Die Berliner belohnen sich für eine tolle taktische Leistung mit dem zweiten Sieg in Folge. Hier geht's zum Spielbericht!

Beide Teams sind personell unverändert aus den Katakomben gekommen. Die Unioner erwarten die Auer bereits auf dem Rasen. Das Wetter ist nach wie vor klasse: Sonne bei 20 Grad.

Männel eilt bei einer Ecke mit nach vorne, Berlin kann aber klären.

Drei Minuten bleiben den Gastgebern, um hier noch den Ausgleich zu erzielen.

Die Hauptstädter spielen das hier routiniert zu Ende, lassen sich Zeit, halten den Ball gut in den eigenen Reihen.

Der Neue mit seiner ersten Aktion, einem Linksschuss von halblinks im Strafraum – einen Meter am rechten Pfosten vorbei.

Rizzuto bringt eine Flanke von rechts, in deren Folge Hertner am langen Pfosten leicht geschubst wird. Das reicht aber nicht für einen Strafstoß, Cortus lässt weiterspielen.

... bei den Gastgebern. Erneut ein ganz feiner Pass von Nazarov raus auf Bertram, dessen Flanke dann aber keinen der beiden Mitspieler im Zentrum findet.

Kroos unterbindet einen Auer Konter, indem er Nazarov im Mittelkreis wegdrückt und kommt ohne Verwarnung davon.

Da ist die Riesenchance zum Ausgleich! Bertram flankt von rechts mit links. Missverständnis dann im Zentrum zwischen Trimmel und Skrzybski und so steht Köpke plötzlich völlig frei neun Meter halblinks vor dem Tor – und schießt doppelt so hoch wie weit. Solche Geschenke sollte man annehmen.

Das Antwörtchen der Sachsen: Ein Schuss von Nazarov aus 23 Metern, der einige Meter drüber geht.

Wie verdauen die Auer diesen Schlag? Sie waren nach der Pause die deutlich tonangebende Mannschaft.

Aue hat die Kontrolle über das Spiel übernommen und lässt Union kaum Luft zum Atmen: Wieder flankt Köpke von rechts, diesmal verpasst er Nazarov im Zentrum nur um Zentimeter.

... Zuspiel von Nazarov aus dem Zentrum links raus auf den aufgerückten Hertner. Dessen Flanke landet auf dem anderen Flügel, Köpke flankt etwas genauer, aber nicht genau genug für Nazarov im Fünfmeterraum.

Die Gastgeber erhöhen den Druck. Der nächste Schussversuch kommt von rechts im Strafraum: Rizzuto zielt mit rechts in die lange Ecke, da steht aber ein Berliner im Weg. Im Anschluss an die folgende Ecke versucht es Wydra zentral von der Strafraumgrenze, setzt seinen Versuch aber deutlich über das Tor.

Dynamisch zieht der Auer Routinier vom linken Flügel an seinem Gegenspieler vorbei ins Zentrum und zieht aus spitzem Winkel von der Strafraumgrenze ab – drüber!

Busk klärt einen langen Aue-Ball 25 Metr vor dem Tor, schießt ihn links ins Toraus. Nach dem Einwurf wähnt Nazarov den Keeper wohl noch nicht zurück in seinem Kasten, schießt wiederum aus 25 Metern drauf, verzieht aber vollkommen.

Aue und Union begegnen sich hier auf taktisch hohem Niveau. Dadurch gehen dem Spiel das ganz hohe Tempo und klare Torchancen ab. Individuelle Fehler könnten das Ost-Duell entscheiden. Gleich geht's weiter!

Skrzybski verliert den Ball gegen Fandrich, setzt unbeholfen nach, tritt seinem Gegenspieler gegen das rechte Sprunggelenk – Glück für den Berliner, dass es dafür keine Gelbe Karte gibt.

Auch am Letzten des September kann es in Sachsen ganz schön warm sein. Bei 20 Grad gestattet Schiri Cortus den Mannschaften eine Behandlungsunterbrechung von Nazarov zu einer Erfrischungspause auszudehnen. Der Deutsch-Afghane war im Berliner Strafraum mit einem Gegenspieler zusammengestoßen, kann aber weitermachen.

Nach einem langen Ball auf die linke Seite setzt sich Köpke toll durch, springt über den grätschenden Leistner hinweg und dringt außen in den Strafraum ein. Der Top-Scorer der Liga dribbelt parallel zur Grundlinie, hat im Zentrum keine Anspielstation und versucht so, Busk im Tor zu tunneln – klappt nicht. Der Keeper hat den Ball.

Hedlund hat die Seite mit Skrzybski getauscht und kommt jetzt mal über rechts, verheddert sich aber im Dribbling gegen Rapp und verliert die Kugel.

Dem jüngeren der Kroos-Brüder war der Fuß von Nazarov im Zweikampf an der Mittellinie etwas zu hoch. Der Union-Kapitän weist seinen Gegenspieler lautstark und mit einem Brust-Rempler darauf hin. Schiri Cortus beruhigt die Streithähne ohne Karten.

