18 Meter vor dem Tor aus zentraler Position: Schafft Magdeburg den Ausgleich?

Die Gäste werden noch passiver, klären die Bälle einfach nur nochhoch und weit nach vorne.

Die Heimelf wirft nun mehr nach vorne, will den Ausgleich noch erzwingen. St. Pauli steht tiefer und lauert auf Konter.

Der Stadionsprecher gibt es soeben durch: 24700 Fans sind zum ersten Zweitligaspiel des 1. FCM gekommen. 

Die Leihgabe vom 1. FSV Mainz 05 macht ordentlich Dampf über seine linke Seite und überläuft gleichzwei direkte Gegenspieler. Costlys Hereingabe wirdallerdings von Zander geblockt und zur Ecke abgelenkt.

Die Fans des 1. FC Magdeburg sorgen mit ihren Gesängen selbst bei über 30 Grad Celsius für Gänsehaut.

Frank Willenborg gibt den Profis wie in der ersten Halbzeit etwas Zeit zum Verschnaufen. Nach der gut 90-sekündigen Unterbrechung läuft das Spiel weiter.

Türpitz wird auf der rechten Seite des 1. FCM freigespielt. Der Rechtsaußen legt den Ball nahe der Grundlinie zurück auf Preißinger, der zentral an der Strafraumgrenze vollkommen frei steht, zieht mit seinem linken Fuß ab - das Spielgerät rutscht ihm allerdings über den Schlappen und geht weit über Himmelmanns Tor.

Die Heimelf versucht ihr Offensiv-Glück über ruhende Bälle zu finden. Allerdings bleiben die Flanken in den Strafraum des FCSP folgenlos, die Abwehrtürme Avevor und Ziereis klären regelmäßig per Kopf.

Magdeburg kann das Spielgerät nicht lange in den eigenen Reihen halten: Die Hamburger laufen den ballführenden Spieler gezielt an, geben ihm so wenig Raum und Zeit, um zu einem Mitspieler in Blau passen zu können. Die Gäste kommen so schnell wieder in Ballbesitz und kontrolliren die Partie.

Die Gäste versuchen immer wieder über hohe Bälle von außen Sami Allagui im Sturmzentrum anzuspielen. Müller und Schäfer geben dem Tunesier allerdings wenig Raum, Torgefahr kann so keine entstehen.

Die Hamburger machen weiter, wo sie in der ersten Hälfte aufgehört haben und holen gleich mal einen Eckball heraus.

Die Schiedsrichter entscheiden sich für eine Nachspielzeit von 60 Sekunden - folgerichtig, im Spiel gibt es bislang kaum Unterbrechungen.

Der Trainer des 1. FCM tigert durch seine Coaching-Zone und deutet seinen Spielern immer wieder an, in welche Räume sie zu laufen haben.

Der Aufsteiger steht tief gestaffelt und lässt St. Pauli kommen. Für Entlastung sorgen nur einige wenige Umschaltaktionen, die aber nicht genau genug ausgespielt werden.

St. Paulis Neuzugang Marvin Knoll, der im Sommer vom SSV Jahn Regensburg an die Elbe gewechselt ist, strahlt im zentralen Mittelfeld der Hamburger viel Ruhe und Passsicherheit aus. Er bietet sich immer wieder an und verteilt das Spielgerät gekonnt.

Der Treffer hat den Hamburgern sichtlich gutgetan: Sie haben jetzt Kontrolle über das Spiel, behalten den Ball sicher in den eigenen Reihen und versprühen nun deutlich mehr Esprit als in den ersten 30 Spielminuten.

Frank Willenborg unterbricht das Spiel für kurze Zeit. Verständlich, denn bei über 30 Grad und keinem Millimeter Schatten im Magdeburger Stadion werden die 22 Spieler stark belastet.

Der Zehner des FC St. Pauli rudert mit den Armen, er ist nicht zufrieden: zu wenig Bewegung im Spiel der Gäste. Dem Spieler im Ballbesitz bieten sich meist nicht mehr alsein oder zwei Anspielstationen.

Der FCSP hält den Ball nun länger in den eigenen Reihen, spielt mehr in die Breite und geht so kein Risiko ein. Magdeburg steht kompakt und lässt die Hamburger kommen.

Die Magdeburger, die vom Trainer Jens Härtel erstmals im 4-2-3-1 aufgestellt werden, bauen ihr Spiel ruhig von hinten heraus auf. Björn Rother, der defensive Mittfeldspieler kippt dafür immer wieder zwischen die Innenverteidiger, holt sich den Ball und ordnet das Spiel aus dieser zurückgezogenen Position.

Angepeitscht von ihren Fans beweisen die Spieler des 1. FCM viel Mut, versuchen immer wieder sich über Passstaffetten ins Angriffsdrittel zu kombinieren. Der FC St. Pauli hat zu Beginn noch Probleme.

Türpitz steckt durch auf Magdeburgs Topstürmer Beck, der nun völlig frei auf den Hamburger Schlussmann Himmelmann zulaufen kann. Der Keeper kommt heraus, verkürzt den Winkel und pariert den Schussversuch des Angreifers. Es gibt Ecke.

Magdeburgs Costly setzt sich im Dribbling gegen Zander durch und flankt von links in den Strafraum- Türpitz verfehlt die Flanke.

Himmelmann - Zander, Ziereis, Avevor, Buballa - Knoll, Flum - Sobota, Buchtmann, Möller Daehli - Allagui

St. Paulis Coach Markus Kauczinski meint: "Wir hatten eine Vorbereitung mit Höhen und Tiefen. Da muss man keinen Hehl daraus machen. Wir haben gut gearbeitet und zuletzt gegen Stoke gezeigt, dass wir auf einem guten Weg sind. Man freut sich immer, wenn es losgeht. Wir leben vom Wettkampf, darauf haben wir uns vorbereitet. Am Sonntag heißt es endlich: Leinen los!"

Magdeburgs Trainer Jens Härtel erklärt: "Ich denke, die Integration der neuen Spieler hat schon gut funktioniert. Die Vorbereitung war keine schöne, aber eine wichtige Zeit. Bald werden wir sehen, ob wir in dem Teich mit den großen Fischen schwimmen können."

Frank Willenborg leitet die Partie. Seine Assistenten sind Arne Aarnink und Thomas Gorniak. Als vierter Offizieller ist Tim Skorczyk im Einsatz.

Erst elf Jahre später schaffte Magdeburg nun den damals so knapp verpassten Sprung in die 2. Liga.

Der FCM verspielte durch dieses Remis gegen die bereits als Aufsteiger feststehenden Paulianer Platz zwei und damit den Aufstieg in die 2. Liga, wurde noch vom VfL Osnabrück überholt.

Beide Vereine hatte es bisher nur in der Regionalliga-Nord-Saison 2006/07 miteinander zu tun.

St. Pauli gewann damals sein Heimspiel mit 2:0 und holte am letzten Spieltag in Magdeburg ein 1:1.

Zum Liveticker der Partie Magdeburg gegen St. Pauli am 1. Spieltag der 2. Bundesliga-Saison 2018/19 in der MDCC-Arena. An dieser Stelle findest du alle Informationen zum Match.