Schlusslicht Lautern macht viel, aber kriegt wenig. Am Ende steht ein 0:0 gegen Bochum. Hier geht's zum Spielbericht

Drei Minuten gibt es obendrauf.

Moritz flankt nach Kombination mit Borrello von rechts, genau in die Arme von Riemann.

Diamantakos setzt sich an der Strafraumgrenze gegen zwei Mann durch und hämmert den Ball dann mit links halbvolley in den linken Torwinkel! Im Zweikampf hat er sich den Ball aber mit der Hand vorgelegt, sodass ein Pfiff ertönt und der Treffer nicht zählt. Richtige Entscheidung.

Diese Partie hätte mehr verdient als ein 0:0! Hat hier in der Schlussphase noch ein Team die zündende Idee? Das Spiel wogt hin und her, klare Chancen unterbinden aber die auf beiden Seiten gut organisierten Defensivreihen.

Der VfL kann sich mal gut aus dem Lauterer Pressing lösen und kontern: Celozzi mit einem 40-Meter-Pass rechts raus auf Hemmerich. Dem fehlt bei seiner Flanke aber einiges an Präzision. So verpufft die Gefahr.

Shipnoski mit einem Super-Lauf aus dem Mittelfeld ins Angriffsdrittel, dann der Schuss aus 27 Metern zentraler Position und der Knall am Aluminium der Bochumer - die Latte erzittert und die Gäste pusten einmal durch.

Abu Hanna bleibt nach einem Zweikampf liegen und kann wohl nicht weitermachen. Lautern spielt zunächst in Unterzahl.

Der VfL scheint sich einiges vorgenommen zu haben: Eisfeld stürmt über links in den Strafraum hinein, seine Flanke wird zur Ecke geblockt, die nichts einbringt. Den Schwung dieser Aktion haben wir in der ersten Hälfte aber nur von den Gastgebern gesehen.

Erste Aktion des neuen Außenvertedigers: Soares geht auf seiner linken Seite mit offener Sohle in den Zweikampf und wird zurückgefiffen.

Der FCK spielt hier nicht wie ein Tabellenletzter, hatte das Spiel über weite Strecken im Griff und ließ nur eine echte Bochumer Chance zu. Die Gäste wirken fast ein bisschen verblüfft ob dieser couragierten Vorstellung des FCK und müssen im zweiten Durchgang eine Offensiv-Idee entwickeln. Gleich geht's weiter!

Toller Versuch von Phillipp Mwene, der in Arjen-Robben-Manier von rechts nach innen zieht und mit links auf den linken Torwinkel zielt, und ihn am Ende nur um einen knappen halben Meter verpasst.

Die Gastgeber lassen Bochum nun mal ein wenig atmen, gehen nicht mehr ganz so feurig drauf. Dem VfL fehlen nach vorne zwar die Ideen, einige Lauterer Ballverluste verschaffen ihnen aber zunehmend Zugang zum Angriffsdrittel.

Den fälligen Freistoß aus knapp 30 Metern zentraler Position zirkelt Eisfeld mit rechts an der Mauer, aber auch ein paar Zentimeter rechts am Tor vorbei. Die erste Bochumer Chance seit der Anfangsphase.

Riesen-Parade vom Schlussmann des VfL! Die Roten Teufel kombineren die Gäste schwindelig, nach vier Stationen kommt der Ball nach rechts raus auf Mwene, der an den Fünfer flankt und den aufgerückten Abu Hanna findet. Der köpft ganz unbedrängt aufs Tor und findet seinen Meister in Manuel Riemann, der hier mit einem Reflex das Unentschieden festhält - für's erste! Lautern drückt.

Die hundertprozentige Chance hatte der VfL, doch nach 25 Minuten ist der FCK hier die bessere Mannschaft. Vier Lautern-Ecken in Folge bringen zwar nichts ein, aber Mannschaft und Fans merken: Hier geht was!

Borrello macht einen besonders frischen Eindruck. Quirlig tanzt er auf dem rechten Flügel, verpasst Leitsch einen Beinschuss, der sich den Ball aber im Nachsetzen holt.

Nach einer Lauterer Flanke aus dem rechten Halbfeld kollidieren im Strafraum Moritz und Andersson, und Kwadwo kommt am langen Pfosten ganz frei zum Kopfball! Den drückt er zwar schulbuchmäßig auf den Boden, verfehlt das Tor damit aber um knapp zwei Meter oberhalb.

... spielen sich rund um den Mittelkreis ab, wo die Mittelfeldspieler beider Teams sehr leidenschaftlich zu Werke gehen.

Der 22-Jährige schüttelt im Mittelfeld erst Celozzi ab und schießt aus 28 Metern zentraler Position drauf, keine halbe Minute später kriegt er an der Strafraumgrenze schon wieder den Ball und probiert es mit links - beide Versuche gehen knapp links am Tor der Bochumer vorbei.

Bastians links, Losilla zentral und Gyamerah rechts – der VfL spielt hier defensiv mit drei Mann, Leitsch links und Hemmerich rechts agieren als vorgezigene Außenverteidiger.

Nach einer Kombination mit Borrello kann Mwene von rechts flanken. Sein halbhoher Versuch kann aber von Bastians geklärt werden.

Diamantakos startet auf dem linken Flügel durch und kann flach Eisfeld bedienen. Der nimmt den Ball zwölf Meter vor dem Tor nach links an und kann mit links frei aufs Tor schießen – halbhoch und schwach, genau in die Arme von Lautern-Keeper Müller.

Borrello geht Bastians früh an, lässt dem Bochumer rechts an der Mittellinie keine Zeit und schnappt sich den Ball. Dann fehlt aber die Anspielstation.