Wieder geht es bei Union über rechts mit Trimmel. Der stößt vor, lockt Hertner raus. Dadurch hat Hartel rechts Platz, um flach ins Zentrum zu geben, wo Polter im Zweikampf mit Rapp nicht richtig an den Ball kommt.

Trimmel schlägt den Ball mit viel Effet die rechte Seite entlang. An der rechten Strafraumgrenze setzt sich Polter gegen Kalig durch, flankt dann aber viel zu hoch.

Es ist ein taktisch geprägtes Spiel zweier spielstarker Mannschaften. Keiner will hier den ersten Fehler machen, auch nach fast 25 Minuten versucht man, den Gegner auszugucken.

Da ist die erste Torchance der Partie! Polter steckt 20 Meter mittig vor dem Tor nach links auf Hedlund durch, der sofort wieder ins Zentrum spielt und Skrzybski findet. Der wird am Elfmeterpunkt im letzten Moment von Rapp gestört und verzieht seinen Linksschuss – der Ball geht deutlich drüber.

Trimmel schleudert einen Einwurf vom rechten Berliner Flügel an den Fünfmeterraum. Da flippert der Ball zwischen Polter und Wydra hin und her. Der Stürmer war zuletzt am Ball, sodass es Abstoß vom Tor der Auer gibt.

Hartel steckt halbrechts vor dem Tor auf Skrzybski im Strafraum durch, dessen Hereingabe Wydra aber locker per Kopf klären kann.

Berlin erholt sich von den ersten unglaublich intensiv geführten Minuten und lässt den Gastgebern mehr Raum. Rizzuto bringt die nächste Ecke von rechts herein, wieder gibt es Eckball, wieder ohne Wirkung.

Aue bleibt angesichts des heftigen Pressings der Gäste nichts übrig, als lange Bälle zu spielen. Einen von denen schätzt Leistner hinten falsch ein, so schnappt sich Nazarov das Leder und flankt von links ins Zentrum auf Köpke. Der braucht einen Moment zu lang, um sich zu sortieren, sodass Schönheim den Ball in letzter Sekunde zur Ecke wegspitzeln kann. Die bleibt folgenlos.

Den Gästen ist anzumerken, dass sie den Schwung aus dem 5:0 gegen Kaiserslautern mitnehmen wollen. Mit und vor allem ohne Ball gehen die Eisernen hier mit großem Elan zu Werke. Einen strukturierten Angriff gab es nach fünf Minuten aber auf beiden Seiten noch nicht.

Die Berliner setzen die Hausherren hier von der ersten Sekunde an und schon an deren eigenem Strafraum unter Druck.

Am 27. Spieltag der Vorsaison siegte der FC Erzgebirge mit 1:0 beim damaligen Tabellendritten Union; Calogero Rizzuto schoss mit seinem bislang einzigen Treffer in 34 Zweitligaspielen das Tor des Tages.

Damir Kreilach schnürte in den letzten beiden Gastspielen im Lößnitztal jeweils einen Doppelpack; dank ihm drehte Union in den letzten beiden Auswärtsspielen in Aue jeweils einen Rückstand in einen Sieg (3:1 und 2:1).

In den letzten vier Duellen beider Teams gewann immer die jeweilige Auswärtsmannschaft (je zwei Mal Union und Aue).

Felix Kroos gewinnt die Platzwahl gegen Martin Männel und entscheidet sich, stehen zu bleiben. Damit spielt Union in der ersten Hälfte von links nach rechts, Aue wird anstoßen.

Schiedsrichter Benjamin Cortus führt die Mannschaften zu den Takten des Steigerlieds auf den Rasen. Aue spielt wie gewohnt ganz in Veilchen-Lila, die Unioner halten in Rot-Weiß dagegen.

Damit vertraut Jens Keller genau der Elf, die letzte Woche mit 5:0 über den 1. FC Kaiserslautern hinwegfegte. Keine Wechsel in der Startformation, es bleibt bei Viererkette, Doppelsechs und Drei-Mann-Sturm.

Die Veilchen haben nur eins der letzten sieben Heimspiele gegen Union gewonnen (3:2 im Mai 2014).

Wir begrüßen euch zur 2. Bundesliga am Samstag. Ab 13 Uhr verpasst ihr hier kein Highlight der drei Begegnungen Nürnberg gegen Bielefeld, Aue gegen Union und Kiel gegen Bochum. Viel Spaß!

Zu DDR-Zeiten war Aue meist stärker als Union, spielte doppelt so viele Jahre erstklassig wie die Köpenicker (38 Jahre, Union nur 19).

Busk - Pedersen, Schönheim, Leistner, Trimmel - Kroos, Prömel, Hartel - Hedlund, Polter, Skrzybski

Männel - Hertner, Wydra, Rapp, Kalig, Rizzuto - Tiffert, Fandrich, Bertram, Köpke - Nazarov