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Kölner Freude über die Herbstmeisterschaft
Kölner Freude über die Herbstmeisterschaft - © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Joerg Nieberga
Kölner Freude über die Herbstmeisterschaft - © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Joerg Nieberga
2. Bundesliga

2. Bundesliga: Warum die Herbstmeisterschaft mehr Fluch als Segen ist

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Der 1. FC Köln ist Herbstmeister in der 2. Bundesliga. Doch der Aufstieg ist damit noch lange nicht sicher. Wir verraten dir, warum der inoffizielle Titel im Unterhaus nicht unbedingt ein gutes Omen ist.

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Was für eine völlig verrückte Saison in der 2. Bundesliga! Nie zuvor war das Feld an der Tabellenspitze zur Winterpause so eng beieinander. Platz eins und Platz neun trennen gerade einmal fünf Punkte. Die Herbstmeisterschaft hat sich der 1. FC Köln gesichert. Nachdem der Bundesliga-Absteiger zu Saisonbeginn noch etwas gebraucht hat, um ins Rollen zu kommen, überwintert der FC an der Spitze. Neun Spiele in Folge ungeschlagen, acht davon gewonnen – eine Bilanz, die sich sehen lassen kann. "Wir sind sehr froh, als Winterkönig in die Pause zu gehen. Das gibt uns ein gutes Gefühl und den Glauben, dass es funktioniert, wie wir spielen und als Team zusammenhalten", sagte Florian Kainz unmittelbar nach dem letzten Spiel in 2024. Doch bis zum Wiederaufstieg, womöglich sogar als Meister der 2. Bundesliga, ist es für die Kölner noch ein weiter Weg. Ein Weg, der einige Gefahren birgt.

Die Gefahr der Herbstmeisterschaft

Denn diese Frage muss gestellt werden: Lohnt es sich überhaupt, Herbstmeister zu sein? Die Geschichte zeigt, dass das vielleicht gar kein so erstrebenswerter Titel ist. Während in der Bundesliga in 42 der bisherigen 61 Spielzeiten (69 Prozent) der Hinrunden-Meister am Ende auch Deutscher Meister wurde, stellt sich die Sachlage in der 2. Bundesliga etwas anders dar.

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Von den bisherigen 42 Hinrunden-Meistern in der eingleisigen 2. Bundesliga waren nur 17 auch am Ende der Saison noch Tabellenführer. Das entspricht einem Anteil von gerade einmal 40 Prozent. Deutlich besser stehen derweil die Aufstiegschancen des Teams, das sich nach 17 Spieltagen auf Platz 1 befindet. Immerhin in 30 Spielzeiten schaffte der Hinrunden-Meister auch den Sprung in die Bundesliga, also in 71 Prozent der Fälle.

Bielefeld war die Ausnahme

In der jüngeren Vergangenheit war die Herbstmeisterschaft eher Fluch als Segen. In den letzten acht Spielzeiten schafften nur drei der jeweiligen Herbstmeister am Ende auch den Sprung in die Bundesliga – also nicht einmal die Hälfte. Arminia Bielefeld wurde in diesem Zeitraum als einziges Teams sowohl Herbstmeister als auch Meister der 2. Bundesliga, das war 2019/20.

Unter anderem rutschte der Hamburger SV in den vergangenen acht Jahren zweimal von der Tabellenspitze in der Rückrunde noch auf Platz 4. Ähnlich kurios: Holstein Kiel verpasste als Herbstmeister 2017/18 (in der Relegation gegen Wolfsburg) und der FC St. Pauli als Herbstmeister 2021/22 (trotz sieben Punkten Vorsprung auf Rang vier zur Saisonhalbzeit) jeweils den Aufstieg, 2023/24 stiegen dann beide Teams gemeinsam auf.

Der FC ist also gewarnt. Die Herbstmeisterschaft bedeutet noch lange nicht den Aufstieg, erst recht nicht in einer so engen Spielzeit wie der aktuellen...