Sieben Kandidaten für den Titel Torschützenkönig der Saison 2024/25 in der 2. Bundesliga - © DFL
Sieben Kandidaten für den Titel Torschützenkönig der Saison 2024/25 in der 2. Bundesliga - © DFL
2. Bundesliga

Wer schnappt sich 2024/2025 die Torjägerkanone in der 2. Bundesliga?

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Die Saison 2024/2025 in der 2. Bundesliga steht unmittelbar bevor, und wie in jedem Jahr wird auch diesmal ein Torschützenkönig gesucht. bundesliga.de stellt sieben Kandidaten vor, die für den Erhalt der prestigeträchtigen Auszeichnung infrage kommen.

In der vergangenen Saison gab es gleich drei Torschützenkönige: Robert Glatzel, Haris Tabaković und Christos Tzolis, die jeweils 22 Treffer erzielten. Während der griechische Nationalspieler Fortuna Düsseldorf gen Brügge verlassen hat, bleiben die beiden erstgenannten Angreifer große Favoriten auf die erneute Torjägerkanone in der Spielzeit 2024/25. Oder gibt es einen ganz anderen Nachfolger, der sein Team womöglich zum Bundesliga-Aufstieg schießt? Das sind sieben potenzielle Kandidaten: 

Ragnar Ache

16 Treffer in 26 Einsätzen: Der wuchtige Angreifer vom 1. FC Kaiserslautern weiß genau, wo das Tor steht und ist der wichtigste Spieler in der Offensive des FCK. Wie wichtig Ache für die Lautrer ist, beweist dieser Fakt: Von den acht Spielen, in denen der 25 Jahre alte Stürmer verletzt fehlte, gewann Kaiserslautern nur eines. Sechs Partien wurden verloren und ein Punkt wurde zudem ohne Ache eingefahren. Der 1,83 Meter große Knipser verfügt über eine enorme Sprungkraft und ist daher immens torgefährlich per Kopf. Satte sechs seiner 16 Saisontreffer erzielte der Angreifer mit seinem Schädel. 

Was Ache in der Saison 2024/25 zudem zugutekommen dürfte: die Spielweise unter dem neuen Trainer Markus Anfang. Über weite Strecken der vergangenen Saison spielte der FCK einen sehr abwartenden Fußball, suchte trotz einiger individuell starker Spieler wie Ache oder auch Marlon Ritter selten aktiv und selbstbestimmt den Vorwärtsgang. Anfang setzt da eher auf Angriff. Er kann auch auf eine kuriose Serie in der 2. Bundesliga stolz sein: Als Trainer von Kiel (2018), Köln (2019) und Darmstadt (2021) coachte er drei unterschiedliche Spieler zur Torjägerkanone: Marvin Ducksch, Simon Terodde und Serdar Dursun.

Eine seiner leichtesten Übungen: Ragnar Ache trifft gegen den HSV - IMAGO/Eibner-Pressefoto/Marcel von Fehrn

Robert Glatzel

Auch er schnürte seine Schuhe bereits für die Pfälzer: Robert Glatzel. So richtig kam seine Karriere aber erst danach beim 1. FC Heidenheim in Fahrt. 174 Mal lief der 1,93-Meter-Hüne bereits in der 2. Bundesliga auf, starke 84 Mal netzte der beidfüßige und kopfballstarke Vollstrecker ein. Seit drei Jahren ist Glatzel für den Hamburger SV im Einsatz und kam in dieser Zeit auf 100 Partien in der 2. Bundesliga. Seine Torausbeute für die Rothosen: sagenhafte 63 Buden.

Unter Trainer Steffen Baumgart soll nun im für Glatzel vierten Anlauf der Aufstieg mit dem HSV gelingen. Baumgart ließ in den vergangenen Wochen des Öfteren verlauten, dass er gerne mit zwei Stoßstürmern operieren würde – weshalb auch sein ehemaliger nun wieder sein aktueller Schützling wurde: Davie Selke. Auch er ist groß, kopfballstark und weiß, wo das Tor steht. In Köln profitierte der Angreifer von der Spielweise Baumgarts, die viele Flanken in den Strafraum auf die Zielspieler forderte. In Glatzel und Selke gibt es nun zwei Riesen im Zentrum, die regelmäßig gefüttert werden sollen. Und damit automatisch zu Kandidaten für die Torjägerkrone werden.