Man merkt gleich, dass beide Teams sich nicht vorwerfen lassen wollen, dieses Kellerduell mit mangelnder Einstellung zu führen: Die Zweikämpfe werden mit Zug geführt, die Körpersprache sieht bei beiden gut aus. Bochum baut langsam über die Innenverteidiger Bastians und Losilla auf.

Vucur spielt einen tollen Schnttpass in die Spitze, Andersson leitet an der Strafraumgrenze per Hacke nach links auf Kwadwo, der aber nur in die Arme von Riemann flanken kann.

Zusätzlich zu den Langzeitverletzten fallen Osaymanen Osawe (Zehenbruch) und Baris Atik (Nase gebrochen) am Freitagabend gegen Bochum aus.

Der Tabellenletzte 1. FC Kaiserslautern, empfängt am 13. Spieltag der 2. Bundesliga am Freitagabend, 18:30 Uhr, im Fritz-Walter-Stadion den VfL Bochum. Alles Wissenswerte zu dieser Partie findet Ihr hier im Matchcenter.

"Der FCK steckt in einer schwierigen Situation, das ist jedem bekannt. Der Gegner wird versuchen, das gegen uns mit aller Macht zu ändern. Wir müssen das annehmen und mit derselben Intensität ins Spiel gehen wie am Montag. Wir sind gut auf den FCK eingestellt, aber jedes Spiel hat seine eigene Dynamik. Darauf müssen wir reagieren. Ich hoffe, dass wir Lösungen für die jeweilige Spielproblematik finden", forderte Rasiejewski

Das jüngste Team der Liga Kaiserslautern stellt die jüngste Mannschaft der Liga, die eingesetzten Spieler waren durchschnittlich 24,3 Jahre jung.

Lauterns Stürmer Osayamen Osawe schoss im Hinspiel der letzten Saison alle drei Tore für den FCK – er traf in dieser einen Partie genauso oft wie in allen restlichen Zweitligaspielen.

Auch Jens Rasiejewski verändert seine Startelf aus dem Spiel gegen Spitzenreiter Düsseldorf (0:0): Johannes Wurtz ersetzt den Gelb-Rot-gesperrten Lukas Hinterseer im Sturm; und auch Kevin Stöger fehlt gesperrt, wird im Mittelfeld von Görkem Saglam ersetzt.

Schiedsrichter Alexander Sather führt die Teams raus. Lautern spielt wie gewohnt in Rot und Weiß, Bochum hält ganz in Blau dagegen.

Bei den Gastgebern nimmt Trainer Jeff Strasser im Vergleich zum 1:3 in Regensburg drei personelle Veränderungen vor: Manfred Osei Kwadwo beackert anstelle von Leon Guwara die linke Schiene; Patrick Ziegler rückt ins Mittelfeld vor, wo Baris Atik fehlt, in der defensiven Dreierkette verteidigt dafür Benjamin Kessel; und im Angriff beginnt statt Nicklas Shipnoski heute Brandon Borrello an der Seite von Sebastian Andersson.

Riemann - Leitsch, Bastians, Losilla, Gyamerah - Eisfeld, Celozzi, Hemmerich, Saglam - Diamantakos, Wurtz

Müller - Abu Hanna, Vucur, Ziegler - Kwadwo, Moritz, Ziegler, Seufert, Mwene - Borrello, Andersson

Der 42-jährige Fußballlehrer wird zunächst bis zur Winterpause als Trainer die Verantwortung für die Lizenzspielermannschaft des VfL tragen. Darauf haben sich Aufsichtsrat und Vorstand mit Rasiejewski geeinigt. „Jens Rasiejewski hat es durch seine ruhige und sachliche Art geschafft, den Kader wieder auf das Wesentliche zu fokussieren “, sagt VfL-Vorstand Christian Hochstätter. Rasiejewski wird in seiner Tätigkeit weiterhin von den Co-Trainern Heiko Butscher und Vincent Wagner unterstützt.

Robbie Kruse, Patrick Fabian und Sidney Sam müssen in Bochum bleiben, sind noch angeschlagen.

Bochum gewann nur ein einziges der zehn Zweitligaspiele gegen den FCK: im März 2016 auf dem Betzenberg mit 2:0.

Bittere Niederlagen Bereits zweimal ging Bochum als Verlierer vom Platz, obwohl man zwischenzeitlich in Führung gelegen hatte - Ligahöchstwert.

Alexander Sather aus Grimma pfeift zum elften Mal ein Spiel in der 2. Bundesliga. Dem 31-Jährigen assistieren Oliver Lossius und Stefan Zielsdorf an der Linie. Vierter Offizieller ist Rafael Foltyn.

"Wir haben allen die Situation nochmal verdeutlicht. Das Team hat das verinnerlicht. Es gilt, die Mentalität auf den Platz zu bringen", so Trainer Jeff Strasser auf der Abschluss-PK.

Das Hinspiel der letzten Saison gewann Kaiserslautern mit 3:0 – es war das einzige Mal, dass die Heimmannschaft bei dieser Paarung gewann.

Auswärts mit Misserfolgsserie Bochum verlor die letzten drei Auswärtsspiele – eingestellter Vereinsnegativrekord in der 2. Bundesliga.

Stefano Celozzi gewinnt die Seitenwahl gegen Christoph Moritz und entscheidet sich, zu wechseln. Damit spielt Bochum zunächst von rechts nach links, Kaiserslautern wird anstoßen und im ersten Durchgang auf die eigenen Fans zu spielen.

Kein Wunder, dass der FCK Letzter ist. Die Lauterer gewannen nur eines der letzten 12 Spiele, am 9. Spieltag gegen Fürth.

Warten auf das Tor Der VfL Bochum blieb in den letzten zwei Spielen ohne Torerfolg.