"Wunschkandidat" Dieter Hecking soll den Hamburger SV zurück in die Bundesliga führen
Hamburg - Dieter Hecking soll den Hamburger SV zurück in die Bundesliga führen. Der 54-Jährige machte direkt bei seiner Vorstellung deutlich, wohin der Weg für den Traditionsverein in Zukunft gehen soll.
Durch HSV-Idol Kevin Keegan wurde er einst zum Fan, jetzt sieht sich Dieter Hecking als neuer Zweitliga-Trainer vor einer "Riesenherausforderung" beim Hamburger SV. Diese geht er aber mit viel Vorfreude an. "Die 2. Bundesliga schreckt mich nicht, sie ist viel besser als ihr Ruf. Und vom ersten Tag an gestalten, das fühlt sich gut an", sagte der 54-Jährige und wirkte dabei rundum zufrieden. Hecking tritt die Nachfolge von Hannes Wolf an, der bei den Hanseaten nach der verpassten Bundesliga-Rückkehr nicht mehr weitermachen durfte.
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Nun soll es Hecking richten, der zunächst einen Vertrag bis zum 30. Juni 2020 erhielt - mit Verlängerungsoption im Falle des Wiederaufstiegs. Nichts anderes kann das Ziel sein, daran ließ der Ex-Bundesligaprofi keinen Zweifel: "Gäbe es nur die Vorgabe, ein guter Zweitligist zu sein, säße ich nicht hier", so der zuletzt in Mönchengladbach tätige Fußballlehrer. Natürlich bedeute diese Zielvorgabe Druck, "aber den gibt es ja beim HSV seit mehr als 50 Jahren". Die Zusammenarbeit mit Hecking ist eine klare personelle Kurskorrektur seitens des neuen Sportvorstands Jonas Boldt: "Wir freuen uns sehr, dass es uns relativ schnell gelungen ist unseren Wunschkandidaten zu verpflichten. Ich denke, dass das hervorragend passt."
Hecking steht für Kontinuität
Dessen Vorgänger Ralf Becker hatte in der abgelaufenen Spielzeit mit Christian Titz und Wolf auf jüngere Trainer gesetzt – letztlich ohne den gewünschten Erfolg: Der Hamburger SV beendete die Saison auf einem enttäuschenden vierten Tabellenplatz und verpasste somit den angestrebten Aufstieg. "Dieter Hecking steht für Kontinuität. Das passt hervorragend, denn eine gewisse Ruhe beim Arbeiten ist jetzt sehr vonnöten", erklärte Boldt. Wie wahr: Denn in den vergangenen elf Jahren gab es beim einstigen Bundesliga-Dino sage und schreibe 20 Cheftrainer.
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Allerdings: Auch Hecking wurde bei Borussia Mönchengladbach vorzeitig der Stuhl vor die Tür gesetzt. Sein noch bis 2020 laufender Kontrakt wurde zum 30. Juni 2019 aufgelöst, obwohl der einstige Mittelfeldspieler die Rheinländer in die Europa League führte. Als seinen Nachfolger verpflichtete Gladbachs Sportdirektor Max Eberl Marco Rose von RB Salzburg. Hecking erwog kurzfristig einen Rollenwechsel Richtung Management, nahm aber nun die Herausforderung beim HSV an. "Ich hatte diese Möglichkeit durchdacht, aber ich sehe mich doch weiterhin als Trainer. Für etwas anderes war und bin ich noch nicht bereit", sagte Hecking.
Erstes HSV-Pflichtspiel beim Zweitliga-Auftakt Ende Juli
Seine bislang erfolgreichste Zeit erlebte der gelernte Polizist beim VfL Wolfsburg. Mit den Niedersachsen gewann er 2015 den DFB-Pokal und wurde Vizemeister. In der anschließenden Saison stieß er mit seinen Schützlingen in der Champions League bis ins Viertelfinale vor und wurde zu Deutschlands Fußballtrainer des Jahres gewählt. Voraussichtlich am 17. Juni wird Hecking erstmals im Hamburger Volkspark das Training leiten, zusammen mit seinem langjährigen Co-Trainer Dirk Bremser. Das erste HSV-Pflichtspiel mit dem neuen Coach auf der Bank wird der Zweitliga-Auftakt am letzten Juli-Wochenende sein.
SID
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