Sah man in den vergangenen Jahren häufig beim HSV: Robert Glatzel beim Torjubel - Oliver Hardt/Bundesliga

Branimir Hrgota

Seit nunmehr schon fünf Jahren spielt Hrgota bei der SpVgg Greuther Fürth. Er ist der Kapitän und Anführer des "Kleeblatts", geht in der jungen Truppe von Trainer Alexander Zorniger entschieden voran – verbal und auch mit seiner Leistung auf dem Platz. In vier seiner fünf Saisons bei den Franken traf der Schwede zweistellig: Nur in der Bundesliga blieb der 31 Jahre alte Offensivspieler mit dem begnadeten linken Fuß bei neun Treffern und sechs Assists. In all seinen Saisons in der 2. Bundesliga traf er also zweistellig: zehn (2019/20), 16 (2020/21), elf (2021/22) und nochmal elf (2022/23) Tore gelangen ihm in dieser Zeit.

Wenn Hrgota den Ball am Fuß führt, ist er eine konstante Gefahr für das gegnerische Tor, kann aufgrund seiner guten Schusstechnik aus fast allen Lagen und Positionen Chancen kreieren. Auch bei Standards ist der in Zenica geborene Kapitän der Fürther eine Waffe. Hrgota kann als Achter, Zehner, Flügelspieler oder als Mittelstürmer eingesetzt werden. Die regelmäßige Zweistelligkeit bei den Treffern ist daher umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass er nur knapp 40 Prozent seiner Profi-Einsätze in der Angriffsspitze absolviert hat.

Häufig im Zentrum des Fürther Jubels: Branimir Hrgota - Sebastian Widmann/Bundesliga

Moussa Sylla

Er ist in diesem Sommer der Königstransfer des FC Schalke 04: Moussa Sylla. Der 24 Jahre alte Nationalspieler Malis kam von Pau FC zu den "Knappen" und bewies direkt in den ersten Testspielen für die Königsblauen, dass er genau weiß, wo das Tor steht: In vier Partien netzte der Angreifer, der von der U16 bis zur U20 alle Nachwuchsnationalmannschaften Frankreichs durchgemacht hat, satte sieben Mal ein. Sylla ist schnell, verfügt über eine ausgereifte Technik und bleibt daher unter Druck sehr ruhig. Und er hat, was für einen Stürmer enorm wichtig ist: einen guten Abschluss.

Im Testspiel gegen den ukrainischen Rekordmeister Dynamo Kiew knallte der Malier einen langen Pass von Derry John Murkin aus spitzem Winkel mit dem ersten Kontakt und seinem "schwachen" linken Fuß rechts unhaltbar in die lange Ecke. "Es ist natürlich toll, zu treffen, aber ich muss ruhig bleiben: Man darf nicht vergessen, dass es nur Testspiele waren. Ich muss genau so weitermachen und auch auf Schalke hart arbeiten", gibt der Neuzugang seine Marschroute für die kommenden Wochen und Monate aus. Es wäre keine Überraschung, wenn der 1,80 Meter große Stürmer seine ersten Eindrücke aus den Testspielen in der 2. Bundesliga bestätigt.

Ein Schuss, ein Tor, der Sylla: Moussa Sylla knipst in den Testspielen der Schalker wie am Fließband - IMAGO/

Haris Tabaković

"Am Ende ist es doch so: Ein Stürmer wird geholt, um Tore zu erzielen. Für mich geht es darum, genauso hart weiterzuarbeiten wie in der Vergangenheit, und dann nach vorne zu schauen!" Der Angreifer von Hertha BSC will sich nicht auf seiner Torjägerkanone der vergangenen Saison ausruhen, sondern will weiterhin nur eines: knipsen, knipsen, knipsen. Und im besten Falle mit den Berlinern aufsteigen. 

