Deutschland löst als erstes Team der Europameisterschaft das Achtelfinal-Ticket. Die DFB-Auswahl setzt sich gegen Ungarn 2:0 durch. Allerdings war das ein Stück harte Arbeit. Der Gastgeber war von Beginn an die bessere Mannschaft und hatte mehr Ballbesitz. Allerdings erspielte sich das Team von Julian Nagelsmann nicht die Anzahl an Möglichkeiten wie gegen die Schotten. Die Ungarn waren ebenfalls gefährlich, kamen im ersten Abschnitt auch zu Chancen. Es ging aber mit einer verdienten Führung in die Kabine. Das Bild änderte sich auch nach dem Wechsel nicht. Erst mit dem zweiten Treffer der DFB-Elf war das Spiel im Grunde entschieden.

Es gibt noch einmal drei Minuten extra.

Can treibt den Ball durch das Zentrum und spielt Führich auf der linken Seite frei. Der zieht Richtung Zentrum und zirkelt die Kugel deutlich neben das Tor.

Sobald die DFB-Elf die Kugel in den eigenen Reihen hält, steht Ungarn sehr tief und lauert auf Konter.

Weiter geht's in Stuttgart. Und das ohne personelle Veränderungen.

Deutschland befindet sich zur Pause auf Achtelfinal-Kurs. Die DFB-Auswahl geht mit einer knappen Führung in die Kabine. Nach einem frühen Schockmoment übernimmt die Mannschaft von Julian Nagelsmann zunehmend das Spiel, ist dominant und hat auch gute Möglichkeiten. Musiala bringt den Gastgeber verdient in Führung. Doch Ungarn spielt gut mit, hat ebenfalls gute Momente. Unter anderem rettet Neuer in höchster Not gegen Szoboszlai. Mit dem Halbzeitpfiff zappelt der Ball auch im Netz, doch Orbán stand bei seinem Kopfball im Abseits.

Es werden noch zwei Minuten nachgespielt.

Mittlerweile hat die deutsche Mannschaft das Spiel viel besser im Griff. 70 Prozent Ballbesitz sprechen eine deutliche Sprache. Ungarn hatte längere Zeit keine gute Offensivaktion mehr.

Stand jetzt stünde Deutschland im Achtelfinale. Da es in den anderen Gruppen bereits zwei Remis gab, können dort die Gruppendritten keine sechs Zählern mehr einstreichen. Die DFB-Auswahl wäre mit sechs Punkten sicher durch. Aber es ist noch ein wenig Strecke zu machen.

Es zeichnet sich früh ab, dass es ein anderes Spiel als am Freitag werden wird. Deutschland ist um Ballbesitz bemüht. Aber Ungarn spielt sehr körperlich und lauert auf Umschaltmomente.

Deutschland mit dem Anstoß, spielt in den Auswärtstrikots. Ungarn spielt in Weiß.

Gewinnt Deutschland, ist das Achtelfinale sicher. Durch das 2:2 zwischen Kroatien und Albanien steht fest, dass sechs Punkte definitiv reichen werden, um als einer der besten vier Gruppendritten die nächste Runde zu erreichen.

"Ich glaube, der Gegner wird uns körperlich ein wenig mehr fordern als die Schotten. Ich habe auch gegen die Schotten mit mehr gerechnet", sagt Julian Nagelsmann. "Es geht darum, dass es ähnlich gut losgeht wie am Freitag."

Ungarns Coach Marco Rossi wechselt zwei Mal in der Defensive. Für Lang und Szalai starten Bolla und Dárdai. Fiola rückt offenbar eine Reihe tiefer.

Bundestrainer Julian Nagelsmann setzt, wie angekündigt, auf die gleiche Elf, die am Freitag das Auftaktmatch gegen Schottland gewonnen hat. Es gibt keine Überraschungen.

Gulacsi - Fiola, Orbán, Dárdai - Bolla, Nagy, Schäfer, Kerkez - Sallai, Szoboszlai - Varga

Neuer - Kimmich, Rüdiger, Tah, Mittelstädt - Andrich, Kroos - Musiala, Gündoğan, Wirtz - Havertz

Gut anderthalb Stunden vor dem Spiel ziehen die deutschen Fans durch die Stuttgarter Innenstadt. Die Stimmung ist ausgelassen.

"Ungarn hat ein gutes Kollektiv, das schon mehrere Jahre so zusammenspielt. Sie haben eine hohe Körperlichkeit, auch wenn sie die gegen die Schweiz so nicht gezeigt haben. Sie sind eine sehr gute Umschalt-Mannschaft, sie haben sehr kopfballstarke Stürmer. Szoboszlai ist außergewöhnlich gut bei Standards, Orbán kann diese zudem extrem gut verwerten. Ungarn wird offensiver spielen müssen, sie sind mehr unter Druck als wir."

"Es wird ein ganz anderes Spiel gegen Ungarn. Wenn wir es den Ungarn genau so schwer machen wie den Schotten, dann wird es ein gutes Spiel werden. Wir dürfen kein Prozent nachlassen und müssen effizient sein. Es ist ein bisschen surreal, innerhalb eines Jahres so einen persönlichen Aufschwung zu erleben. Ich habe aber immer an mich geglaubt und konnte mich in Stuttgart sehr gut weiterentwickeln. Meine ganze Familie wird morgen im Stadion sein. Ich freue mich sehr."

"Sie sind eine unangenehme Mannschaft. Sie versuchen in den Zweikämpfen da zu sein. Das heißt, wir dürfen sie nicht unterschätzen und müssen im Flow bleiben. Durch den Auftakt haben wir uns Selbstbewusstsein erarbeitet, aber Ungarn wird eine andere Nummer."

Deutschland und Ungarn trafen bisher dreimal bei Welt- und Eurpameisterschaften aufeinander. Noch heute erinnern sich alle an das "Wunder von Bern" von 1954, als die Deutschen im Finale durch einen 3:2-Sieg den WM-Titel holten. In der Gruppenphase jenes Turniers hatte Ungarn zuvor mit 8:3 gewonnen. Das letzte Aufeinandertreffen gab es bei der EM 2020, da ging es in der Gruppe 2:2 aus.

Nur eines der letzten sechs Spiele gegen Ungarn auf deutschem Boden konnte die DFB-Elf für sich entscheiden (2:0 in einem Testspiel 2016). Zudem gab es zwei Remis und drei Niederlagen.

Deutschland könnte zum fünften Mal in der EM-Geschichte zwei Siege an den ersten beiden Gruppenspieltagen feiern. In drei der vier Fälle, in denen das bisher gelang, holte die DFB-Elf am Ende auch den Titel!

Beim 5:1 gegen Schottland trafen fünf verschiedene Spieler für Deutschland. Damit hat die deutsche Elf schon jetzt mehr unterschiedliche Torschützen als bei der letzten EM (drei).

In seinen letzten 18 Einsätzen für das DFB-Team war Kai Havertz wettbewerbsübergreifend an 13 Toren direkt beteiligt (neun Tore, vier Vorlagen). In jedem seiner letzten drei EM-Gruppenspiele erzielte er ein Tor.

Nach dem 5:1 zum Auftakt gegen die Schotten ist die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann Erster in der Gruppe A. Ungarn verlor mit 1:3 gegen die Schweiz und steht daher vor dem Duell mit Deutschland unter Druck.

Hier findest du alle Infos zum zweiten Gruppenspiel von Deutschland bei der EURO 24: Es geht gegen Ungarn!