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Auf dem Betzenberg feiern die Kölner den Gewinn der Hinrunden-Meisterschaft
Auf dem Betzenberg feiern die Kölner den Gewinn der Hinrunden-Meisterschaft - © IMAGO/wolfstone-photo
Auf dem Betzenberg feiern die Kölner den Gewinn der Hinrunden-Meisterschaft - © IMAGO/wolfstone-photo
2. Bundesliga

1. FC Köln: Der überraschende "Winterkönig" der 2. Bundesliga

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Innerhalb weniger Wochen hat sich der 1. FC Köln zu einer Spitzenmannschaft gemausert und ist aus der unteren Tabellenhälfte bis an die Spitze gestürmt. Nun herrscht gutes Wetter über der Domstadt, für die eine Personalentscheidung die Wende einleitete.

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Rückblick in den Oktober: Trotz zwischenzeitlicher Führung unterliegt der 1. FC Köln dem SC Paderborn 07 durch zwei späte Gegentreffer mit 1:2 und findet sich nach nur einem Sieg aus sechs Spielen auf Rang zwölf wieder. Zu wenig für einen eigentlichen Aufstiegsaspiranten. Die Stimmung in der Domstadt ist am Boden.

Selbst Kölns Sportchef Christian Keller kann der Mannschaft zu diesem Zeitpunkt nicht mehr viel abgewinnen, vergleicht sie eine Woche zuvor - nach einer bitteren 1:5-Pleite beim SV Darmstadt 98 - sogar mit einer "Schülermannschaft". "Das war desolat, bodenlos, fürchterlich, enttäuschend", so die Worte des 46-Jährigen damals. 

Keine drei Monate später scheinen diese Aussagen Relikte einer längst vergessenen Saison zu sein. Nach einem 1:0-Erfolg beim 1. FC Kaiserslautern feiert der "Effzeh" auf dem Betzenberg die Herbstmeisterschaft und macht sich selbst zum "Winterkönig". So der Wortlaut von Struber, der sich nach zuvor viel Kritik nun aber eher positiven Einschätzungen gegenübersieht und irgendwie den Aufschwung erklären soll.

Dejan Ljubicic (Mitte) wird für seinen entscheidenden Treffer geherzt - IMAGO/Steven Mohr

Köln schafft als Kollektiv die Wende

"In Krisenmomenten kann man jammern und ins Tal der Tränen verfallen - oder man sieht es als Chance", so der 47-jährige Österreicher. "Wir haben es geschafft, in einem Moment, in dem gefühlt ein mittleres Erdbeben auf uns zugekommen ist, im inneren Kreis stabil zu bleiben und keinen Aktionismus zu betreiben, sondern es mit einem unglaublichen Schulterschluss als Mannschaft und mit dem Management hinzubekommen."

Mit einer Serie von sieben Spielen ist sein Team mittlerweile so lange ungeschlagen wie kein anderes in der Liga, gewonnen wurden davon ganze sechs. Hinzu kommt der Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals, wo die Kölner Anfang Februar bei Titelverteidiger und Rivale Bayer 04 Leverkusen antreten werden.

Die Zweitliga-Tabelle nach der Hinrunde

Eine schier unglaubliche Entwicklung, die auch Kapitän Timo Hübers staunen lässt. "Wenn wir zwei Monate zurückblicken, war das nicht zu erwarten. Damals herrschte Sturm, jetzt scheint die Sonne über Köln!", so der Innenverteidiger, der aber anmahnt, sich jetzt nicht ausruhen zu dürfen. "Im neuen Jahr müssen wir genau da weitermachen, wo wir aufgehört haben. Nur dann werden wir weiter erfolgreich sein."

Gerhard Struber hat die Trendwende geschafft und sitzt wieder fest im Sattel - IMAGO/Steven Mohr

Torwartwechsel erweist sich als Volltreffer

Um die Trendwende zu schaffen, wurden an der Mannschaft und den Abläufen aber auch explizite Veränderungen vorgenommen. "Wir hatten zum Beispiel mehr Erfahrung in der Startelf. Es waren viele Puzzleteile, die ineinandergegriffen haben. Es gab keinen "Magic Moment", sondern zur richtigen Zeit richtige Entscheidungen und Klarheit", so Struber, der die "Energie" lobt, mit der seine "Burschen" fortan an die Sache herangegangen seien. 

Für das benannte "Mehr an Erfahrung" sorgte dabei unter anderem Marvin Schwäbe. Der 29-jährige Keeper rotierte nach der Niederlage gegen die Paderborner zwischen die Pfosten und verdrängte seinen acht Jahre jüngeren Kollegen Jonas Urbig auf die Bank. Der doch etwas überraschende Torwartwechsel stellte sich als Volltreffer heraus. In sieben Partien blieb der Routinier fünfmal ohne Gegentreffer, gehörte auch beim FCK wieder zu den besten Kölner Akteuren auf dem Feld und reiht sich im Ligavergleich im oberen Drittel unter den Keepern ein.

Mit Marvin Schwäbe kam der Erfolg zurück in die Domstadt - IMAGO/Frey-Pressebild/Deines

Ein Spitzenspiel im neuen Jahr

So darf es in der Domstadt weitergehen, wo nun natürlich auch erst einmal das Weihnachtsfest im Vordergrund steht, aber bereits an die Zeit danach gedacht wird. "Wir genießen die nächsten Tage und gehen es dann wieder an. Auch im Frühjahr werden keine Geschenke verteilt, wir müssen weiter hart arbeiten und den Glauben hochhalten", so Struber. Weiter geht es für den "Winterkönig" dann am 18. Januar mit dem Topspiel beim Hamburger SV

Der Blick der Kölner Akteure richtet sich bereits auf das neue Jahr - IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Wunderl