Kiel belohnt sich für ein dominantes Auswärtsspiel mit dem späten Treffer zum 2:2. Die Berliner müssen sich vorwerfen lassen, die 2:0-Führung nicht ins Ziel gebracht zu haben. Unter dem Strich ist das Ergebnis leistungsgerecht.

Schiedsrichter Dankert gibt fünf Minuten Nachspielzeit.

Auch in den ersten Minuten des zweiten Durchgangs sieht es aus wie vor der Pause: Kiel hat den Ball und ist um Lösungen bemüht - Hertha steht tief und lauert auf Konter.

Die Hertha präsentiert sich brutal effektiv und führt nach einem Tabaković-Doppelpack mit 2:0. Die Kieler machen das Spiel, kommen aber kaum in das letzte Drittel.

Bei den Berlinern gibt es ebenfalls drei Umstellungen: Bouchalakis, Niederlechner und Winkler rücken auf die Bank, dafür sind die zuletzt als Joker überzeugenden Gechter, Maza und Tabaković von Beginn an dabei.

Der dritte Wechsel bei den Gästen: Marco Komenda bekommt links den Vorzug vor Shootingstar Tom Rothe, der in dieser Saison zuvor (wenn im Kader) nur einmal auf der Bank saß (am 11.11.23 beim 4:2 gegen den HSV).

Es gibt aber auch gute Nachrichten für die Kieler: Kapitän Philipp Sander gab zuletzt als Joker sein Comeback und kann heute erstmals 2024 wieder von Beginn an auflaufen. Er verdrängt Marvin Schulz aus der ersten Elf.

Bitter für die Störche: Neben den schon länger fehlenden Benedikt Pichler (sieben Saisontore) und Fiete Arp (fünf) muss heute auch noch der gebürtige Berliner Steven Skrzybski (acht Tore) passen. Für ihn kommt Joshua Mees zu seinem erst dritten Startelfeinsatz in dieser Spielzeit.

Weiner - Becker, Erras, Kleine-Bekel, Komenda - Porath, Sander, Remberg - Holtby - Machino, Mees

Ernst - Kenny, Leistner, Gechter, Karbownik - Klemens, Barkok - P. Dárdai, Maza, Reese - Tabaković

"Wir spielen an einem Freitagabend in Berlin, vor vielen Zuschauern aus Kiel, die uns vor Ort unterstützen werden. Da brauchen wir keine extra Motivation mehr. Aus dem letzten Spiel nehmen wir viel Selbstvertrauen und Mut mit, wenn man sieht, wie wir da gegen den Spitzenreiter aufgetreten sind. Jetzt freuen wir uns auf das nächste interessante Spiel!"

"Ich war selten so positiv wie jetzt – wenn die Jungs so weitermachen, können wir gemeinsam etwas schaffen. Ich freue mich auf das Spiel, da wartet einer der besten Gegner in dieser Liga, aber wir wollen gewinnen! Holstein Kiel gibt nie auf, hat Körperlichkeit, Leidenschaft, fußballerische Variablität. Sie haben etwas Schönes aufgebaut. Trotzdem haben wir dort im ersten Spiel verdient gewonnen."

Das bedeutendste Duell beider Mannschaften fand am 22. Juni 1930 statt, Hertha siegte im DM-Finale in Düsseldorf trotz einem 0:2-Rückstand noch 5:4 und wurde erstmals Deutscher Meister.

Kiel jubelte letztmals im September 2002 im DFB-Pokal gegen die Hertha (der damalige Drittligist setzte sich im Elfmeterschießen gegen die international vertretenen Berliner durch, Pal Dardai war Joker). Der letzte Punktspielsieg der Störche war ein 2:1 daheim in der 2. Bundesliga im September 1980, auswärts gelang nur 1943 im DFB-Pokal ein Erfolg bei der Hertha (3:0).

Die Kieler sind nun erstmals seit 43 Jahren bei Hertha zu Gast. Am 21. Februar 1981 gewannen die Berliner ihr Zweitliga-Heimspiel gegen die Störche mit 5:1. Dabei begann die Partie mit einem Eigentor von Edi Stöhr denkbar schlecht für die von Uwe Klimaschefski trainierte Alte Dame, aber dank Toren von Thomas Remark (zwei), Pierre Dickert, Horst Ehrmantraut und Peter Pagel drehte Hertha das Spiel.

Der gebürtige Kieler Reese hatte im Hinspiel auch das 1:0 vorbereitet. In der letzten Saison war er mit elf Toren und zehn Torvorlagen Kiels Top-Scorer, insgesamt in 109 Zweitliga-Spielen für die Störche an 42 Toren beteiligt.

Im Hinspiel gab Hertha eine 2:0-Führung aus der Hand und Haris Tabakovic scheiterte in der 88. Minute per Strafstoß an Timon Weiner. In der Nachspielzeit gab es aber noch einen Elfmeter für die Berliner und der Ex-Kieler Fabian Reese verwandelte zum Auswärtssieg.

Hier gibt's bald die wichtigsten Infos zum Duell Hertha BSC gegen Holstein Kiel am 24. Spieltag der Saison 2023/24.