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Kai Havertz (l.) und Julian Brandt jubeln gemeinsam
Kai Havertz (l.) und Julian Brandt jubeln gemeinsam - © imago/Hartenfelser
Kai Havertz (l.) und Julian Brandt jubeln gemeinsam - © imago/Hartenfelser
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Julian Brandt und Kai Havertz: Die starke Doppel-Acht von Bayer 04

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Leverkusen - Seit Peter Posz bei Bayer 04 Leverkusen die Verantwortung für die Mannschaft trägt, bilden Julian Brandt und Kai Havertz die "Doppel-Acht" im neuen 4-3-3-System. Ein Schachzug mit großem Erfolg. Die beiden deutschen Nationalspieler glänzen in der Zentrale und sorgen für viel Torgefahr.

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Dass Bayer 04 Leverkusen seit dem Amtsantritt von Peter Bosz in einer 4-3-3-Grundordnung spielt, ist keine große Überraschung. Unter niederländischen Trainern ist dieses System schon seit den 1960er Jahren und dem von Rinus Michels bei Ajax Amsterdam etablierten "Voetbal Totaal" extrem beliebt. Bosz löste die unter seinem Vorgänger Heiko Herrlich übliche Doppel-Sechs auf, bietet stattdessen nur noch einen defensiven Mittelfeldspieler auf. Überraschender als dieser Systemwechsel ist die Besetzung der neuen "Doppel-Acht". Kai Havertz war dort zu erwarten, nicht jedoch sein neuer Nebenmann Julian Brandt. Der spielte zuvor meistens auf der Außenbahn, Bosz beorderte ihn in die Zentrale. Und dort blüht er auf. Brandt und Havertz bilden ein starkes Duo, das die Gegner vor enorme Probleme stellt.

Bosz erklärt, warum er das Mittelfeld auf diese Weise besetzt hat: "Die Mittelfeldpositionen sind die schwierigsten Positionen. Normalerweise sind die Räume da sehr eng. Dann braucht man Spieler, die in diesen engen Räumen den Ball führen können. Kai, Julian, aber auch Charles Aranguiz - sie können das alle drei." Explizit zu Brandt sagt Bosz: "Er ist ein sehr guter Spieler und guten Spielern muss man oft den Ball geben."

Brandt: "Es funktioniert momentan sehr viel"

Wie sehr Brandt die neue Position guttut, zeigt die Statistik. Drei seiner vier Saisontore erzielte er in den ersten fünf Spielen unter Bosz, auch drei seiner sechs Vorlagen gab er in dieser Zeit. Brandt gab unter Bosz im Schnitt mehr Torschüsse pro Spiel ab (2,4) als unter Heiko Herrlich (1,4) und legte auch deutlich mehr Torschüsse pro Spiel vor (4,0) als an den ersten 17 Spieltagen (2,4). Der 22-Jährige fühlt sich wohl mit der Umstellung. "Im Zentrum habe ich einen direkteren Zug zum Tor. Du musst nicht von außen nach innen kommen, sondern bist direkt da, wo es gefährlich ist", sagt Brandt. Hinzu kommt, dass die Leichtigkeit im Spiel des gebürtigen Bremers zurück ist. Brandt weiß: "Es funktioniert momentan sehr viel."

Freigeist Julian Brandt blüht unter Peter Bosz auf

Gleiches gilt freilich für Kai Havertz. Der 19-Jährige spielt bereits seine dritte Saison in der Bundesliga - es ist zweifelsfrei seine beste. Trotz seiner Jugend ist Havertz schon ein unverzichtbarer Spieler für die Werkself. Seit September 2018 ist auch er deutscher Nationalspieler. Viel spricht dafür, dass Havertz eine große Zukunft vor sich hat.

Das Mittelfeld-Talent besticht durch seine Ruhe am Ball und seine elegante Spielweise. Er hat bereits als Zehner gespielt, aber auch als Sechser. Auf dieser Position löste er viele Situationen mit einer außergewöhnlichen Antizipation, weniger mit harten Zweikämpfen. Als Teil der Doppel-Acht von Peter Bosz ist er vor allem in der Offensive gefordert. Mehr Verantwortung hat er auch bekommen. Bosz machte ihn zum ersten Elfmeterschützen. Die nötige Coolness dafür hat er. Gegen den VfL Wolfsburg trat er erstmals an und verwandelte sicher.

Havertz und Brandt loben sich gegenseitig

Havertz gefällt das neue System und das Zusammenspiel mit Brandt, für den er großes Lob parat hat. "Man kann schon sagen, dass er im Moment Weltklasse spielt", meint Havertz über seinen Kollegen. Damit gibt er das Kompliment zurück, das Brandt ihm schon vor einem Jahr hatte zukommen lassen. Er sagte damals über Havertz: "Was er spielerisch, technisch und auch im Kopf leistet, ist teilweise grandios. Er ist so talentiert, dass er das Zeug hat, ein Weltstar zu werden."

Gemeinsam haben Brandt und Havertz das Zeug, mit Leverkusen noch viele Erfolge zu feiern und am Ende die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb zu schaffen. Setzen die beiden Jungprofis ihre Entwicklung fort, dann ist diese Doppel-Acht irgendwann vielleicht sogar noch eine Alternative für Bundestrainer Joachim Löw.

Tim Müller

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