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2. Bundesliga

Der FC St. Pauli macht das Millerntor zur Festung

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Durch den 3:1-Erfolg beim Karlsruher SC schob sich sich der FC St. Pauli erstmals seit dem 1. Spieltag wieder auf einen direkten Aufstiegsplatz. Das ist schon erstaunlich, wenn man bedenkt, dass die vier Auswärtspunkte der Kiezkicker nur von Ingolstadt, Aue und Darmstadt unterboten werden. Ganz anders sieht es wiederum im Millerntorstadion aus: Alle vier Partien in dieser Spielzeit wurden gewonnen. Diese Heimstärke ist der Grundstein für den Erfolg von St. Pauli.

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Und der Kiez-König heißt Guido Burgstaller. Der österreichische Torjäger hat außer im  Stadtderby gegen den HSV in jedem Spiel am Millerntor mindestens ein Mal getroffen - und gegen den Nachbarn aus Stellingen hat er das wichtige 1:0 durch Finn Ole Becker mustergültig vorbereitet. Insgesamt kommt der 32-Jährige schon auf acht Torbeteiligungen in dieser Spielzeit. Nur Top-Knipser Simon Terodde kann das noch überbieten.

Vor den eigenen Fans wächst der FC St. Pauli regelmäßig über sich hinaus und hat so eine Bilanz der Superlative aufgestellt: Das Team von Timo Schultz bringt es auf die meisten Heimpunkte und Tore (jeweils zwölf), hat die beste Tordifferenz vor eigenem Publikum (+9) und nur der 1. FC Nürnberg unterbietet die drei Heimgegentore der Kiezkicker.

Nur auswärts wollte es bis zum vergangenen Wochenende nicht klappen, aber da kam der Brustlöser in Karlsruhe. "Das mit dem Auswärtssieg war bei uns in der Mannschaft kein großes Thema. Wir wollten einfach unser Spiel durchbringen, das wir zuletzt auch zu Hause gespielt haben", erklärte Burgstaller, der der Partie mit einem Tor und einer Vorlage seinen Stempel aufdrückte - tatsächlich also ganz wie zu Hause.

"Ich habe keine eingebaute Euphoriebremse. Und ich habe auch kein Patent darauf, dass man das Wort Aufstieg nicht in den Mund nehmen darf - wenn wir jede Woche dafür arbeiten", erklärte Trainer Timo Schultz nach dem Dreier in Baden. Jetzt könnte die Euphorie am Millerntor noch einmal weiter angefacht werden, denn es kommt Lieblingsgegner Dynamo Dresden in die Hansestadt. Gegen die Sachsen hat St. Pauli keines seiner neun Heimspiele verloren (fünf Siege, vier Remis).

Sollte gegen den Aufsteiger fünfte Heimsieg der Saison gelingen, hätte das historische Dimension, denn noch nie sind die Kiezkicker mit fünf Erfolgen im eigenen Stadion in eine Zweitliga-Saison gestartet. Das schaffte man nicht einmal 2009/10, als die Hamburger das letzte Mal den Aufstieg in die Bundesliga schafften. Diese Spielzeit kann aber durchaus auch als gutes Omen gelten, denn auch damals hatte der FC St. Pauli nach acht Spieltagen 16 Punkte auf dem Konto. Timo Schultz wird sich sicher noch gut erinnern: Er stand damals als Spieler im Kader und feierte im Mai 2010 den Aufstieg. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, aber wenn die Bilanz der Festung Millerntor weiter ausgebaut wird, ist mit St. Pauli zu rechnen.