6. Spieltag im Fokus: Darüber spricht die Bundesliga
Thomas Müller knackt einen Vereinsrekord, Mats Hummels trifft doppelt für den BVB und Hannes Wolf schießt Gladbach ausgerechnet gegen RB Leipzig zum Sieg - diese Themen stehen am 6. Bundesliga-Spieltag im Fokus.
1) 2:1-Sieg in Köln: Müller mit neuem FCB-Rekord
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Der Plan von Hansi Flick ging auf. Während Top-Torjäger Robert Lewandowski beim Auswärtsspiel in Köln eine Pause bekam, sollte die zweite Offensiv-Säule des FC Bayern die Kohlen aus dem Feuer holen. Und das tat Thomas Müller in gewohnt lautstarker Anführer-Manier. In Abwesenheit seines kongenialen Sturmpartners brachte er sein Team per Elfmeter zum 1:0 auf die Siegerstraße. Der am Ende knappe, aber souveräne 2:1-Arbeitsieg gegen die "Geißböcke" war Müllers 260. Dreier im 357. Bundesligaspiel, damit stellte er den historischen Vereinsrekord von Oliver Kahn ein.
"Es war ein Arbeitssieg, es war keine Gala oder Glanzvorstellung. Wir nehmen das so mit. Die Leidenschaft war da, den Sieg mitzunehmen. Kein Vorwurf an uns, aber spielerisch war es sicherlich schon mal besser von uns", erklärte die FCB-Ikone im Anschluss an den Erfolg, der in der Schlussphase noch einmal zu wackeln begann. Sein Trainer Hansi Flick sah die Partie ähnlich: "Am Ende ist das Ergebnis entscheidend. Ich bin mit der Einstellung, mit der Mentalität und dem Siegeswillen sehr zufrieden. Nach dem 2:0 haben wir es versäumt, das 3:0 zu machen. Der Sieg ist verdient. Allerdings haben wir uns zum Schluss selbst das Leben schwer gemacht, da haben wir zu viel Kraft gebraucht. Köln hat es dann gut gemacht, wir weniger. Mit drei Punkten bin ich zufrieden, mit dem Spiel weniger."
Müllers verwandelter Strafstoß - sein erster in der Bundesliga seit fast fünf Jahren - war außerdem sein 122. Bundesliga-Tor und ließ ihn in der ewigen Torschützenliste unter anderem an Miroslav Klose und Lothar Matthäus (jeweils 121 Tore) vorbeiziehen. Und: Mit jetzt vier Treffern und vier Torvorlagen hat der 31-Jährige gehörigen Anteil an einem weiteren, mannschaftlichen Rekord: Durch Serge Gnabrys Tor zum 2:0 in Köln haben die Münchner nach sechs Spieltagen nun 24 Saisontore erzielt und übertreffen damit die bisherige Bestmarke von Borussia Mönchengladbach. Die "Fohlen" kamen nach sechs Spielen in der Saison 1973/74 auf einen Treffer weniger.
2) Unberechenbarer BVB bleibt an der Spitze
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Wer Julian Brandt nach dem 2:0-Sieg von Borussia Dortmund bei Aufsteiger Arminia Bielefeld zuhörte, der dürfte inständig gehofft haben, dass der Offensivspieler genau wusste, was er da sagt. Mats Hummels, so der Nationalspieler, werde sich sicher schnell von der Verletzung erholen. Schließlich habe er gutes Heilfleisch, erklärte Brandt. Hummels hatte gerade den zweiten Doppelpack (53. und 71.) seiner Karriere erzielt und den BVB so zum vierten Bundesliga-Sieg in Folge geschossen, musste dann aber mit einer Blessur ausgewechselt werden. Der Innenverteidiger hatte damit einmal mehr bewiesen, was sein Team so stark und zu einer Spitzenmannschaft macht: Die Mannschaft von Trainer Lucien Favre ist geduldig, lässt sich von einem tief stehenden Gegner nicht beirren und kann jederzeit einen neuen Torjäger aus dem Hut zaubern.
Die Rekord-Teenager von Borussia Dortmund
Gut - dass Hummels Tore schießen kann, ist indes keine große Neuigkeit. Aber weil es spielerisch nicht gelungen war, mussten die Dortmunder auf der Alm eben zu einem anderen Mittel greifen: Beide Tore fielen nach Eckbällen, auch wenn das zweite nach der Hereingabe von Jadon Sancho noch über weitere Stationen eingeleitet wurde.
Aus dem Spiel heraus war dem BVB nicht viel gelungen, hatte Uwe Neuhaus seiner Arminia doch eine äußerst defensive Taktik verordnet, von der die Ostwestfalen nicht abließen. Und wenn es dann doch einmal gelang, die dicht gestaffelte Abwehrreihe zu durchbrechen, war Keeper Stefan Ortega da. Der Schlussmann vereitelte unter anderem eine hochkarätige Brandt-Chance. Der verhinderte Torschütze aber gab sich betont locker. Schließlich wusste er, dass der BVB noch weitere unberechenbare Kandidaten in der Hinterhand hat. Gleichgültig gab er im Sky-Interview auf den Hinweis, dass er das Tor hätte erzielen müssen, mit Verweis auf seinen torgefährlichen Mannschaftskollegen zurück: "Ich bin halt kein Erling Haaland."
