Aaron Hunt - der Entscheider des Hamburger SV im Stadtderby beim FC St. Pauli?
Hamburg - Am Sonntag kommt es zum Hamburger Derby: Der FC St. Pauli, Tabellenvierter, empfängt im Spitzenspiel der 2. Bundesliga den Zweiten, den Hamburger SV. Pünktlich zum Showdown in der Hansestadt ist HSV-Kapitän Aaron Hunt wieder fit - und sofort spielentscheidend.
"Die anderen können sich an ihm festhalten, weil sie wissen, welche Pässe er spielen kann, und können sich aufgrund seiner Persönlichkeit und seiner Erfahrung auch ein Stück weit anlehnen", sagte Hannes Wolf, der Trainer des Hamburger SV, vor dem Spiel gegen die SpVgg Greuther Fürth über Aaron Hunt.
Der Kapitän des HSV war aufgrund einer Muskelverletzung wochenlang ausgefallen, gab am Montagabend gegen die Franken aber sein Comeback in der Startelf - und war sofort der entscheidende Mann. In der 85. Minute erzielte die Nummer 14 das siegbringende 1:0.
Das Stadtderby - ein Spitzenspiel
Durch diesen Erfolg stehen die Hanseaten mit 47 Punkten auf dem zweiten Platz, einen Punkt hinter Tabellenführer Köln und drei Zähler vor Union Berlin auf dem dritten Rang.
Der nächste Gegner der Hamburger ist am kommenden Sonntag der Tabellenvierte: Die Stadtrivalen vom FC St. Pauli empfangen den HSV am Millerntor. Der Kiezklub hat 43 Punkte, ist dem großen Nachbarn also dicht auf den Fersen.
> Der Spielbericht zu St. Paulis Sieg in Paderborn
Nicht nur wegen der Tabellenkonstellation ist "das Spiel am Sonntag sehr, sehr wichtig für uns", betonte Wolf nach dem Sieg gegen Fürth. Auf einen Spieler kann der Coach bei diesem Stadtderby auf keinen Fall verzichten: Comebacker Aaron Hunt.
2,18 Punkte im Schnitt mit Hunt
Vor dem Heimsieg gegen Fürth konnte Hunt 2019 erst 21 Pflichtspiel-Minuten absolvieren. Mit dem Kapitän holten die Hamburger in dieser Saison 2,18 Punkte im Schnitt (das Fürth-Spiel nicht eingerechnet), ohne ihn lag der Wert lediglich bei 1,17 Zählern. Das unterstreicht Hunts immensen Wert für die Hanseaten.
Wolf ist voll des Lobes, wenn er über seinen Kapitän spricht. "Wir brauchen ihn in einer guten Verfassung, weil er immer etwas entwickeln kann, letzte oder vorletzte Pässe spielt" - und, wie gegen Fürth, entscheidende Tore schießt. In 18 Einsätzen in der 2. Bundesliga kommt Hamburgs Nummer 14 nun auf fünf Treffer und zwei Vorlagen.
"Ich weiß, dass ich der Mannschaft mit meiner Art Fußball zu spielen helfen kann", sagt Hunt selbst. Mit der Leistung seines Teams gegen die SpVgg Greuther Fürth war er überhaupt nicht zufrieden. "Wir müssen besser Fußball spielen. Uns fehlt teilweise der Mut, von hinten rauszuspielen. Wir greifen zu oft zum langen Ball." Vor allem wegen seiner spielerischen Klasse habe sich sein Team in der Hinserie von den anderen in der 2. Bundesliga abgehoben.
Pollersbeck und Hwang fraglich
Trotz einiger spielerischer Mängel war der HSV gegen Fürth erfolgreich. "Eine Spitzenmannschaft gewinnt solche Spiele", sagte der "Hunter" nach dem Sieg gegen das Kleeblatt. Und Spitzenspieler entscheiden sie - wie eben Hunt. Dass der Kapitän zurück und in Form ist, ist vor dem Stadtderby, das im Hinspiel mit 0:0 endete, extrem wichtig für den Hamburger SV.
Das Spiel HSV-Fürth zum Nachlesen
Im Prestigeduell bei den Kiezkickern kann es nämlich passieren, dass Hunt und der HSV auf zwei ihrer Besten verzichten müssen: Torwart Julian Pollersbeck musste gegen Fürth mit muskulären Problemen bereits nach dem Warmmachen passen. Angreifer Hee-Chan Hwang wurde schon in der ersten Hälfte (38.) ausgewechselt.
Patrick Dirrigl
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