Letzte Niederlage in Bochum: Hält Leverkusens Unbesiegbar-Serie?
Die Fabelsaison von Bayer 04 Leverkusen ist um ein weiteres Kapitel reicher. Auch im Rückspiel des Europa-League-Halbfinales gelang der Werkself wieder ein spätes Tor, durch das eine Niederlage vermieden wurde. Nach 49 ungeschlagenen Pflichtspielen in Serie lebt der Traum vom Triple mehr denn je. In der Bundesliga wartet nun der Gegner, gegen den Bayer 04 seine bis heute letzte Niederlage kassiert hat.
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Dass der 27. Mai 2023 ein Tag werden würde, der in der Geschichte von Bayer 04 Leverkusen eine besondere Bedeutung erlangt, war damals nicht abzusehen. Die Werkself kassierte am 34. Spieltag der Bundesliga-Saison 2022/23 eine 0:3-Niederlage beim VfL Bochum 1848. Weil der VfL Wolfsburg aber gleichzeitig gegen Hertha BSC 1:2 verlor und Eintracht Frankfurt nur knapp mit 2:1 gegen den SC Freiburg gewann, daher am Ende eine um zwei Tore schlechtere Tordifferenz hatte, wurden die Leverkusener trotz des eigenen Patzers Sechster. Mit etwas Glück stand so der Einzug in die Europa League.
Spätes 2:2 gegen die AS Rom
Bis heute war jenes 0:3 in Bochum die letzte Niederlage von Bayer 04 Leverkusen. Fast ein Jahr lang läuft nun die Erfolgsserie der Werkself, die keines der letzten 49 Pflichtspiele verloren hat. Am Donnerstagabend wurde Bayer 04 auch im Rückspiel des Halbfinales der Europa League gegen die AS Rom ein 0:2-Rückstand nicht zum Verhängnis. Ein Eigentor der Römer brachte Leverkusen in der 83. Minute wieder auf Kurs. Am Ende traf Josip Stanišić in der 7. Minute der Nachspielzeit noch zum Ausgleich, obwohl auch eine 1:2-Niederlage zum Finaleinzug gereicht hätte.
Alonso: "Haben das große Ziel, die drei Titel zu gewinnen"
"Wir haben Moral und Beharrlichkeit gezeigt. Die Motivation für die beiden Finals ist riesig. Wir wollen den Drive und dieses Gefühl, immer ein Tor machen zu können, für Dublin und Berlin mitnehmen", sagte Leverkusens Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes nach dem abermaligen Ausgleich kurz vor dem Ende. Und auch Trainer Xabi Alonso machte keinen Hehl aus den Ambitionen seiner Mannschaft: "Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. In einer Woche zwei Finals zu spielen, ist unglaublich. Jetzt haben wir das große Ziel, die drei Titel zu gewinnen."
Zwei Finals in einer Woche: Am 22. Mai spielt die Werkself in der Hauptstadt von Irland gegen Atalanta Bergamo um den Europa-League-Titel, drei Tage später ist der 1. FC Kaiserslautern samstags der Gegner im DFB-Pokalfinale im Berliner Olympiastadion.
Besonders elektrisierend ist die Aussicht auf das dritte europäische Finale der Vereinsgeschichte. 1988 hatte die Werkself im Elfmeterschießen gegen Espanyol Barcelona den UEFA-Cup gewonnen, 2002 hingegen das Champions-League-Finale gegen Real Madrid knapp mit 1:2 verloren.
Bochum will Leverkusen stoppen
Jene Saison war es, die Leverkusen den Beinamen "Vizekusen" eingebracht hatte, schließlich verspielte die Werkself 2002 auch die bereits sicher geglaubte Meisterschaft und verlor auch im Finale des DFB-Pokals mit 2:4 gegen Schalke. In diesem Jahr ist alles anders: Die Deutsche Meisterschaft hat Bayer 04 längst in der Tasche und angesichts der langen Siegesserie ist die Brust vor den beiden Finalspielen breit. Das Triple wäre keine Überraschung mehr.
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Vor den Finalspielen stehen aber noch zwei Partien in der Bundesliga an. Besonders interessant wird es am Sonntag, wenn die Leverkusener wieder in Bochum zu Gast sind. Wie im Vorjahr bietet sich den Gastgebern die Chance, mit einem Sieg den Klassenerhalt zu sichern. In diesem Jahr wirkt der Gegner aus dem Rheinland allerdings unbesiegbar. Geht die Serie der Werkself auch im 50. Pflichtspiel nacheinander weiter, oder schließt sich am Sonntag der Kreis und ist der VfL tatsächlich der Verein, der die Erfolgssträhne von Bayer 04 beendet?