallen. Bebou schaltet am schnellsten und kickt den Ball rein. Das fühlt sich an wie die Entscheidung!

Mit seiner ersten Aktion legt sich Klaus den Ball 30 Meter vor dem Tor an Papadopoulos vorbei. Der foult ihn und verursacht einen Freistoß aus vielversprechender Position.

30 Meter vor dem HSV-Kasten kommt Bakalorz an den Ball, nimmt ihn mit der Brust an, lässt ihn einmal tippen und zieht dann wuchtig per Vollspann ab – einen guten Meter drüber.

Eine Viertelstunde vor Schluss verlegt sich der Gastgeber aufs Kontern. Defensiv bildet Hannover de facto eine Sechserkette. Füllkrug und Harnik lauern auf den entscheidenden Gegenangriff.

Korb ergrätscht sich hinten rechts grenzwertig den Ball und leitet den Konter über Bebou ein. Der flankt von rechts flach, wo Diekmeier eine Kopie seine Rettungs-Rutsche von gerade eben zeigt. Diesmal wäre Harnik hinter ihm zur Stelle gewesen.

Im Rücken der Abwehr hat sich rechts Julian Korb weggeschlichen, der von Harnik geschickt wird und den Ball flach in den Fünfer bringt. Da kann Diekmeier gerade so vor dem einschussbereiten Füllkrug zur Ecke klären. Die bleibt wirkungslos.

Hannover hat einen Gang zurückgeschaltet und dennoch schafft Hamburg es nicht bis zum Abschluss. Diekmeier will Holtby rechts im Strafraum bedienen, der rutscht aber aus.

Hannover geht gleich auf das zwite Tor, schnürt die leicht geschockten Hamburger hinten ein. Eine Füllkrug-Flanke segelt ins Nichts, die Hausherren erobern sich den Ball aber schnell zurück.

In seiner Geburtsstadt setzt Hannovers Österreicher seine Tor-Wochen also fort, trifft im vierten Spiel zum dritten Mal. Damit hat er drei von vier Hannoveraner Saisontoren erzielt!

Bebou verstolpert den Ball auf der linken Seite gegen Diekmeier, durch Zufall landet der Ball bei Ostrzolek, der ihn in hohem Bogen auf den zweiten Pfosten schlägt. Da steigt Füllkrug hoch, köpft Jung an, von dem der Ball abprallt – zu Martin Harnik, der ihn aus zwei Metern über die Linie drückt. Ein Treffer der Marke Stochertor.

Beide Mannschaften sind unverändert aus der Kabine gekommen.

Auch an den ersten drei Spieltagen ging 96 jeweils mit 0:0 in die Pause – am Ende stand es jedoch nie torlos. Hoffen wir auf ein Fortlaufen der Serie.

Diesem Spiel fehlt der letzte Punch in den Abschlusssituationen. In die spielt sich Hannover bislang öfter, der HSV hat Mühe, sich durch die früh umgebaute Hannovarner Defensive zu spielen. Der Punkt reicht dem Aufsteiger, um mindestens bis morgen Tabellenführer zu sein! Mit einem Sieg reicht es sogar bis mindestens Sonntag. Gleich geht's weiter

Ein wenig zwingender 96-Angriff fällt 20 Metr vor dem Tor Schwegler vor die Füße, der es mit einem Halbvolley versucht – der Ball geht einige Meter über den Kasten.

Drei Minuten gibt es obendrauf. Natürlich wegen der längeren Felipe-Behandlung.

Walace hat das Bein im Kampf um den Ball mit Bakalorz viel zu weit oben, kriegt das Foul gegen sich gepfiffen, aber keine Gelbe Karte.

Mal eine feine Kombination der Gäste über rechts, die Holtby dynamisch mit einer Flanke von rechts abschließt. Der Ball wird zur Ecke abgewehrt, die aber folgenlos bleibt.

Der HSV kommt zumeist über links: Jatta rutscht eine Flanke mit links über den Spann, die so zum Torschuss wird. Den kann der aufmerksame Tschauner aber sicher runterpflücken.

Hannover präsentiert hier das bessere Gesamtkonzept. Die Gäste werden früh angelaufen und immer wieder bis in den Strafraum gedrückt. Ein ums andere Mal können Harnik und Co. im HSV-Sechzehner kombinieren, nur am Abschluss hapert es noch. Gerade verzieht der Österreicher aus spitzem Winkel von rechts.

Tschauner wird von seinen Vorderleuten ins Spiel eingebuden und sogleich von Jatta unter Druck gesetzt. Der 96-Keeper will den Angreifer lässig aussteigen lassen, verzettelt sich dabei aber und kann rechts neben dem Strafraum so gerade noch zu einem Mitspieler spitzeln.

Früh-Joker Bebou merkt man in seinem ersten Nordderby ein wenig die Nervosität an: Im Dribbling legt er sich den Ball zweimal unsauber vor, wird dann im Mittelfeld von Papdopoulos abgegrätscht.

Jatta stößt mal durch und kommt zum Flanken – die Hereingabe verunglückt aber und landet im Mittelfeld bei Rechtsverteidiger Diekmeier.

Hannovers Nummer 6 fällt der Ball 22 Meter zentral vor dem Tor vor die Füße – Bakalorz zieht mit rechts ab und setzt die Kugel knapp über den rechten Torwinkel.

Der Aufsteiger macht das Spiel, baut geduldig auf, versucht es über die Flügel. Hamburg steht bislang aber dieszipliniert und verschiebt gut.

