Der FC Schalke 04 hat Hertha BSC mit 5:2 (1:1) geschlagen und springt dadurch zumindest über Nacht auf den Relegationsplatz 16. Für Königsblau erzielten Tim Skarke (3.), Doppelpacker Marius Bülter (14./78.), Simon Terodde (48.) und Marcin Kaminski (90.+2) die Treffer. Für die Hauptstädter trafen Stevan Jovetic (45.+3) und Marco Richter (84.) zum zwischenzeitlichen 1:2 und 2:4.

Zur Pause steht es 2:1 für Schalke. Die Führung geht in Ordnung, ist aber keineswegs in Stein gemeißelt, weil auch die Hertha ihre Nadelstiche setzt. Die Tore für Königsblau besorgen Skarke und Bülter, kurz vor der Pause erzielt Jovetic den Anschlusstreffer. Bitter für S04: Fährmann muss verletzt runter.

Bei den Berliner nimmt Sandro Schwarz im Vergleich zum 0:1 gegen Leipzig zwei Änderungen vor. Auf dem rechten Flügel darf Marco Richter anstelle von Jonjoe Kenny ran und im Sturm bekommt Stevan Jovetic den Vorzug vor Wilfried Kanga. Für den immer mal wieder angeschlagenen Montenegriner ist es sein erster Startelfauftritt seit dem 12. Spieltag.

Wie sonst nur Maya Yoshida war Tom Krauß bisher an allen 27 Spieltagen von Beginn an aufgelaufen und für Beide endet heute diese Dauerbrennerserie. Während der Japaner verletzt fehlt, sitzt Krauß erstmals im S04-Trikot nur auf der Bank.

Anstelle des fehlenden Yoshida darf heute Marcin Kaminski in der Abwehrzentrale ran. Seinen zuvor einzigen Startelfauftritt diese Saison hatte der zwischenzeitlich auch länger verletzte Pole gleich beim Saisonstart in Köln, also vor acht Monaten und wurde seitdem auch nur einmal in der Schlussphase eingewechselt.

Bei Schalke meldet sich zur Freude seines Trainer Moritz Jenz nach zwei verpassten Partien wieder einsatzbereit, mit dem 23-Jährigen hat S04 diese Saison noch keines von acht Bundesliga-Partien verloren und dabei nur vier Gegentore kassierte. In all diesen Spielen bildete er aber mit Maya Yoshida die starke Abwehrzentrale und der Japaner, der zuvor in allen Partien von Beginn an aufgelaufen war, fehlt heute erstmals im Kader.

Thomas Reis ändert sein Team nach dem 0:2 im Kraichgau gleich auf fünf Positionen und nimmt damit so viele Wechsel zwischen zwei Partien vor wie noch nie seit seiner Amtsübernahme. Anstelle von Ouwejan, Yoshida, Krauß, Zalazar und Frey beginnen heute Jenz, Kaminski, Latza, Drexler und Terodde.

Christensen - Uremovic, Kempf, Dardai - Richter, Tousart, Cigerci, Boateng, Plattenhardt - Lukebakio, Jovetic

Fährmann - Brunner, Kaminski, Jenz, Matriciani - Kral, Latza - Skarke, Drexler, Bülter - Terodde

Jean-Paul Boetius (Schulterverletzung), Chidera Ejuke (Aufbautraining nach Knieverletzung), Kelian Nsona (Aufbautraining)

Justin Heekeren (Kreuzband- und Außenmeniskusverletzung), Soichiro Kozuki (Sprunggelenk-OP), Sebastian Polter (Kreuzbandverletzung)

Dr. Felix Brych (SR), Mark Borsch (SR-A. 1), Philipp Hüwe (SR-A. 2), Wolfgang Haslberger (4. Offizieller), Günter Perl (VA), Jan Seidel (VA-A)

"Wir wissen, dass es ein sehr wichtiges Spiel ist und wir über Nacht zumindest auf den Relegationsplatz klettern können. Wir wollen aktiv Fußball spielen, mutig sein und die drei Punkte mit Hilfe unserer Fans hier behalten."

"In dem Spiel liegt eine riesige Chance. Wir brauchen die Stabilität und Geradlinigkeit auf dem Platz, um gegen die Mannorientierung des Gegners Räume zu finden. Wir müssen körperlich dagegenhalten und die fußballerische Qualität einbringen!"

Schalke hat im Bundesliga-Duell mit Hertha insgesamt die Nase vorne (35 Siege, 13 Remis, 27 Niederlagen), in diesem Jahrtausend gewannen die Königsblauen in der Bundesliga sogar gegen keinen anderen Verein so oft (21 Mal) wie gegen den Hauptstadt-Klub. Die vergangenen drei Begegnungen gingen aber an die Hertha, so viele Berliner Siege in Folge gegen S04 gab es bislang nur von 1969 bis 1971 (da waren es sogar vier).

Moritz Jenz stand in den ersten acht Rückrunden-Spielen jeweils 90 Minuten in der Innenverteidigung auf dem Platz und mit ihm gab es zwei Siege und sechs Unentschieden bei nur vier Gegentoren - zuletzt fehlte er zwei Mal angeschlagen, da gab es zwei Schalker Niederlagen.

Hertha kassierte in den vergangenen drei Bundesliga-Spielen vier der fünf Gegentore nach ruhenden Bällen, insgesamt sind es in dieser Saison nun 18 Gegentreffer nach Standards (Bundesliga-Höchstwert gleichauf mit Bochum).

Der Letzte in der Heimtabelle empfängt den Letzten im Auswärtsranking - Hertha BSC ist derzeit sogar seit zehn Gastspielen sieglos.

Durch die in der Regel recht geringen Ballbesitzphasen ist das Spiel beider Vereine auf Konter ausgelegt, und das durchaus mit Erfolg: Beide Teams gehören mit jeweils fünf Kontertoren zu den besseren Bundesliga-Mannschaften in dieser Rubrik.

Schalke feierte immerhin drei seiner nur vier Siege gegen die direkte Konkurrenz aus dem Abstiegskampf, die Hertha hat aus den direkten Duellen der letzten fünf Teams der Tabelle die schwächste Bilanz.

Als Tabellenletzter hat Schalke keins seiner letzten sechs Bundesliga-Spiele verloren (18. bis 23. Spieltag). Generell haben die Schlusslichter in der Rückrunde nur eins der zehn Bundesliga-Spiele verloren.

Der Sieger springt mindestens für eine Nacht auf den Relegationsrang, dort stand zumindest Schalke schon lange nicht mehr - zuletzt war das nach dem 9. Spieltag der Fall.

Zum dritten Mal in dieser Bundesliga-Saison kommt es zum ultimativen Tabellenkeller-Duell. Zuvor war das am 10. Spieltag bei Stuttgart gegen Bochum (4:1) und am 23. Spieltag bei Bochum gegen Schalke (0:2) der Fall.

Den Auftakt an diesem Bundesliga-Wochenende macht das Duell Schalke-Hertha BSC. Die Samstagskonferenz besteht aus FC Bayern-Hoffenheim, Leipzig-Augsburg, Stuttgart-Dortmund und Köln-Mainz. Das Topspiel am Samstagabend bestreiten Frankfurt und Mönchengladbach. Am Sonntag duellieren sich Bremen-Freiburg, Union-Bochum und Wolfsburg-Leverkusen.