Das Aufstiegsrennen der 2. Bundesliga: erste Tendenzen
Sieben Teams nehmen nach dem Saisonstart Kurs auf die Bundesliga: Düsseldorf steht an der Spitze, dicht gefolgt von Karlsruhe und Hamburg. Dahinter befinden sich Magdeburg, Paderborn, Hannover und Hertha in Lauerstellung.
Der HSV hat es schon wieder getan! Nachdem die Hanseaten am 8. Spieltag Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf die erste Saisonniederlage beifügten, war diesmal der 1. FC Magdeburg an der Reihe, der sich am 9. Spieltag im Volkspark eine 1:3-Niederlage abholte.
Es verbleibt also nur noch ein ungeschlagenes Team im Unterhaus: der Karlsruher SC. Die Badener setzten sich in Ulm mit 1:0 durch und blieben damit dem Spitzenreiter aus Düsseldorf weiter auf den Fersen. Die Fortuna meldete sich derweil mit einem 3:0-Erfolg bei Schlusslicht Regensburg zurück. Hertha (3:1 gegen Braunschweig) und Hannover (1:0 gegen Schalke) waren ebenfalls erfolgreich, einzig Paderborn (0:3 in Kaiserslautern) verlor neben dem FCM aus der Spitzengruppe.
Fortuna Düsseldorf (20 Punkte)
Nach der verlorenen Relegation meldet sich die Fortuna eindrucksvoll zurück. Düsseldorf führt die Tabelle der 2. Bundesliga nach dem 8. Spieltag an. Die Mannschaft von Daniel Thioune holte aus den ersten acht Spielen schon fünf Punkte mehr als noch in der Vorsaison. Für die Düsseldorfer ist es nach acht Spieltagen die beste Zwischenbilanz seit 2017/18. Damals hatten die Rheinländer zum selben Saisonzeitpunkt 22 Punkte auf dem Konto und wurden am Saisonende souverän Zweitliga-Meister.
Dabei funktioniert bei der Fortuna die Defensive besonders gut. Die bisherigen sieben Gegentore werden nur von Hannover 96 unterboten. Diese Bilanz verdankt die Fortuna vor allem auch dem in dieser Saison überragenden Florian Kastenmeier, der aktuell mit 41 die meisten gehaltenen Torschüsse aller Keeper vorweisen kann.
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Zum vierten Mal in seiner Zweitliga-Geschichte steht der Karlsruher SC nach neun Spieltagen noch ohne Niederlage da. Das gelang den Badenern zuvor in den Spielzeiten 2006/07, 1983/84 und 1974/75. Jedes Mal stieg der KSC dann am Saisonende auch als Meister auf. Die Karlsruher sind vor allem im Angriff eine Macht: Die 20 Saisontoren ist der drittstärkste Wert der Liga.
Die Karlsruher haben zudem ligaweit die höchste Abschluss-Effizienz (+7,9). 18 der 20 Saisontore des KSC fielen aus dem Spiel heraus – damit sind die Badener diesbezüglich gemeinsam mit dem 1. FC Köln das gefährlichste Team der 2. Bundesliga.
Der Hamburger SV ist durch den Heimsieg gegen Magdeburg auf den Relegationsrang gesprungen. Die Rothosen stehen damit erstmals in dieser Spielzeit auf den vorderen drei Plätzen. 18 Punkte nach neun Spieltagen ist für die Hanseaten die drittbeste Zweitliga-Ausbeute in der Historie. Nur 2019/20 (20 Punkte) und 2022/23 (22 Punkte) war man noch besser - beide Male stand der HSV an der Tabellenspitze.
Die Hamburger erzielten ligaweit die meisten Tore (22), kassierten die drittwenigsten Gegentore (neun) und kommen somit auf die beste Tordifferenz aller Teams (+13). Dabei liegt der Fokus nicht nur auf Schönspielerei. Die Hamburger sind das zweikampfstärkste Team der 2. Bundesliga (52 Prozent gewonnen), kommen aber wiederum auch auf die beste Passquote (87 Prozent angekommen).
Der 1. FC Magdeburg kassierte am vergangenen Wochenende die erste Niederlage und rutschte damit aus den Aufstiegsplätzen heraus. Trotzdem kommt der FCM mit 16 Punkten nach neun Spieltagen auf die beste Zwischenbilanz seiner Zweitliga-Geschichte. Der bisherige Bestwert lag bei zwölf Zählern. Die zwölf Gegentore sind ebenfalls ein neuer Rekord, die 18 erzielten Treffer wiederum eine eingestelle Bestmarke.
Die Börderstädter gaben ligaweit nur die achtmeisten Torschüsse ab, haben aber den dritthöchsten xGoals-Wert (18,1) und die viertmeisten Tore. Das zeigt, dass der FCM immer wieder aussichtsreiche Abschluss-Positionen sucht. Und: Kein Team erspielte sich in der laufenden Zweitliga-Saison mehr Großchancen als die Magdeburger (21).
Der SC Paderborn hat nach neun Spieltagen 16 Punkte auf dem Konto und damit zwei mehr als noch in der Vorsaison. Die Ostwestfalen gaben ligaweit die zweitmeisten Torschüsse ab (138) und ließen die drittwenigsten gegnerischen Torschüsse zu (117).
Das Team von Trainer Lukas Kwasniok gab ligaweit die meisten Torschüsse nach Flanken aus dem Spiel ab (36) und traf auch schon dreimal nach Hereingaben aus dem Spiel. Ligaweit sind nur zwei Teams nach Flanken erfolgreicher. Zudem ließ der SCP die wenigsten gegnerischen Großchancen zu – nur fünf Stück. Entsprechend ist der xGoals-Wert von Paderborns Gegnern auch der niedrigste (9,7).
Zuhause hui, auswärts pfui! So könnte man die Saison von Hannover 96 zusammenfassen, denn die Niedersachsen holten daheim bislang nur Siege (makellose 15 Punkte und 9:1 Tore bedeuten in der Heimtabelle Platz 1), in der Fremde fuhr man allerdings erst einen Zähler ein und steht auf dem 16. Platz der Auswärtstabelle. Neun der zehn Saisontore schoss 96 im eigenen Stadion, fünf der sechs Gegentore gab es auswärts.
Hannover ist das defensivstärkste Team der 2. Bundesliga, kassierte an den ersten neun Spieltagen lediglich sechs Gegentore - nur einmal waren es für die 96er noch weniger (1995/96 - fünf Gegentreffer). Die Leitl-Truppe ist besonders bei Standards stark, immerhin wurden fünf der zehn Treffer nach ruhenden Bällen erzielt und sind somit bislang die halbe Miete.
Hertha BSC steht im zweiten Jahr nach dem Abstieg aus der Bundesliga nach neun Spieltagen mit 14 Punkten da. Das sind immerhin zwei Zähler mehr als zum selben Zeitpunkt im Vorjahr. Der Rückstand auf den Relegationsrang wurde dank des 3:1-Erfolges gegen Braunschweig von fünf auf vier Punkte verkürzt.
Die Hauptstädter operieren aus einer stabilen Defensive heraus und ließen ligaweit die zweitwenigsten gegnerischen Torschüsse zu (110). Die "Alte Dame" hat zudem durchschnittlich den zweitmeisten Ballbesitz aller Teams (56 Prozent).
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