Bebou geht auf die linke Außenbahn, Karaman macht den Zehner.

Von Anfang an ist hier Feuer drin: Schipplock ringt Felipe an der linken Hannoveraner Eckfahne nieder, der Brasilianer muss behandelt werden.

Mathenia - Douglas, Jung, Papadopoulos, Diekmeier - Walace, Ekdal, Jatta, Holtby, Hahn - Schipplock

Der Hamburger Spielmacher führt einen Freistoß aus halrechter Position 22 Meter vor dem Tor aus – Zentimeter vorbei am rechten Pfosten!

Nach dem Sieg in Köln könnten die Rothosen nachlegen. Seine ersten beiden Duelle in der Fremde hat der Dino letztmals 2005/06 gewonnen.

Der zuvor vereinslose Salihovic hatte am Mittwoch einen Vertrag beim HSV bis zum Saisonende unterschrieben. Der Klub reagierte damit auf die zunehmenden Personalprobleme. Nicolai Müller (Kreuzbandriss), Filip Kostic und Aaron Hunt (beide Muskelfaserriss) sind zurzeit außer Gefecht.

Im Vergleich zum 1:1 in Wolfsburg verändert Anre Breitenreiter seine Elf also auf drei Positionen: Schwegler kehrt nach überstandenen Knieproblemen zurück ins Mittelfeld, für ihn sitzt Schmiedebach draußen; Links startet Kenan Karaman für Felix Klaus und im Sturmzentrum spielt Niclas Füllkrug für den am Oberschenkel verletzten Jonathas.

Tschauner - Ostrzolek, Felipe, Sané, Korb - Anton, Bakalorz, Schwegler - Karaman, Füllkrug, Harnik

Gisdol freut sich auf das Spiel um die Tabellenführung. "Wenn uns einer gesagt hätte, da spielen zwei Teams mit sieben und sechs Punkten gegeneinander, hätten das sicher beide unterschrieben", sagte der HSV-Coach. Hannover sei "gut drauf, aber wir sind sicher in der Lage, eine Überraschung hinzubekommen". Hannover reicht ein Remis, um zumindest für eine Nacht an der Ligaspitze zu stehen. Der HSV wäre bei einem Sieg vorübergehend Erster.  

Hannover ist seit 15 Pflichtspielen ungeschlagen - länger als alle anderen Profiteams in Deutschland.

Hannover 96 empfängt zum Auftakt des 4. Spieltags den Hamburger SV. Beide sind gut in die neue Saison gestartet: 96 holte bislang sieben Punkte aus drei Spielen, der HSV sechs. Wer setzt den Trend fort? Hier gibt's ab jetzt Infos zu #H96HSV und ab Freitag um 20 Uhr den offiziellen Liveticker.  

Trainer Markus Gisdol vom Hamburger SV liebäugelt mit einem Einsatz des Neuzugangs Sejad Salihovic. "Er ist vielseitig einsetzbar, auf der Sechs, auf der Zehn, auch links hinten. Ob er schon spielen kann, auf der Bank ist oder auf der Tribüne, das wird sich zeigen", sagt Gisdol. Die Werte des bosnischen Offensivspielers seien "hervorragend, er wäre körperlich in der Lage, schon zu spielen".

Hannovers Mittelfeldspieler Pirmin Schwegler (30) kehrt in den Kader der Niedersachsen zurück. "Er hat beschwerdefrei trainiert, es sieht danach aus, dass er zur Verfügung steht", sagte 96-Trainer André Breitenreiter vor der Partie am Freitag. Neuzugang Schwegler hatte das Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg (1:1) wegen Knieproblemen verpasst.

Das Spiel wird geleitet von Robert Hartmann. Seine Assistenten sind Christian Leicher und Markus Schüller. Vierter Offizieller ist Dr. Martin Thomsen. Wolfgang Stark agiert als Video-Assistent.

Der HSV hat Sejad Salihovic verpflichtet. Der 32-jährige Bosnier erhält bei den Rothosen einen Einjahresvertrag bis zum Saisonende. Die Verpflichtung nach Ende des offiziellen Transferfensters ist möglich, da Salihovic bislang bei keinem anderen Verein unter Vertrag stand. "Sejad ist ein erfahrener Bundesliga-Spieler, der über Jahre hinweg seine Qualitäten unter Beweis gestellt hat und auf mehreren Positionen variabel einsetzbar ist. Er kann uns auch kurzfristig eine Hilfe sein", erklärt Sportchef Jens Todt die Maßnahme.

96-Trainer Andre Breitenreiter hat seine aktive Bundesliga-Karriere einst in Hamburg begonnen (zwölf Tore in 71 Partien). Abwehrspieler Matthias Ostrzolek wechselte im Sommer von den Rothosen nach Niedersachsen (ein Treffer in 81 Bundesliga-Duellen).

André Breitenreiter geht voller Vorfreude in das Spiel um die Tabellenführung gegen den Nordrivalen. "Mit dem Glauben an die eigene Stärke können wir erfolgreich sein", sagte der 43-Jährige. Dem mit sieben Punkten gestarteten Aufsteiger reicht ein Remis, um zumindest für eine Nacht an der Ligaspitze zu stehen. "Das ist kein Traum, weil wir hart dafür gearbeitet haben". Ziel bleibe jedoch der Klassenerhalt: "Je mehr Punkte wir jetzt machen, desto leichter wird es hinten raus."