3) Gladbach schlägt Leipzig im neunten Anlauf
Ganze acht Spiele wollte es für Borussia Mönchengladbach einfach nicht klappen, doch nun ist es gelungen: Die Elf vom Niederrhein setzte sich am Samstagabend mit 1:0 gegen RB Leipzig durch und feierte damit im neunten Anlauf den ersten Sieg gegen die Sachsen. Zuvor standen noch drei Remis und fünf Niederlagen für die Borussia zu Buche – nun gab es zum ersten Mal auch drei Punkte. Die Mannschaft von Trainer Marco Rose präsentiere sich gegen die Gäste hochkonzentriert und sicher in der Defensive. Erstmals in dieser Saison kassierte die „Fohlen-Elf“ keinen Gegentreffer – und RB Leipzig blieb zudem erstmals ohne eigenen Torerfolg.
"Es war eine sehr intensive Begegnung. Der Unterschied in einem engen Spiel war heute das eine Tor", fasste Borussia-Keeper Yann Sommer nach der Partie trefflich zusammen. Und dieses Tor des Tages erzielte ausgerechnet Hannes Wolf. Der Österreicher wechselte vor der Saison auf Leihbasis von Leipzig nach Mönchengladbach und dürfte mit seinem Auftritt am Samstag so gesehen bei beiden Clubs Eindruck hinterlassen haben. "Hannes hat heute von Anfang an die Chance bekommen gegen den Verein, von dem er gekommen ist", erklärte Trainer Rose nach der Partie. "Ich weiß, dass er mit solchen Situationen sehr gut umgehen kann und es ihn eher motiviert. Er hat dann auf dem Platz die richtige Antwort gegeben." Da kann man nicht widersprechen, Wolfs Treffer in der 60. Spielminute brachte die Fohlen auf die Siegerstraße.
Doch nicht nur für den Torschützen war es ein erfolgreicher Abend: Mit dem dritten Sieg in dieser Saison schließt Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga-Tabelle zur Spitzengruppe auf und rangiert nun mit elf Punkten auf dem fünften Rang - zusätzlich sorgten die Gladbacher mit dem Sieg gegen Leipzig nebenbei dafür, dass die Sachsen die Tabellenführung vorerst an den FC Bayern abgeben mussten.
4) Überraschungsteam Augsburg weiter in Form
Lange schienen die ungewohnten Vorzeichen den FC Augsburg im Duell gegen den 1. FSV Mainz 05 zu hemmen. "Mainz war der erwartet schwere Gegner. Wir waren heute das erste Mal in dieser Saison in der Favoritenrolle", schilderte FCA-Coach Heiko Herrlich die Probleme, die sein Team über weite Strecken gegen die rheinhessischen Gäste hatte. Die verdiente Pausenführung durch Ruben Vargas (40.) glich Karim Onisiwo (64.) nach dem Seitenwechsel aus, erst ein später Doppelpack von Andre Hahn sicherte den Fuggerstädtern den hart erkämpften 3:1-Heimsieg gegen die "Nullfünfer".
"Wir haben eine gute Reaktion gezeigt und den Druck nochmal erhöht. So waren dann auch die weiteren Tore am Ende leistungsgerecht", befand Herrlich nach Abpfiff. Es war auch eine gute Reaktion seiner Mannschaft auf das 1:3 am Montagabend in Leverkusen. Durch den Erfolg gegen den Tabellenletzten aus Mainz ist der FCA zurück in der Spur und setzt sich mit zehn Punkten im oberen Tabellendrittel fest. Der überraschend starke Saisonstart der Augsburger lässt den Chefcoach allerdings nicht abheben: "Wir dürfen uns jetzt aber nicht ausruhen, sondern müssen dranbleiben und weiter konzentriert arbeiten", betont Herrlich.
Auch andere Teams machen es sich in höheren Gefilden gemütlich, die dort eigentlich nicht erwartet worden waren: Der VfB Stuttgart holte beim 1:1 auf Schalke einen weiteren wichtigen Zähler und grämte sich danach, bei den "Königsblauen" nicht sogar den dritten Auswärtssieg im dritten Auswärtsspiel eingefahren zu haben. Punktgleich rangiert der SV Werder Bremen, der durch ein 1:1 einen Zähler aus Frankfurt entführte. Fünf Partien in Folge sind die Hanseaten nun ungeschlagen, nach der schwierigen Vorsaison scheint sich die Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt wieder stabilisiert zu haben.
5) Max Kruse führt Union zum Sieg
Der 1. FC Union Berlin reiht sich nahtlos ein in die Riege der Überraschungsteams und ist mittlerweile seit dem 1. Spieltag ungeschlagen. Überragender Mann auf dem Platz beim 3:1-Erfolg bei der TSG Hoffenheim war Max Kruse, der zunächst auch seinen 15. Elfmeter in der Bundesliga souverän verwandelte - so viele Strafstöße ohne Fehlschuss schafften in der Bundesliga ansonsten nur Hans-Joachim Abel (16) und Ludwig Nolden (ebenfalls 15). Der 32-Jährige war aber auch ansonsten immer anspielbar, riss mit klugen Laufwegen immer wieder Lücken in die TSG-Abwehr und bewies bei der Vorlage zum 2:1 überragende Übersicht.
In der Nachspielzeit stellte der Linksfuß dann auch unter Beweis, dass er auch gönnen kann: Bei einem Konter war Kruse völlig frei durch, schloss aber nicht selbst ab, sondern legte quer auf Cedric Teuchert, der den Ball nur noch ins leere Tor schieben musste. "Wenn ich ihn selber mache, ist er zu 99 Prozent drin, wenn ich quer lege zu 100", erklärte Kruse nach der Partie und verwies auf Fußball als Mannschaftssport. Und dieser Teamgedanke gepaart mit neuer spielerischer Klasse durch einen Neuzugang wie Kruse macht die Truppe von Urs Fischer auch in diesem Jahr stark. Durch den Erfolg kletterten die Eisernen auf Rang 7 der Tabelle.
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