Das hatte in seiner Debütsaison in der 2. Bundesliga noch nicht ganz geklappt, am 1,94 Meter großen Schweizer lag das aber allemal nicht: 22 Treffer waren es am Ende, ein Dreierpack sowie sieben Doppelpacks (plus ein weiterer im DFB-Pokal) gelangen dem 30 Jahre alten Angreifer. "Über seine Qualität brauchen wir gar nicht sprechen", sagt der neue Hertha-Coach Cristian Fiél, unter dem Tabaković noch öfter knipsen könnte: Der Trainer setzt alles auf die Karte Offensive, es soll dominanter werden in der Hauptstadt und mehr Chancen für die Angreifer geben als noch zuvor unter Pál Dárdai. Klingt nicht schlecht für den Torschützenkönig der vergangenen Saison.

Vincent Vermeij

Nach mehreren Jahren in der 3. Liga zündete Vermeij in seiner Debütsaison in der 2. Bundesliga umgehend für Fortuna Düsseldorf: Zwölf Treffer und drei Assists gelangen dem 29 Jahre alten Niederländer in 30 Spielen. Er trug somit einen gehörigen Teil dazu bei, dass die Fortuna auf dem Relegationsplatz landete. Eine große Stärke des Angreifers: seine Physis. Vermeij ist 1,96 Meter groß und sehr kopfballstark. Vier seiner zwölf Tore sind ihm per Kopf gelungen.

Der Niederländer wurde in seiner Anfangszeit stark von einigen Medien kritisiert, weil er nicht direkt zum Saisonstart reihenweise Tore schoss. Doch am 14. und 15. Spieltag platzte endgültig der Knoten: Fünf Mal netzte Vermeij ein, die ersten vier Treffer davon gelangen ihm alle per Kopf. Was ihn zu einer Art Glücksbringer für die Fortuna macht: Immer, wenn der Niederländer in der vergangenen Saison für Düsseldorf getroffen hat, ging F95 auch als Sieger vom Platz. Mit ihm in der Spitze soll in dieser Saison nach der dramatischen Relegation gegen Bochum endlich der (direkte) Aufstieg gelingen.

Oscar Vilhelmsson

Er war einer der wenigen Lichtblicke in der vergangenen Saison beim Tabellenletzten der Bundesliga: Oscar Vilhelmsson. Der 20 Jahre alte schwedische U21-Nationalspieler überzeugte in seiner zweiten Saison beim SV Darmstadt 98, traf im deutschen Oberhaus vier Mal und legte einen Treffer auf. Vor allem sollte man sich anschauen, gegen wen er dabei auch getroffen hat: Gegen den ungeschlagenen Meister Bayer 04 Leverkusen erzielte er für die "Lilien" am 3. Spieltag das zwischenzeitliche 1:1. Und auch gegen den Rekordmeister aus München netzte der 1,88 Meter große Neuner ein.

"Das Potenzial von Oscar ist unfassbar gut. Ich habe selten Stürmer gesehen, die all das mitbringen, was er mitbringt. Er hat Schnelligkeit, er hat einen sensationellen Torabschluss, er hat ein gutes Kopfballspiel, er lernt an Robustheit dazu", lobt ihn sein Trainer Torsten Lieberknecht. In seiner ersten Saison bei den Südhessen plagten Vilhelmsson einige Verletzungen, weshalb er nur zu 14 Einsätzen (zwei Treffer) in der 2. Bundesliga kam. Das Ziel von Lieberknecht in Bezug auf Vilhelmsson: Den Schweden "ins Laufen kriegen. Dann ist er ein absolutes Sturmjuwel!" Und ein Geheimtipp als Torschützenkönig 2024/25.

Oscar Vilhelmsson bejubelt seinen Treffer gegen Meister Leverkusen - IMAGO/Jan Huebner