Der 1. FC Köln im Team-Check: Das Ziel heißt Klassenerhalt
Köln - Eine lange Vorbereitung neigt sich dem Ende zu und ab dem 16. August rollt der Ball endlich wieder in der Bundesliga. bundesliga.de nimmt alle Clubs im Teamcheck unter die Lupe. Der 1. FC Köln geht mit dem Rückenwind der Meisterschaft in der 2. Bundesliga in die Saison und könnte positiv überraschen.
Der Kader
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Der 1. FC Köln hat keinen Leistungsträger der Aufstiegsmannschaft abgegeben und sich stattdessen gezielt verstärkt. Die beiden zentralen Mittelfeldspieler Ellyes Skhiri (HSC Montpellier) und Birger Verstraete (KAA) sind ebenso direkt Kandidaten für die Startelf wie Offensivkraft Kingsley Schindler (Holstein Kiel) und Rechtsverteidiger Kingsley Ehizibue (PEC Zwolle). Innenverteidiger Sebastiaan Bornauw kommt von RSC Anderlecht. Lediglich der aus der U19 von RB Leipzig geholte Torhüter Julian Krahl soll zunächst einmal nur reinschnuppern.
Alle Team-Checks der Bundesliga in der Übersicht
Die Transfers wirken sinnvoll und die Spieler haben zweifellos das Potenzial, sich in der Bundesliga durchzusetzen - allerdings müssen sie das allesamt erst nachweisen. Bis auf den in Frankreich aufgewachsenen tunesischen Nationalspieler Skhiri hat noch keiner der Transfers Erfahrungen in den fünf europäischen Top-Ligen vorzuweisen.
Offizieller Transfermarkt: Alle Wechsel der Bundesliga-Clubs
Der Schlüsselspieler: Jhon Cordoba
Kaum ein Spieler verkörpert die Achterbahnfahrt des 1. FC Köln in den vergangenen Spielzeiten besser als der Kolumbianer. Nach der sensationellen Qualifikation für die Europa League 2016/17 sollte er die Lücke schließen, die der Verkauf von 25-Tore-Mann Anthony Modeste im Angriffszentrum gerissen hatte. Es folgte eine für katastrophale Saison für den ganzen Club und auch Jhon Cordoba selbst. Nach dem Jubel über Europa folgte der Abstieg. Und der Nachfolger von Modeste traf in der Bundesliga nicht ein einziges Mal ins Netz.
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Die Beziehung zwischen Cordoba und dem 1. FC Köln schien bereits eine gescheiterte zu sein. Dann aber erhob sich der athletische Angreifer in der 2. Bundesliga wie Phoenix aus der Asche und erzielte 20 Saisontore - 13 davon in der Rückrunde. Seine Form machte ihn trotz der Konkurrenz von Modeste und Terodde zum Kölner Angreifer Nummer 1. Am ersten Spieltag muss der 26-Jährige zwar noch aufgrund einer Rotsperre zusehen, aber danach wird er der Fixpunkt im Angriffspiel des FC sein. Im zweiten Anlauf soll es dann auch in der Bundesliga klappen - und die Vorzeichen stehen wesentlich besser als im Sommer 2017.
Gewinner der Vorbereitung: Florian Kainz
Der Österreicher wechselte in der vergangenen Winterpause vom SV Werder Bremen in die Domstadt, präsentierte sich aber trotz des Erfolgs der Mannschaft mit Licht und Schatten. Ein Grund dafür war sicherlich seine Position, denn der gelernte Offensivspieler agierte im 3-5-2 der Kölner meist als offensiver linker Außenverteidiger. In der kommenden Saison darf er dagegen vor Jonas Hector agieren und hat damit die nötige Absicherung für seine Risikodribblings.
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"Nachdem ich in der Zweitliga-Rückrunde häufig Linksverteidiger und Linksaußen in einem spielen musste, kommt jetzt diese offensivere Variante meinem Spiel mehr entgegen", erklärt Kainz. Besonders eindrucksvoll war das beim 3:1-Testspielerfolg gegen den FC Bologna zu beobachten, als der 26-jährige Rechtsfuß gleich zwei Treffer beisteuerte. Die Generalprobe für den DFB-Pokal beim FC Southhampton verpasste Kainz aufgrund einer kleineren Blessur, aber zum Pflichtspielauftakt wird er wieder fit sein.
Der Trainer: Achim Beierlorzer, der Jahrgangsbeste
Der neue Kölner Trainer wird im November 52 und ist seit mittlerweile 17 Jahren als Trainer tätig. Nun geht er erstmals als Cheftrainer in eine Bundesliga-Saison und verrät dabei keinerlei Lampenfieber. Der Gymnasiallehrer für Mathe und Sport, der 2014 die Auszeichnung des Fußballlehrers als Jahrgangsbester in Empfang nahm, überzeugt mit klaren Ansagen und mutiger Spielweise.
Neue Regeln: Das ändert sich zur Saison 2019/20
"Ich will einen sehr aktiven Fußball in allen Spielphasen sehen", erklärte Beierlorzer bei seiner Vorstellung beim 1. FC Köln. Als zwischenzeitlicher Interimscoach von RB Leipzig und Assistent von Ralf Rangnick in der Spielzeit 2015/16 ist aggressives Gegenpressing Teil seiner Spielphilosophie. Um die Spannung hoch zu halten, hat er zudem einen monatlichen Wettkampf unter den Spielern ins Leben gerufen, bei dem in jedem Training Punkte vergeben werden. Denn neben der Taktik steht die individuelle Arbeit mit den Spielern bei Beierlorzer im Mittelpunkt: "Für mich als Trainer habe ich den Anspruch, Spieler besser zu machen. Das ist mein Ziel."
Die aktuelle Form
Nachdem der 1. FC Köln lange Zeit durch die Vorbereitung spazierte und Sieg an Sieg reihte, setzte es zuletzt Niederlagen gegen den FC Villareal und den FC Southhampton. Beide Clubs sind aber sicherlich auch keine Laufkundschaft. Dementsprechend war Achim Beierlorzer nach der Partie in England auch nicht allzu unzufrieden: "Es war ein Test auf absolut höchstem Niveau. Ich bin mir sicher, dass fast jede Bundesliga-Mannschaft mit diesem Gegner seine liebe Mühe gehabt hätte", erklärte der Kölner Coach nach der Partie gegenüber "Geissblog.Köln", machte aber auch keinen Hehl daraus, wo er bei seinem Team noch Nachholbedarf sieht: "Die Balance zwischen Attackieren und dem Sichern der Tiefe ist aber noch eine unserer Hauptaufgaben." Alles in allem scheint der FC aber gerüstet für die kommende Spielzeit.
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Saisonziel und Prognose
"Wir wollen uns in der Bundesliga etablieren. Das bedeutet, dass wir schnellstmöglich mit den unteren Rängen nichts zu tun haben möchten. Und dann schauen wir, wie viele Spiele noch übrig sind. Das ist der beste Ansatz, wir wollen uns nicht mit Zielen wie einem einstelligen Tabellenplatz unter Druck setzen“, erklärte Beierlorzer bei seinem Amtsantritt - und daran hat sich auch nicht geändert. Das Auftaktprogramm hat es für den FC zwar in sich (Wolfsburg, Dortmund, Gladbach und Bayern sind vier der ersten fünf Gegner), aber insgesamt hat das Team die Klasse, eine ruhige Saison zu spielen. Akklimatisieren sich die Neuzugänge schnell in der Bundesliga und trifft Cordoba endlich auch eine Klasse höher, könnten die Kölner sogar positiv überraschen.
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